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Österreich:

'Bio-Markt zeigt sich krisenbeständig'

Nach einem Aufschwung während der Covid-19 Pandemie brachte die Teuerungswelle 2022 einen Rückgang der Nachfrage am insgesamt resilienten Bio-Markt mit sich (-2,6 Prozent wertmäßiger Bio-Anteil im LEH im Vgl. zu 2022), blieb im mehrjährigen Vergleich aber stabil. Die Preisschere zwischen biologisch und konventionell produzierten Produkten schrumpft jedoch zunehmend, insbesondere bei der weißen Palette. Umfragen der AMA-Marketing zufolge kaufen 98 Prozent aller Haushalte Bio-Lebensmittel. Die jährlichen Ausgaben für Bio-Produkte nahmen in den vergangenen sieben Jahren laufend zu.

Der Anteil der Bio-Betriebe (-3,7 Prozent) und der Bio-Flächen (-1,5 Prozent) ist derzeit im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig. Neben geopolitischen Krisen und hoher Inflation – Jahresdurchschnitt 2021 bis 2023: 6,4 Prozent; sind auch die EU-weit strengeren Vorgaben für die biologische Wirtschaftsweise ein Auslöser für die aktuelle Entwicklung. Dennoch bleibt der Bio-Anteil im 20-jährigen Vergleich stabil und Österreich im EU-Vergleich in puncto Anteil biologisch wirtschaftender Betriebe weiterhin auf Platz 1. Der Selbstversorgungsgrad bei Kartoffeln liegt der jüngsten Datenerhebung 21/22 zufolge bei 86 Prozent, bei Bio-Äpfeln stammt sogar 90 Prozent des Volumens aus heimischem Anbau. Der Selbstversorgungsgrad bei Bio-Gemüse und Bio-Obst liegt bei resp. 57 und 41 Prozent.

Der Ausbau dieser Vorreiterrolle ist nicht zuletzt durch die weltweit erste staatliche Richtlinie für die biologische Wirtschaftsweise aus dem Jahr 1983 und mit der Einführung einer staatlichen Förderung ab 1991 gelungen. Sie konnte mit dem EU-Beitritt 1995 weiter ausgebaut werden. Der Einstieg einer großen Handelskette 1994 förderte das zunehmende Bewusstsein der Bevölkerung für Bio-Produkte und kurbelte die Nachfrage, gemeinsam mit laufend weiterentwickelten nationalen Bio-Aktionsprogrammen an.

Bio-Aktionsprogramm 2023+
Auch in der neuen Förderperiode (GAP 23-27) bleibt das ÖPUL weiterhin die wichtigste Förderschiene für Bio-Betriebe, mit der weiterentwickelten und mit vielen anderen Maßnahmen kombinierbaren Maßnahme "Biologische Wirtschaftsweise" (Investförderung, Bildung und Beratung, Vermarktung und Innovation). Das aktuelle Bio-Aktionsprogramm 2023+ sieht eine weitere Steigerung der Nachfrage durch eine Erhöhung des Anteils an Bio-Produkten in der öffentlichen Beschaffung und Gemeinschaftsverpflegung vor (inkl. Kindergärten und Schulen). Eine derzeit in Planung befindliche Rechtsvorgabe zur Bio-Gastronomie soll Rechtssicherheit für Konsumentinnen und Konsumenten sowie Produzentinnen und Produzenten sicherstellen. Damit soll ein klarer Schritt in Richtung der ambitionierten Zielvorgabe von 30 Prozent Bio-Flächenanteil bis 2027 (und 35 Prozent bis 2030) gesetzt werden, der für die produzierenden Landwirtinnen und Landwirte Absatzmöglichkeiten eröffnen soll. Einen weiteren Schwerpunkt setzt das Aktionsprogramm im Bereich Bio in der Schule.

Das Erfolgskonzept von Bio in Österreich hat sich trotz aktueller Herausforderungen bewährt. Das zeigt auch die wiederkehrende Reihung österreichischer Bio-Betriebe auf den Stockerlplätzen bei den EU organic awards der Kommission, die seit 2022 stattfinden und innovative Vorzeigebetriebe mit Nachahmungswert in sieben verschiedenen Kategorien (von Urproduktion bis hin zur besten Bio-Region) ehren. Im Jahr 2023 befanden sich sowohl
das beste Bio-Restaurant (Luftburg Kolarik), die beste BioStadt (Wien) und die beste Bio-Region (Burgenland) in Österreich.

Quelle: LKÖ
Quelle: statistik.at

Erscheinungsdatum: