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Serbien: Zwetschgensaison mit Höhen und Tiefen

"Trotz zunehmender Konkurrenz haben wir immer noch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Republik Moldau"

Mit dem Start der Hauptsorte Lepotica (Cacaks Schöne) in der KW 26 nähert sich die Zwetschgenernte in der zentralserbischen Region Topola ihrem Höhepunkt. Doch die frühe Blüte gepaart mit Hagel und Spätfrost macht dem Steinobstsektor im namhaften Anbaugebiet in diesem Jahr extrem zu schaffen, insbesondere bei den einheimischen Sorten Rana und Lepotica, berichtet Nikola Jovanovic, Zwetschgenerzeuger und Geschäftsführer der Obstgenossenschaft Trnava Voce, beim Gespräch vor Ort.


Nikola Jovanovic führt das Familienunternehmen in zweiter Generation. Im Hintergrund: die letzten Frühzwetschgen der Sorte Rana.

'Keine üppige Ernte'
"Aufgrund der Witterung erwarten wir in diesem Jahr keine üppige Ernte. Bei manchen Anlagen wird es sogar Einbußen um bis zu 50-60 Prozent gegenüber einer Durchschnittsernte geben. Auch im vergangenen Jahr mussten wir bereits ähnliche Mengeneinbußen hinnehmen." Bei der Spätsorte Stanley seien die bisherigen Aussichten recht zufriedenstellend, obwohl es auch hier mitunter Hagelschäden gebe. Voraussichtlich um 10-20 Prozent des Gesamtvolumens sei für den Frischmarkt ungeeignet und wird in der Industrie (Verarbeitung, Brennereien) Verwendung finden. Dies entspreche jedoch den Zahlen eines normalen Erntejahrs, so Jovanovic.

Das Flaggschiff der serbischen Zwetschgenbranche ist seit jeher die Sorte Lepotica, die ebenfalls in den Nachbarstaaten Bosnien und Mazedonien angebaut wird, sei es allerdings in wesentlich kleineren Mengen. "Bosnien startet in der Regel um eine Woche früher mit der Lepotica-Ernte, in diesem Jahr also im Laufe der KW 25. Wir konnten Ende KW 26 die ersten Lepotica-Früchte pflücken, während sich die Ernte der Frühsorte Rana nun dem Ende zuneigt. Aufgrund von Hagel und Frost hat es bei Rana bereits Einbußen gegeben, wobei die Qualität der geernteten Früchte durchweg überzeugend war."


Die in Deutschland äußerst beliebte Sorte Lepotica (Cacaks Schöne) zeichnet sich durch ihre charakterische matt-weiße Haut (auch: Morgentau) aus.

Wettbewerb mit der Republik Moldau
Das Unternehmen Trnava Voce wurde im Jahr 2013 gegründet und widmet sich hauptsächlich dem Anbau und Export von Zwetschgen. Die gesamte Anbaufläche des genossenschaftlichen Unternehmens umfasst rund 60 Hektar (davon circa ein Viertel Eigenanbau). Je nach Bedarf wird Ware bei rund 400 überwiegend familiengeführten Erzeugern in ganz Serbien zugekauft. "Insbesondere die Republik Moldau hat in den vergangenen Jahren stark an Bedeutung gewonnen und ist zu einem großen Konkurrenten im Exportgeschehen, unter anderem in Deutschland, geworden. Es sollte erwähnt werden, dass die Republik Moldau nahezu ausschließlich die Sorte Stanley importiert, die jedoch erst im August geerntet wird. Wir werden in diesem Jahr voraussichtlich um den 20. Juli herum mit der Stanley-Ernte beginnen und bis in den September hinein durchziehen. Trotz dieser Überschneidung im August haben wir mit den früheren Sorten Cacaks Frühe (Rana) und Schöne (Lepotica) nach wie vor einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Moldau."

Der Zwetschgenexperte verweist dabei auf die verhältnismäßig hohen Risiken im Steinobstanbau. "Verglichen mit Äpfeln sind Zwetschgen in der Regel wetterempfindlicher. Im Gegensatz zu den Kollegen in der Steiermarkt erzeugen wir nicht nur Ware für den Frischmarkt, sondern auch für die Industrie, weshalb die Erzeugerpreise leider zu niedrig sind. Unsere Zwetschgenanlagen mit Schutznetzen und dergleichen auszustatten, ist jedoch in der Praxis nahezu unmöglich, was also der geringen Rentabilität geschuldet ist", schlussfolgert Jovanovic.

Weitere Informationen:
Nikola Jovanovic
Trnava Voce d.o.o.
Donja Trnava bb
34324 Donja Trnava
T: +381 34 833 180
[email protected]
www.trnavavoce.com

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