FruitMasters hat offiziell den Smart Fruit Hub in Geldermalsen eröffnet. Das moderne Logistik- und Verpackungszentrum für Obst ist dank seiner fortschrittlichen Techniken für Sortierung, Verpackung und Logistik, die alle in eine geschlossene und gekühlte Kette integriert sind, im europäischen Vergleich einzigartig. Das neue Gebäude wurde am Donnerstag offiziell für die Erzeuger und die Partner der Kette eingeweiht, aber die Presse erhielt bereits am Mittwoch einen Vorgeschmack.
Investition von 62,5 Millionen Euro
Die Investition in den Smart Fruit Hub belief sich auf 62,5 Millionen Euro. Laut Direktor Adriaan Vis musste "viel Wasser den Fluß hinunter fließen", um diese große Investition gegenüber den Mitgliedsanbauern in einer Zeit zu rechtfertigen, in der der Obstsektor unter Druck steht. Nach und nach, so der Direktor, änderte sich die Einstellung jedoch immer mehr "von gerunzelten Stirnen hin zum Stolz auf die vielleicht modernste Obstanlage der Welt", die zudem pünktlich und im Rahmen des Budgets realisiert wurde - "eine absolute Voraussetzung".
© Andries Gunter | FreshPlaza.de"Aber wir haben den Bedarf erkannt und möchten weiter wachsen. Dazu möchten wir viel stärker auf bedarfsgesteuerte Abläufe und eine intelligente Nutzung von Daten setzen." Das hat zu dieser Kombination aus Mechanisierung, Automatisierung und Robotisierung geführt. "Damit schaffen wir nicht nur einen Mehrwert für unsere Erzeuger und Kettenpartner, sondern tragen auch zu einem zukunftssicheren Sektor bei, in dem Gesundheit und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen", so der CEO, der stolz berichtete, dass der Smart Fruit Hub die höchste BREEAM Outstanding-Zertifizierung mit 91,04 Prozent erreicht hat und damit das nachhaltigste Lebensmittelproduktionsunternehmen in den Niederlanden ist.
Hochregallager mit 23 Metern Höhe
In Geldermalsen wurde ein 30.000 Quadratmeter großer Neubau realisiert, in dem auf zwei Etagen Packstationen für Äpfel, Birnen und Beerenobst untergebracht sind. Zum Sortieren der Äpfel setzt FruitMasters Greefa Sortiermaschinen ein, die 3.360 Äpfel pro Minute sortieren können. Jeder Apfel wird auf Größe, Farbe, Gewicht sowie innere und äußere Qualität geprüft. Mithilfe von Farbfotos, Infrarottechnologie und künstlicher Intelligenz wird sowohl die äußere als auch die innere Qualität des Apfels überprüft. Insgesamt werden 160 Fotos pro Apfel gemacht. Nach dieser Bewertung wird jeder Apfel einer von 71 Wasserbahnen zugewiesen, die der entsprechenden Qualitätsstufe entsprechen. Wenn die Bahnen voll sind, werden sie in Lagerkisten entleert, die aus der Kistenwaschanlage kommen. Anschließend werden die Lagerkisten mit den sortierten Äpfeln automatisch gestapelt und in das Hochregallager transportiert.
Das Herzstück des Smart Fruit Hub ist ein vollautomatisches, 23 Meter hohes Hochregallager mit Platz für über zehntausend Lagerplätze mit sortiertem Obst. Die Apfelsortierung wurde mit fortschrittlichen Sortiertechniken, einschließlich KI-gesteuerter Qualitätskontrolle, vollständig modernisiert. Dies ermöglicht die Verarbeitung von 32 Tonnen Äpfeln pro Stunde. Nach der Sortierung werden die Äpfel und Birnen in einem vollautomatischen Hochregallager zwischengelagert. Sobald ein Verpackungsauftrag eingeht, wählt das System automatisch die richtige Charge sortierter Früchte aus, und einer der vier Kräne beginnt mit der Kommissionierung. Dank dieser fortschrittlichen Technologie ist FruitMasters in der Lage, genau und effizient auf die Wünsche der Kunden einzugehen. Auch der Verpackungsprozess ist teilweise automatisiert und erfolgt mit Verpackungsrobotern, um eine gleichbleibende Produktqualität zu gewährleisten. Der SmartPackr-Roboter platziert die Äpfel mit der Farbe nach oben und den Stielen in die gleiche Richtung.
AGVs und AMRs
Der interne Transport ist fast vollständig durch fahrerlose Transportfahrzeuge (AGVs) und autonome mobile Roboter (AMRs) automatisiert, was zu einer effizienten und sicheren Arbeitsumgebung für die Mitarbeitenden beiträgt. Der Transport zwischen dem Hochregallager und den Verpackungslinien in der Packstation ist durch AGVs automatisiert, die die Kisten innerhalb von 2:30 Minuten an den richtigen Ort bringen. Einzigartig ist die Roboterautobahn im ersten Stock: ein Netzwerk von AMRs, die das Verpackungsmaterial zum Aufzug für die Packstationen für Hartobst oder direkt zur Weichobstabteilung liefern. Die Rückflüsse der verpackten Früchte gehen in die Versandabteilung und zum Packzentrum. Die 75 Meter lange Verpackungsbrücke verbindet das Packzentrum mit den Packstationen und wird intensiv für die automatisierten Zu- und Rückflüsse der Verpackungen genutzt.
Das Beerenobst wird sofort nach der Anlieferung durch die Erzeuger bei einer Temperatur von 3 °C verpackt, um maximale Frische zu gewährleisten. Für Heidelbeeren verfügt FruitMasters über eine spezielle Sortieranlage von Elifab, die jede Beere auf ihre innere und äußere Qualität untersucht. Diese Beeren werden in großen Mengen geliefert, sodass sie auf dem Feld mit Robotern gepflückt und später bei FruitMasters aussortiert werden können.
Fakten und Zahlen
Für den Bau des Smart Fruit Hub wurden 2.910 Pfähle, 200 Tonnen Stahl und 5.000 m³ Beton benötigt. Das Dach ist mit 2.812 Sonnenkollektoren ausgestattet. Durch die Kistenwaschanlage laufen 125 Kisten pro Stunde. Insgesamt verfügt das neue Zentrum über 51 Sortier- und Verpackungslinien, die eine Verarbeitungskapazität von 80 Millionen kg Kernobst pro Jahr haben. "Wir sagen nicht, dass es ein Erfolg wird, aber wir haben alle Voraussetzungen geschaffen, damit es ein Erfolg wird", stellt Adriaan zufrieden fest.
Klicken Sie hier für die Fotoreportage.
Weitere Informationen:
FruitMasters
Deilseweg 7
4191 NX Geldermalsen
Tel: +31 (0)345 578800
info@fruitmasters.com
www.fruitmasters.com