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Florian Kugler von der Dorfinger KG zum österreichischen Kartoffel- und Zwiebelmarkt

"Bei den Winterzwiebeln sind Probleme mit Fäulnis und Mehltau zu befürchten"

In der ersten Juniwoche hat es auch in den österreichischen Kartoffelanbaugebieten stellenweise sehr viel Niederschlag gegeben. "In manchen Gebieten, etwa im Burgenland, werden bereits seit nunmehr zwei Wochen Frühkartoffeln gerodet. Aufgrund der Nässe werden sich die Rodetermine nun zwangsläufig nach hinten verschieben. Nichtsdestotrotz rechnen wir weiterhin mit einer durchschnittlichen Frühkartoffelernte", berichtet Florian Kugler von der Dorfinger KG. Das im niederösterreichischen Untersiebenbrunn beheimatete Unternehmen zählt zu den Hauptlieferanten des österreichischen Lebensmitteleinzelhandels in Sachen Kartoffeln und Zwiebeln.

Aufgrund wetterbedingter Ertragsausfälle wurden die letzten, heimischen Speiselagerkartoffeln bereits Mitte-April geräumt, fährt Kugler fort. Anschließend hat man sich hauptsächlich an niederländischen sowie französischen Lagerkartoffeln bedient. "Am 4. Juni haben wir die letzte französische Ware kommissioniert. Alterntige Ware deutschen Ursprungs wurde nahezu ausschließlich für den Inlandsmarkt zurückgehalten. In der Hinsicht sind wir auch froh, dass wir dieses Jahr um zwei Wochen früher als sonst mit marktrelevanten Mengen an heimischen Frühkartoffeln durchstarten können, damit uns der Anschluss zur Haupternte auch entsprechend gelingt." Bei den Speiselagerkartoffeln sei die Marktlage zuletzt ausgeglichen gewesen, bei entsprechend stabilen Preisen.

Die Qualitäten der Importware seien bislang allesamt erfreulich gewesen. "Frankreich liefert uns normalerweise vorrangig Übergrößen, in diesem Jahr jedoch waren die Lagerkartoffeln insgesamt etwas kleinfallender. Aus den Niederlanden haben wir in diesem Jahr vermehrt Bio-Ware bezogen, da die österreichische Bio-Ware bereits sehr früh geräumt war. Auch hier waren wir sowohl von den Qualitäten als auch von den Größen der Knollen durchwegs sehr überzeugt."

Kartoffeln werden überwiegend in 2kg-Einheiten angeboten, während Zwiebeln hauptsächlich in 1kg-Gebinde vorzufinden sind. Zu den neuesten Innovationen in puncto Produktverpackungen zählen Papiersäcke für Ofenkartoffeln sowie nachhaltige, transparente Folien.

Nässe gefährdet Winterzwiebelernte
Währenddessen rückt der Ernteauftakt bei den österreichischen Winterzwiebeln näher. Kugler: "Mancherorts startet man bereits sukzessive in die Ernte. Auch hier macht sich die Witterung auf den Feldern bemerkbar, denn aufgrund der Nässe sind Probleme mit Fäulnis und Mehltau zu befürchten. Insofern ist in den kommenden Wochen Vorsicht geboten, wobei die Auswirkungen je nach Anbaugebiet unterschiedlich sein werden. Derweil stehen uns noch ausreichend Lagerzwiebeln zur Verfügung, sodass der Anschluss gegeben ist." Bei den roten Zwiebeln hingegen wird derzeit überwiegend Importware aus den Niederlanden angeboten. Die Qualitäten sowie Quantitäten seien allesamt zufriedenstellend, schildert Kugler.

Wetterkapriolen und Schädlingsdruck
Längerfristig gesehen sehen sich die österreichischen Erzeuger immer mehr mit Wetterextremen und Schädlingsdruck konfrontiert. "Vor allem der zunehmende Drahtwurmbefall macht den Landwirten teilweise extrem zu schaffen und trägt maßgeblich zu Existenzängsten bei. Noch ist unser Vertragsanbau nahezu gleich geblieben, generell geht die Speisekartoffelanbaufläche in Österreich tendenziell weiter zurück. Erschwerend hinzu kommt, dass die Saatgutpreise aufgrund des Mangels erheblich gestiegen sind, was wiederum auf Lasten der Rentabilität geht. Wenn man auch die hohen Energiekosten in der Lagerung sowie den hohen Aufwand pro Hektar berücksichtigt, verliert die Kartoffel aus Sicht des Erzeugers an Attraktivität gegenüber sonstigen Ackerbaukulturen, wie Weizen."


Neulich wurde der Fuhrpark des Unternehmens auf den neuesten Stand gebracht.

Rückwärtstrend bei Bio-Kartoffeln und heimischem Knoblauch
Vermarktungstechnisch wird der Konsument immer mehr in Richtung Convenience-Erzeugnisse getrieben, beobachtet Kugler des Weiteren. Vor allem die stagnierende Nachfrage nach Bio-Kartoffeln prägt jedoch die derzeitige Marktlage. Ergänzend zu Kartoffeln und Zwiebeln widmet sich die Dorfinger KG bereits seit einem Jahrzehnt der Beschaffung und Vermarktung von Knoblauch. Mittlerweile könne der Inlandsmarkt bis in den Januar hinein mit heimischem Knoblauch versorgt werden. "In wenigen Jahren ist die gesamte Anbaufläche von 300 auf 100 Hektar reduziert worden. Nichtsdestotrotz ist der heimische Anbau mittlerweile fester Bestandteil unseres Angebotsspektrums und damit auch des Sortiments im österreichischen LEH", schlussfolgert man.

Bilder: DORFINGER KG

Weitere Informationen
Florian Kugler
DORFINGER KG
Betriebsstraße 14
A-2284 Untersiebenbrunn
Tel.: +43 (0) 1 6169940 - 301
E-mail [email protected]
www.dorfingers.at