Mit der Abschlussdemo in Berlin am vergangenen Montag ging eine bewegte Woche voller Bauernproteste und Demonstrationen in der ganzen Bundesrepublik zu Ende. DBV-Chef Joachim Rukwied blickt im Gespräch mit Der Stimme zurück und voraus. "Entscheidend ist, dass unsere Betriebe wettbewerbsfähig bleiben. Wir konkurrieren mit anderen Bauern in der gesamten EU. Selbst wenn uns der Agrardiesel in Schritten genommen wird, ist das ein Sterben auf Raten. Fakt ist, dass wir dann in drei Jahren neben den Niederländern den teuersten Diesel in der gesamten EU bezahlen müssten. Das wird die heimischen Lebensmittel deutlich verteuern und die Verbraucher werden vermutlich noch mehr zu günstigen Produkten aus dem Ausland greifen. Das kann doch nicht ernsthaft das Ziel dieser Regierung sein."
Die Agrarbranche brauche Rukwied zufolge vor allem Langfristigkeit in den politischen Entscheidungen und damit Planbarkeit für die Betriebe. Heikles Thema in der Branche seien ebenfalls die international unterschiedlichen Produktionsbedingungen. Rukwied: "Als Deutscher Bauernverband haben wir gemeinsam mit dem Lebensmitteleinzelhandel ein Herkunftskennzeichen entwickelt. Wir wollten damit nicht mehr auf die Politik warten, aber das kann nur ein Baustein in einer Reihe von vielen Maßnahmen sein. Wir brauchen natürlich auch die Bereitschaft der Verbraucherinnen und Verbraucher, etwas mehr für unsere hochwertigen heimischen Lebensmittel auszugeben."
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