Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sie haben eine Software (Adblocker) installiert, der unsere Werbung blockiert.

Da wir die Nachrichten kostenlos zur Verfügung stellen, sind wir auf die Einnahmen aus unseren Werbebannern angewiesen. Bitte deaktivieren Sie daher Ihren Adblocker und laden Sie die Seite neu, um diese Seite weiter zu nutzen.

Klicken Sie hier für eine Anleitung zum Deaktivieren Ihres Adblockers.

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
AMI-Referent Helwig Schwartau zur Marktsituation bei Äpfeln und Birnen:

"Leichte Anbauausdehnung bei Bio-Äpfeln in Deutschland wäre möglich"

Nach einer inflationsbedingten Ausgabendelle und Kaufzurückhaltung bei Bio-Lebensmitteln im vergangenen Jahr sei der Bio-Markt wieder im Aufwind. Davon scheint auch der Markt für frisches Bio-Obst, darunter Äpfel, zu profitieren, wie AMI-Experte Helwig Schwartau (r) während seines Vortrags auf der Fruchtwelt Bodensee anhand von Statistiken und Kennzahlen bezifferte. "Nach der Misere 2022 sind die Markteinschätzungen wieder etwas optimistischer und es wäre sogar eine leichte Anbauausdehnung bei Bio-Äpfeln in Deutschland möglich", sagte er.

Absatzseitig sei der Saisonstart bei den Bio-Äpfeln in ganz Europa recht stark gewesen. Der kumulierte Gesamtabsatz bis zur KW 06 sei in der laufenden Saison verglichen mit der Kampagne 21/22 um sechs Prozent und im Vergleich zur letztjährigen Saison sogar um zehn Prozent gestiegen. Auch die Bilanz der Apfelvermarktung bei Bio-Äpfeln im deutschen Einzelhandel im letzten Quartal 2023 sei besonders erfreulich gewesen. Der Gesamtumsatz sei von 2022 auf 2023 um 22,2 gestiegen bei einem ebenfalls leicht gestiegenen Kilopreis (+2,1 Prozent). "Die Zahlen deuten auf eine kräftige Steigerung des Marktsegmentes hin, wobei der Bio-Marktanteil noch nicht die starken Zuwächse der Corona-Jahre erreichen", so Schwartau, der ebenfalls auf die bisher etwas günstigere Aktionspreise im Vergleich zum Vorjahr hinwies.

2022 wurden in Deutschland auf ca. 8.000 ha Bio-Äpfel erzeugt, ähnlich wie im Vorjahr. Die gesamte Bio-Anbaufläche Europas lag im Jahr 2021 bei ca. 60.000 ha. Die deutsche Erntemenge sei dabei in den letzten Jahren relativ konstant gewesen.

Angesichts der relativ niedrigen Lagerbestände bei gewissen Sorten, allen voran Bio-Elstar, sei ein frühzeitiger Saisonabschluss nicht auszuschließen, fährt Schwartau fort. Der europaweite Lagerbestand beim Bio-Elstar (2.833t, Stichtag 1. Feb.) sei in den vergangenen vier Jahren nicht mehr so niedrig gewesen. Mit Blick auf die Bio-Produktion wächst die Apfelanbaufläche momentan schneller als der Konsum. "Italien sowie Frankreich stehen dabei eindeutig unter Druck. Frankreich vermarktet bis zu 40 Prozent des Bio-Volumens als konventionelle Äpfel, während der Bio-Anbau wieder deutlich rückläufig ist. Italien exportiert ca. zwei Drittel der Bio-Tafeläpfel, während Newcomer versuchen, sich über den Preisanreiz im Markt zu etablieren. Insgesamt liegt der europäische Konsum von Bio-Äpfeln bei vier bis fünf Prozent, Tendenz leicht steigend.

Das Gesamtmarktvolumen an Bio-Äpfeln in Deutschland lag im Jahr 2021/22
bei 71.200 Tonnen, mit einem Importanteil um ca. 34 Prozent. Das Gros der Importware stammte dabei aus Italien. Währenddessen habe es Schwartau zufolge im deutschen LEH einige interessante Verschiebungen gegeben. Insgesamt finden über 70 Prozent der gesamten Einkaufsmengen der Bio-Äpfel über die Discounter und Vollsortimenter ihren Weg zum Verbraucher, während insbesondere der Naturkostfachhandel an Bedeutung verloren habe. Aus einer näheren Betrachtung der Käuferschichten gehe zudem hervor, dass insbesondere junge Singles mehr Bio-Äpfel als üblich kaufen.

Insgesamt prägt ein preisbewusstes Einkaufsverhalten weiterhin den Konsum von Bio-Obst. Dennoch sei auch im oberen Preissegment des Marktes wieder mehr Dynamik zu beobachten. Die Vorreiter im Bereich des Bio-Obstes seien nach wie vor Skandinavien, Deutschland und Österreich. "Zur Marktstabilisierung bei Äpfeln ist auch ein
entsprechender Konsumtrend in Italien und Frankreich erforderlich", erläutert Schwartau. Speziell bei Bio-Äpfeln stehen Italien und Frankreich unter Druck, da das Angebot nicht dem derzeitigen Bedarf angepasst sei. Für den Export nach Deutschland sei nur Gala geeignet, während Südtirol erfolgreich mehr auf Clubsorten setzt.

Weitere Informationen:
Helwig Schwartau
AMI AGRARMARKT INFORMATIONS-GESELLSCHAFT MBH
Telefon: (040) 650 55 95-10
E-Mail: Helwig.Schwartau@AMI-informiert.de
http://www.ami-informiert.de/