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Mirko Tiemann von der Kirchdorfer Spargel & Beerenfrüchte GmbH & Co. KG:

"Wir schätzen, dass der Grünspargel weiter zulegen wird"

Kurz vor Ostern konnten auf den verfrühten Anlagen der Erzeuger der Firma Kirchdorfer Spargel & Beerenfrüchte in Niedersachsen sowie Brandenburg erste Mengen an Bleichspargel gestochen werden. In der ersten Aprilwoche waren etwa zehn bis 15 Prozent des gesamten Spargelareals bereit für die Ernte, so Mirko Tiemann, Vertriebsleiter beim Unternehmen. Trotz überflüssigen Niederschlägen und Staunässe auf einigen Feldern sei die diesjährige Spargelernte recht gut angelaufen, sagt er. "Bedingt durch den Regen und die fehlende Sonne kam die Saison etwas später in Schwung. Dennoch konnten wir bereits zu Saisonbeginn einen hohen Anteil an Klasse I-Ware der Standardsortierung 22-28 ernten."

Prius im Aufwärtstrend
Die Kirchdorfer Spargel & Beerenfrüchte GmbH & Co. KG ist eines von mehreren Vermarktungsunternehmen der Erzeugerorganisation Spargel & Beerenfrüchte GmbH Brandenburg. Es vermarktet Spargel und Beerenfrüchte von deren Erzeugern vornehmlich in Niedersachsen und Brandenburg. Die Kirchdorfer Spargel & Beerenfrüchte GmbH & Co. KG handelt insbesondere in Nord- und Westdeutschland und teilweise auch im Großraum Berlin, wo sie alle namhaften Discounter, den Lebensmitteleinzelhandel und spezialisierte Großhandels- und Cateringbetriebe beliefert. Das Unternehmen führt ein breites Sortenspektrum, bestehend aus Neuem sowie Altbewährtem. "Eine neue, vielversprechende Sorte in unserem Portfolio ist die Sorte Prius, die wir bereits in marktrelevanten Mengen ernten können. Wir sind auch entsprechend bemüht, die Anbaufläche in den kommenden Jahren zu erweitern. Auch die Sorte Rakete haben wir nun im Versuchsanbau und werden sie kommerziell anpflanzen. Außerdem bauen wir mehrere, bereits etablierte Sorten aus dem Hause Limgroup an. Bis auf ein, zwei Sorten, die sich nicht wirklich durchsetzen konnten, haben wir bislang auf Sortenebene noch keine große Enttäuschung verschmerzen müssen." Preislich sieht Tiemann nur minimale Preisdifferenzen zwischen den einzelnen Sorten im Handel.

Insgesamt liege der Preis etwa auf dem Niveau vom letzten Jahr, fährt Tiemann fort. "Die großen Baustellen sind nach wie vor der Mindestlohn gepaart mit den hohen Logistikkosten und der Mauterhöhung. Gleichzeitig können wir unsere Preise natürlich nicht unbegrenzt anziehen, weshalb wir gezwungen sind, die Effizienz im Anbau zu steigern. Das heißt in der Praxis beispielsweise, dass wir gewisse Anlagen, die für den Spargelanbau weniger geeignet sind, mit anderen Kulturen bepflanzen. Wir haben dabei den Vorteil, dass wir auch Ackerbau betreiben."

Grünspargel eindeutig im Trend
Neben Bleichspargel widmet sich das Unternehmen ebenfalls dem Anbau des Grünspargels, der in der Regel ebenfalls bis Johannistag vermarktet wird. Die Grünspargelsorte Xenolim könne zurzeit bereits geerntet werden. Tiemann: "Noch ist der Grünspargelanbau ein relativ kleiner Bereich und repräsentiert circa zehn bis 15 Prozent unserer gesamten Spargelproduktion. Wir stellen aber fest, dass der Grünspargel von Jahr zu Jahr an Bedeutung gewinnt. Man muss allerdings dazu sagen, dass die regionale Herkunft im Verhältnis zum Bleichspargel eher eine kleinere Rolle spielt. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass während der deutschen Saison noch viel Ware aus Übersee und Spanien gehandelt wird. Des Weiteren stellen wir fest, dass der Artikel vor allem bei der jüngeren Generation sehr begehrt ist, vermutlich aufgrund der einfachen Zubereitung. Dementsprechend werden wir versuchen, unsere Grünspargelproduktion in den kommenden Jahren weiter auszubauen."

Zusätzlich zu den ganzen Stangen bietet man ebenfalls geschälten und Convenience-Spargel an. Letzterer Artikel habe sich Tiemann zufolge eher als Nischenprodukt etabliert. "Mit unserem Pfannenspargel, sprich verzehrfertigen weißen und grünen Spargelstücken, sind wir gut aufgestellt und wollen den sich ändernden Essgewohnheiten gerecht werden. Währenddessen sehen wir einen steigenden Bedarf an geschältem Spargel, der überwiegend in 400 oder 500 Gramm-Einheiten angeboten wird. Bei ungeschältem Spargel sind zusätzlich 1 und 1,5 kg Großgebinde vorzufinden. Speziell für die Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung bieten wir zudem auch noch 5 kg-Einheiten an."


Mirko Tiemann auf der Fruit Logistica 2024. Nach Abschluss der Spargelsaison Ende Juni startet in der Regel nahtlos die Heidelbeerernte.

Insgesamt blickt der Anbau- und Handelsbetrieb der Zukunft zuversichtlich entgegen. "Wir schätzen, dass der Grünspargel weiter zulegen wird. Derweil ist es unsere Aufgabe, auch den Bleichspargel weiterhin attraktiv zu bewerben, sodass er nicht zu sehr an Relevanz einbüßt. Auf Produktionsebene streben wir aus Effizienz- und Kostengründen eine weitere Mechanisierung unserer Arbeitsabläufe an. Obwohl wir im Anbau die Spargel Spinne bereits im großen Stil einsetzen, ist es verhältnismäßig in der Nacherntephase, sprich in der Aufbereitung und Verpackung, einfacher, neue Technik in die Tat umzusetzen. Hier sind wir im regen Austausch mit den Branchenzulieferern. Gravierende Neuheiten oder Veränderungen gab es in letzter Zeit nicht. Wir haben vorrangig Investitionen in kleinere Optimierungen an den Anlagen, zum Beispiel an unseren Schälmaschinen, getätigt", heißt es abschließend.

Weitere Informationen:
Mirko Tiemann
Kirchdorfer Spargel & Beerenfrüchte GmbH & Co. KG
Scharringhausen 23
27245 Kirchdorf
Telefon: 04273-9320232
E-mail: [email protected]
www.kirchdorfer-spargel.de