Nachhaltiger und rentabler Anbau erfordert intelligente Technologie. Aufgrund von Hitze und anhaltender Trockenheit muss das Anbau-Management immer besser werden. Bei Beerenfrüchten ist dies besonders wichtig, da diese Erzeugnisse nur eine kurze Haltbarkeit haben.
"Um Verschwendung, Bodenverschmutzung und Wasserverlust zu vermeiden, setzen wir auf Nachhaltigkeit und Effizienz", sagt José Antonio Gutiérrez, Direktor des spanischen Unternehmens Agroair. "Unsere neueste Technologie, Prediberry, nutzt künstliche Intelligenz, um die Ernte von Beerenfrüchten wöchentlich vorherzusagen."
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Beeren verderben schnell, daher ist eine gute Logistik unerlässlich. Gutiérrez erklärt: "Wenn man als Erzeuger genau weiß, wann die Spitzenproduktion stattfindet, kann man viel besser planen. So vermeidet man Überschüsse und kann besser mit Supermärkten verhandeln."
Prediberry wurde 2022 in Zusammenarbeit mit der Universität Sevilla entwickelt und basiert auf Daten aus mehr als zwanzig Saisons. Das Tool kombiniert historische Erntedaten mit Wettervorhersagen und anderen Informationen. "Die Fehlerquote liegt zwischen 5 und 15 Prozent", so Gutiérrez. "Mit solch zuverlässigen Prognosen können Erzeuger besser auf den Markt reagieren. Wenn man dem Supermarkt garantieren kann, dass man liefern kann, verkauft man sein Produkt besser."
Die Lage der Provinz Huelva – in der Nähe des europäischen Marktes und mit einem milden Klima – verschafft den Erzeugern dort bereits einen Vorsprung gegenüber Drittländern. Die Saison dauert von Dezember bis Mai. "Mit Prediberry wird dieser Vorsprung noch größer. Man verhandelt nicht nur auf der Grundlage der Entfernung, sondern auch auf der Grundlage von Wissen."
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500 Schwimmbäder an Wasser eingespart
Dennoch steht Huelva unter Druck. "Es ist klar, dass sich das Klima verändert. Früher hatten wir nie Wasserprobleme, aber in den vergangenen drei Jahren hat es kaum geregnet. Es gab sogar Zeiten, in denen 50 Prozent weniger Wasser zur Verfügung stand", erzählt Gutiérrez. "Manchmal ist es im Oktober, wenn die Pflanzung beginnt, noch so heiß wie im August. Das führt zum Absterben junger Pflanzen."
Mithilfe dieser Technologie können die Erzeuger bis zu 80 Prozent effizienter mit Wasser umgehen. "Einige Erzeuger haben ihren Wasserverbrauch von 7.000 auf 4.000 Kubikmeter reduziert. In einem Pilotprojekt mit der Bewässerungsgenossenschaft von Palos de la Frontera haben wir insgesamt so viel Wasser eingespart wie 500 olympische Schwimmbecken", so Gutiérrez.
Auch der Nitrateinsatz wurde angegangen. Dank Messungen wissen die Erzeuger, wie viel Stickstoff die Pflanzen aufnehmen und wie viel ins Grundwasser gelangt. "Zu viel Nitrat in der Düngung ist eine wichtige Ursache für die Verschmutzung. In Huelva sparen wir jetzt durchschnittlich 120 Kilogramm Nitrat pro Hektar. Das ist auch für Regionen wie Almería und Murcia interessant, die als gefährdete Gebiete eingestuft sind."
Agroair wurde 2021 mit Versuchen auf zwölf Testfeldern gegründet. Mittlerweile deckt ihre Technologie bereits 15 Prozent der spanischen Erdbeerkultur ab. "Wir wollen dies auch auf Südamerika und andere Teile Europas ausweiten. Immer mehr Länder sind mit Dürren konfrontiert, die sie nie für möglich gehalten hätten", so Gutiérrez.
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José Antonio Gutiérrez
Agroair
Mobil: +34 618 825 941
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