Nach einer langen, schwierigen Phase belebt sich der Limettenmarkt endlich wieder etwas. Avocados hingegen befinden sich mitten in einer Krise. Mango und Ingwer haben mit logistischen Problemen und einem Überangebot zu kämpfen. Laut Giorgio Donnarumma, Verkaufsleiter bei Nuovafrutta in Mailand, ist der Markt derzeit sehr fragmentiert und fragil. Einige Lichtblicke, wie bei Limetten, werden durch erhebliche Rückschläge, beispielsweise bei Avocados, ausgeglichen. Die Kombination aus logistischen Problemen und zunehmender Konkurrenz zwischen den Herkunftsländern erfordert Sorgfalt bei der Beschaffung und Lagerhaltung.
Giorgio Donnarumma
Limettenmarkt erholt sich
Nach einer schwierigen Phase zeigt der europäische Limettenmarkt deutliche Anzeichen einer Erholung. Im Juni lag der Preis für das brasilianische Produkt zwischen 6 und 8 EUR pro Karton, je nach Größe und Qualität. Jetzt steigt der Preis deutlich an. „Ab diesem Wochenende liegen wir sicher über 10 EUR und in den kommenden Wochen könnten wir sogar bei 11 EUR landen", sagt Giorgio Donnarumma. „Durch geringere Liefermengen, Sommerhitze und eine gestiegene Nachfrage aus der Gastronomie hat sich der Markt endlich erholt. Ein positiver Aufschwung wie dieser ist dringend notwendig für ein Produkt, das sieben bis acht Monate im Jahr mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat."
© NuovafruttaBrasilianische Limette
Derzeit liegt der Einkaufspreis bei etwa 8,50 EUR pro Karton, während die Verkaufspreise je nach Vertriebskanal (Großhandel, Einzelhandel, Gastronomie) zwischen 10 EUR und 14 EUR variieren. Damit ist der Limettenmarkt nach Monaten knapper Margen und hartem Wettbewerb endlich wieder profitabel für die Händler.
Hass-Avocados: Markt weiterhin schwach
Der Avocadomarkt bleibt schwach. Die Einkaufspreise schwanken zwischen 5 und 6 EUR, während der Verkaufspreis selten über 8 EUR liegt. Donnarumma: „Wir haben volle Anhänger zu Preisen gefahren, die nicht einmal die Verpackungskosten decken." Er rechnet damit, dass sich der Markt erst in KW 34 oder 35 erholen wird, wenn die Saison in Peru endet. Allerdings sind leichte Preisverbesserungen bei den Größen 12 und 14 zu beobachten. Südafrika liefert die letzten Pinkerton-Avocados minderer Qualität für 6 bis 7,50 EUR. Diese werden für 9 bis 10 EUR verkauft. Es sind auch begrenzte Mengen peruanischer Fuerte-Avocados zu 7 bis 8 EUR erhältlich.
© NuovafruttaPinkerton-Avocados aus Südafrika und Hass-Avocados aus Peru
Nach einigen Wochen mit hohen Preisen für Tommy- und Palmer-Mangos aus Brasilien per Seefracht (10 EUR im Einkauf) kehrt sich der Trend um. Donnarumma: „Wir haben Mangos aus Israel und Senegal gleichzeitig erhalten. Diese Woche sind die Preise um etwa 1,50 EUR gefallen. Israel verlangt noch 7 EUR FOB, aber in Europa liegt der Verkaufspreis bei 7,50 bis 8 EUR. Das ist bei der aktuellen Nachfrage kaum zu halten."
© NuovafruttaBrasilianische Mangosorte Tommy
Passionsfrüchte wurden monatelang für 20 EUR verkauft, normalisieren sich jetzt aber. „Einige Lieferanten verlangen noch 13 bis 16 EUR, aber der tatsächliche Marktpreis liegt bei etwa 10 EUR. Wer hart bleibt, wird bald zu diesen Preisen kaufen."
© Nuovafrutta
Passionsfrüchte aus Kolumbien
„Kochbananen sind stabil: Ecuador liefert für etwa 27 bis 28 EUR pro Karton, Kolumbien für etwa 30 EUR. Bei Maniok sieht es anders aus. Durch die Überschwemmungen in Costa Rica im vergangenen November sind die Preise hoch geblieben. Erst im September wird ein Rückgang erwartet."
© NuovafruttaKolumbianische Kochbananen unter den Marken Turbana und Fyffes
© Nuovafrutta
Grüne Kochbanane aus Ecuador und Maniok aus Costa Rica
Ingwer: Chinesisches Angebot sinkt
„Nach zwei Monaten mit niedrigen Preisen, stabilisiert sich der Markt. Chinesische Kartons mit 10 kg wurden CIF für 16 USD (13,7 EUR) und 5 kg für 8 USD (6,85 EUR) geliefert. Jetzt liegen die neuen Preise bei 18 USD (15,41 EUR) und 10 bis 11 USD (8,56-9,42 EUR). Was Brasilien betrifft, so zahlt man dort derzeit ungewöhnlich wenig, etwa 20 EUR für 13 kg in den Niederlanden." Laut Donnarumma werden die brasilianischen Preise nicht mehr schnell steigen; künftige Anstiege werden voraussichtlich nach dem Sommer aus China kommen, aufgrund höherer Logistikkosten und Verzögerungen auf See.
© NuovafruttaBrasilianischer und chinesischer Ingwer
Logistik unter Stress: bis zu 60 Tage für Container
Alle Segmente sind mit logistischen Problemen konfrontiert. „Direkte Container über Kap Hoorn benötigen 45 bis 60 Tage bis nach Europa. Dies ist auf geänderte Routen nach der Krise im Roten Meer zurückzuführen. Zwischenstopps und Kettenverzögerungen machen die Planung und Lagerhaltung unvorhersehbar", so Donnarumma abschließend.
Weitere Informationen:
Nuovafrutta
Cesare Lombroso-Straße 54
20137 Mailand, Italien
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