Konnte ein Transportunternehmen früher noch die pünktliche Ankunft beim Kunden als Trumpf ausspielen, ist heute die Just-in-Time-Lieferung eine Grundvoraussetzung. Um dieses Minimalziel systematisch zu erreichen, setzt die auf Deutschland, Polen und Osteuropa fokussierte Ablas International Logistics ein System von Fahrerwechseln auch bei gekühlten O&G-Transporten ein. "Fresh & Fast" lautet das prägnante Motto auf der Website, die in Kürze neu gestaltet wird.
© Alblas International Logistics
Mit mittlerweile 250 Zugmaschinen und 400 Aufliegern ist das Familienunternehmen in der vierten und fünften Generation weiter auf Expansionskurs. Der Schwerpunkt des Logistikunternehmens mit Sitz in 's-Gravendeel liegt auf dem Transport von Teilladungen. "Auf Wunsch übernehmen wir für den Kunden den gesamten Transport: von der Abholung der Güter im Hafen bis zur Entladung am Bestimmungsort in Europa", erklärt Quirijn. "Lagerung und Cross-Docking sind kein Problem: hier in den Niederlanden mit einem eigenen Lager in 's-Gravendeel, im Europäischen Osten mit dreizehn Lagerhäusern von Drittanbietern in Deutschland, Polen, Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Rumänien. Derzeit wird ein weiterer Standort in der Nähe von Barendrecht gesucht. Das Umpacken auf Produktebene gehört nicht zu unseren Aufgaben, aber wir verfügen über die Mittel für alle Vorgänge auf Palettenebene. Mehrwert für den Kunden schafft man, indem man alle logistischen Prozesse, also sowohl die Lagerung als auch den Transport, in die eigenen Hände nimmt."
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Auslastung ist entscheidend
In den vergangenen Jahren sind mehrere kleine Transportunternehmen verschwunden, teilweise von den größeren Fischen im Teich geschluckt. "Liegt es daran, dass die Kleinen keinen Mehrwert bieten können? Meiner Meinung nach hatten viele von denen, die es nicht geschafft haben, eigentlich eine gute Basis in Bezug auf Service und Kundenstamm für ein stabiles Unternehmen. Dennoch sehe ich eine Konstante, wenn es nicht klappt: die Auslastung. Wenn sie stimmt, ist man gut aufgestellt. Sobald aber zu viele Fahrzeuge leer fahren, nehmen die Kosten überhand. Letztlich ist in unserer Branche die Kostenstruktur entscheidend. Denn auf der Umsatzseite scheinen die Kunden nicht ohne weiteres bereit zu sein, für einen Logistikdienstleister mehr zu bezahlen als für einen anderen."
Unter anderem durch eine sorgfältige Überwachung der Auslastung ist es Alblas in den letzten Jahren gelungen, sowohl durch Übernahmen als auch aus eigener Kraft zu wachsen. "Das Wachstum findet in allen Bereichen statt: bei den Kunden, den Mitarbeitern, dem Fuhrpark und dem Transportvolumen. Bei Übernahmen ist es wichtig, dass die Kundenstruktur des übernommenen Unternehmens und die Regionen, in denen diese Kunden ansässig sind, zu unserem eigenen Fokus passen", erklärt Quirijn.
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Die Vertretung der Firma Alblas auf der diesjährigen Fruit Logistica in Berlin.
Fahrerwechsel
Um die Auslastung hoch zu halten, ist nicht nur ein treuer und großer Kundenstamm wichtig, sondern auch ein guter Service. "Das geht am besten mit einem eigenen Fuhrpark und eigenen Fahrern. Teilladungen mit vielen Einzeladressen lassen sich am einfachsten in Eigenregie abwickeln. Und damit wir überall pünktlich ankommen, setzen wir auf Fahrerwechsel in der Nähe des Zielortes statt auf doppelt besetzte Lkw. So haben wir kurz vor Hamburg einen Übergabepunkt. Für den Fahrer, der in den Niederlanden an mehreren Adressen geladen hat, ist die Fahrzeit dort in etwa abgelaufen. Der ausgeruhte Fahrer übernimmt und kann nachts in Hamburg entladen oder weiter nach Lübeck und Rostock fahren. Kein Ärger mit Lenkzeiten. Ein gutes Beispiel ist auch Berlin. Man schafft es zwar gerade noch innerhalb der Lenkzeit, aber wenn man unerwartet in einen Stau gerät, muss man einen Parkplatz suchen, statt weiter zum Ziel zu fahren. Ein solches System des Fahrerwechsels erfordert natürlich eine sorgfältige Planung und Organisation, aber auch eine feste Route mit einem bestimmten Frachtvolumen", sagt Quirijn.
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Büros in Deutschland und Polen
Zur reibungslosen Abwicklung der festen Routen verfügt Alblas über Niederlassungen in Deutschland und Polen, von wo aus die Kommunikation mit den Empfängern in der jeweiligen Landessprache erfolgt. Die Transportaufträge kommen sowohl von Exporteuren in den Niederlanden als auch von Importeuren in Deutschland oder Osteuropa. "Einige Importeure lassen den Transport vom Verkäufer organisieren, andere organisieren ihn lieber selbst, weil sie dadurch flexibler in ihrer Einkaufspolitik und den Entlademöglichkeiten sind."
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Der Umstellungszeitpunkt rückt immer näher
Neben den Anforderungen der Kunden und dem harten Wettbewerb innerhalb der Branche sehen sich die Transportunternehmen in jüngster Zeit zunehmend mit staatlichen Maßnahmen konfrontiert. "Nehmen Sie zum Beispiel die drastische Mautanpassung, die uns im vergangenen Jahr in Deutschland getroffen hat. Auch in den Niederlanden wird eine kilometerabhängige Maut eingeführt. Letztlich wird das auf den Produktpreis aufgeschlagen, aber solche Veränderungen gehen nicht ohne Widerstand. Ziel ist es natürlich, den Umstellungszeitpunkt auf sauberere Lkw näherzubringen. Elektro-Lkw zahlen zwar eine Maut-Grundgebühr, sind aber von der CO₂-Steuer befreit. Und das macht in Deutschland einen großen Unterschied", sagt Quirijn.
Dennoch geht der Logistikdienstleister davon aus, dass der Umstiegspunkt nicht morgen erreicht sein wird, zumal der Dieselpreis wieder etwas sinkt. "Gerade im internationalen Teilladungsverkehr ist es derzeit aus Kostengründen günstiger, mit einem Dieselfahrzeug zu fahren als mit einem Elektrofahrzeug. Die maximale Reichweite von 500 km reicht nicht ganz aus, wenn man mit einem Fahrerwechselsystem arbeitet, und gerade im Frischebereich ist es schwierig, das Fahrzeug ein paar Stunden stehenzulassen, um die Batterie aufzuladen. Wo ich aber Möglichkeiten sehe, ist zum Beispiel die Sammlung mehrerer Sendungen in der Region. Aber auch im internationalen Transport werden der technologische Fortschritt und die steigenden CO₂-Steuern auf Diesel letztlich dazu führen, dass die Branche auf Elektrofahrzeuge umsteigt."
Biodiesel und Wasserstoff
Kurzfristig hält Quirijn Biodiesel für sinnvoller, um den CO₂-Fußabdruck des Verkehrs zu verringern. "Mit einer kleinen Anpassung des Preises könnte eine enorme Menge CO₂ eingespart werden. Außerdem ist es vielleicht bedauerlich, dass die Wasserstoffoption nicht die volle Aufmerksamkeit erhält. Das Grundproblem ist, dass die Kosten zu hoch sind, weil die Produktion noch nicht ausreichend angelaufen ist, abgesehen von einigen technischen Fragen, die Aufmerksamkeit erfordern, wie die Isolierung des Tanks und die Kühlung des Wasserstoffs, um ihn flüssig zu halten. Dennoch glaube ich, dass Wasserstoff in Zukunft im Verkehrssektor Einzug halten wird. Alblas jedenfalls bleibt dran. Denn wer zu spät kommt, den bestraft das Leben", schließt Quirijn. (PB/PDC)
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