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Dr. Ludger Aldenhoff über seine Versuche zur Anfälligkeit von Jungpflanzen durch die Pflanzenernährung:

"Die Jungpflanzenherkunft hat bei Spargel einen deutlichen Einfluss darauf, wie schnell und ob sie zu Schaden kommen"

Im Jahr 2024 gab es sehr große Unterschiede im Spargelanbau je nach Herkunft, auch wenn diese vom gleichen Betrieb gleich gepflanzt wurden. So begann Dr. Ludger Aldenhoff vom BDSE seinen Vortrag beim Pfälzer Spargeltag 2025 über die Anfälligkeit von Jungpflanzen durch die Pflanzenernährung. Die Unterschiede bei den Sorten hätten bis zum Totalausfall gereicht, und die Ursache sei nicht immer klar.

Bereits im März 2019 begann Aldenhoff mit Bodenproben einer Herkunft, die früher über gute Pflanzen verfügte, um sie bezüglich Wachstum und Nährstoffversorgung zu untersuchen. Dabei zeigten sich bereits große Unterschiede, denn eine Probe z. B. wies einen Phosphorgehalt von 50 Prozent zum Phosphorgehalt aller Proben auf - ein absoluter Mangel. Doch welche Auswirkungen haben diese deutlichen Unterschiede?

Rechts: Nährstoffgehalt der Bodenproben

"Wenn ich sehr viel Kalium im Boden habe, dann habe ich auch sehr viel Kalium in der Wurzel", erklärte Aldenhoff. "Bei Kalium funktioniert das sehr gut. Wenn ich zu viel Magnesium im Boden habe, habe ich einen Calciummangel. Wenn ich ausreichend Calcium im Boden drin habe, dann habe ich entsprechend mehr in der Wurzel."

Dr. Ludger Aldenhoff während seines Vortrags beim Pfälzer Spargeltag

Im Oktober 2019 habe er neue Bodenproben genommen. "Ich wollte wissen: Gibt es Unterschiede zu dem, was ich jetzt jahrelang bemerke?" Es gab 2 Proben, bei denen er dachte, die könnten auffällig sein, weil sie schlechte oder schwache pH-Werte aufwiesen und deswegen auch einen sehr schwachen Calciumgehalt. Die andere Arbeitshypothese beschäftigte sich mit sehr hohem Magnesium, gekoppelt mit nicht besonders hohem pH. "Dass das Calciummangel erzeugen könnte, weiß ich aus anderen Situationen im Spargel." Er habe also den Versuch wiederholt. "Wenn die Pflanze da war, habe ich sie wieder der Dauerstaunässe ausgesetzt."

Wie von ihm erwartet, hatten zwei Vermehrer signifikant mehr Pflanzen, die einen deutlichen Schaden aufwiesen, tot waren oder sehr krank. Er konnte also sagen, dass die Jungpflanzenherkunft einen deutlichen Einfluss darauf hat, wie schnell und ob die Jungpflanzen, wenn sie der Staunässe ausgesetzt sind, zu Schaden kommen. "Diese Herkünfte waren deutlich schlechter. Von 10 Pflanzen waren bei Herkunft 1 7,8 Pflanzen krank, bei einer anderen Herkunft 2,8 - ein riesiger Unterschied, der auch statistisch absicherbar war."

Zu viel Magnesium, zu wenig Calcium
Die Herkünfte zeigten jeweils viel Magnesium im Boden, der zweite Punkt sei zu wenig Calcium. "Wenn die Pflanzen Calcium nicht aufnehmen konnten, weil er nicht da war, führte das in der Summe dazu, dass diese Pflanzen deutlich anfälliger waren für entsprechende Wurzelfäule oder Ausfälle."

Jungpflanzen einer Herkunft im Jahr 2024

2024 seien gleich mehrere Faktoren gleichzeitig aufgetreten. "Ein Thema ist die Wüchsigkeit der Pflanzen, dann die Kälte im Winter. An der Kälte kann man nichts ändern. Was man aber beeinflussen kann, ist die Trockenheit im Herbst. Das heißt, wenn im Herbst die Spargel trockenstehen, dann sind sie im nächsten Jahr entsprechend wüchsiger. Für eine Jungpflanze ist es hilfreich, wenn sie mit mehr Wachstumspotenzial im Frühjahr loslegt. Das heißt also: Wann hat der Vermehrer das letzte Mal im Herbst das Wasser abgestellt? Pflanzen, die im Herbst Trockenheit verspürt haben, sind eher bereit, früher im Frühjahr zu wachsen als andere."

Reservekohlenhydrate
Daneben gebe es noch einen zweiten Faktor – Energie. Die Reservekohlenhydrate einer Pflanze seien nicht leicht zu erkennen. Einige Umstände wie die Laubgesundheit führen hier laut Aldenhoff zu Unterschieden. Im Herbst seien z. B. bei zwei Vermehrern die Prius 2023 "zu früh abgereift und konnten dann den Herbst nicht mehr voll mitnehmen. Das hat schlicht und ergreifend Zucker gekostet." Wenn man dann spät rode, gehe im Frühjahr auch entsprechende Energie verloren. "Seitdem wissen wir auch, dass Prius und Cumulus gleichzeitig gerodet werden sollten. Das hat sich zum Glück bei den Vermehrern ganz gut herumgesprochen."

"Wenn Sie eine Prius haben, die zu spät gerodet wurde, dann verbraucht die so viel Energie schon im Vermehrungsfeld, dass sie eine Pflanze bekommen, die im Prinzip gar keinen Zucker mehr hat." Durch Entfernung des alten Laubs könne man sehen, ob schon ein erster Trieb gebildet sei. "Das ist bei diesen Sorten wohl hochgradig gefährlich, weil die alles, was sie haben, in den ersten Trieb werfen."

Die Sämlinge wurden im Spätsommer im Gewächshaus, für einen Infektionsversuch mit einer Konidien-Lösung infiziert und von Dr. Ludger Aldenhoff nach Stemphylium-Flecken bewertet.

Das dritte und letzte Thema sei die Gewebefestigkeit. Mithilfe von Infektionsversuchen konnte Aldenhoff zeigen, dass die Mikronährstoffe fast wichtiger sind als die Makros. "Die Zugabe von Magnesium zum Boden macht die Pflanze viel anfälliger, sodass man dort deutlich mehr Flecken sieht. Wenn ich Mangan, Kupfer und Blumenerde durch den niedrigen pH-Wert und die Aufdüngerei im Bereich der festigenden Mikronährstoffe als erhöhte Konzentration in den Boden gebe, dann schlägt sich das darin nieder, dass ich weniger Stemphylium habe. Das heißt also, durch die Pflanzenernährung kann ich Stemphylium beeinflussen." Der nächste Schritt sei die Überprüfung, ob man das auch nach der Anpflanzung noch beeinflussen kann.

Oberirdisch bewiesen, unterirdisch wahrscheinlich
"Die Pflanzenernährung hat bei der Anzucht der Jungpflanzen einen großen Einfluss auf die Anfälligkeit für Phytophthora und Fusarium. Die Unterschiede können gewaltig sein. Je schwerer der Boden ist und je nasser die Bedingungen, umso größer merkt man die Unterschiede." Wenig Calcium, Mangan oder Kupfer und viel Magnesium mache das Gewebe weicher und anfälliger für Krankheiten. Und auch wenn noch Versuchsauswertungen ausstehen würden, sei es "oberirdisch bewiesen und unterirdisch wahrscheinlich".

Warum 2024 so ausfiel, könne er leider trotzdem nicht sagen. "Wir hatten davor auch mal kalte Frühjahre, wo ich dachte, es geht richtig zur Sache, aber es ist nicht viel passiert. 2024 war besonders heftig", sagte er abschließend.

Fotos: Dr. Ludger Aldenhoff; VSSE

Weitere Informationen:
Dr. Ludger Aldenhoff
Beratungsdienst Spargel und Erdbeeren (BDSE)
Rennbahnstr. 85
67454 Haßloch
Tel.: +49 (0)6324 921819
Fax: + 49 (0)6324 810907
E-Mail: [email protected]