Die costa-ricanischen Ananasexporte steigen, vor allem aufgrund der steigenden Nachfrage nach Ananassaft und des Wachstums von Märkten wie Israel und Dubai. Das geschieht trotz schwieriger Anbaubedingungen aufgrund ungünstigerer Wetterbedingungen.
Laut Álvaro Figueroa, Direktor von Tropicales del Valle, haben starke Regenfälle seit September 2024 den Anbau erheblich beeinträchtigt. "Es war ein schwieriges Jahr", sagt er. "Aufgrund der nassen Bedingungen verlief alles mühsam: von der Bodenbearbeitung bis zum Pflanzen der jungen Ananas."
© Tropicales del Valle
Tropicales del Valle ist auf farbintensive Ananas spezialisiert – besonders reife Früchte –, die sowohl per Schiff als auch per Flugzeug exportiert werden. Der Absatz erfolgt nach Europa, Israel, Russland und in den Nahen Osten. Der hohe Reifegrad wird in verschiedenen Märkten immer beliebter. "Wir sind Marktführer im Seetransport von hochreifen Ananas", so Figueroa.
Der Klimawandel wirkt sich nicht nur auf den Ertrag, sondern auch auf die Planung aus. "Zwischen Woche 28 und 38 erwarten wir aufgrund von Störungen der natürlichen Blüte einen geringeren Ertrag", erklärt Figueroa. Dennoch bleibt die Marktsituation günstig, mit Preisen zwischen 9 und 14 EUR pro Karton, je nach Fruchtart.
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Eine bemerkenswerte Entwicklung ist die steigende Nachfrage nach Ananassaft, die unter anderem durch einen Mangel an Orangensaft verursacht wird. Daher entscheiden sich viele Erzeuger dafür, ihre Früchte auf dem lokalen Markt für die Verarbeitung zu verkaufen. "Wenn die Exportpreise sinken, bleibt viel Obst im eigenen Land für Saft und tiefgefrorene Ananas", sagt Figueroa. Seiner Meinung nach verlagert sich der Bestimmungsort eines Großteils der Ernte.
Was die Logistik angeht, verlaufen die wöchentlichen Verschiffungen aus Costa Rica im Allgemeinen reibungslos. Dennoch kommt es gelegentlich zu Verzögerungen durch Staus in Zwischenhäfen wie Panama und Kolumbien. Als Konkurrenten nennt Figueroa Länder wie Mexiko und Ecuador. Diese sind auf denselben Märkten tätig, können aber seiner Meinung nach bisher nicht mit der Größe, Technologie und den schnellen Transitzeiten Costa Ricas nach Europa mithalten.
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Ein weiterer Engpass ist die Verfügbarkeit von Arbeitskräften. Durch die Migration von Nicaraguanern in die USA und strengere Einwanderungsbestimmungen ist es für die Erzeuger schwierig, genügend Personal zu finden. "Arbeit ist derzeit wirklich ein Problem", sagt Figueroa.
Dennoch wächst Tropicales del Valle weiter kräftig. Das Unternehmen bewirtschaftet derzeit 1.500 Hektar und plant, bis 2026 auf 2.100 Hektar zu expandieren. "Wir benötigen einfach mehr Obst", sagt Figueroa und verweist auf die wachsende internationale Nachfrage.
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Auch die Wirtschaft spielt eine Rolle. Der Wertanstieg des Colón, der costa-ricanischen Währung, gegenüber dem Dollar drückt die Exporteinnahmen. Hinzu kommt eine neue Einfuhrsteuer von 10 Prozent in den USA, was für die Erzeuger etwa einen Dollar weniger pro Karton bedeutet. "Das schmerzt", sagt Figueroa.
© Tropicales del ValleWeitere Informationen:
Álvaro Figueroa
Tropicals of the Valley
Alajuela, Costa Rica
Tel.: +506 2239 9660
[email protected]
www.tropicalesdelvalle.com