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Fruchtgroßhändler Bernd Gläßner feiert doppeltes Betriebsjubiläum

"Die Lage in der regionalen Gastronomie ist äußerst schwierig"

Die diesjährige Freilandernte im nordosthessischen Berkatal sei leicht unterdurchschnittlich gewesen. "Wir haben keine Bewässerungsmöglichkeiten, weshalb wir mit dem Wetter leben müssen. Kurz gefasst ist es in diesem Jahr im Sommer zu warm und im Herbst zu nass. Ohne Beregnung wird es also immer schwieriger, als mittelständischer Betrieb können wir uns große Beregnungstechnik allerdings nicht leisten", bestätigt Bernd Gläßner, Inhaber und Geschäftsführer des gleichnamigen Gemüsebau- und Großhandelsbetriebs mit Sitz in Berkatal-Hitzerode.

Gläßner kultiviert unter anderem Blatt- und Kohlgemüse sowie Kräuter, die er in Eigenregie in der Region vermarktet. "Wir produzieren nicht nur die gängigen Kohlsorten, sondern auch Grün- und Rosenkohl. Letzterer Artikel wird noch einigermaßen verkauft, beim Grünkohl scheut sich der Verbraucher, insbesondere die jüngere Generation, immer mehr. Wir beliefern hauptsächlich Wochenmärkte und die sind leider generell stark rückläufig. Aber auch die Gastronomie schwächelt etwas. Hinzu kommen die starken Kostensteigerungen im Gemüsebau. Man kann zwar davon leben, aber es wird grundsätzlich immer enger", schildert Gläßner.

75 Jahre Gemüsebau, 20 Jahre Großhandel
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen hat Gläßner dieses Jahr doppelten Grund zum Feiern. Denn 1948, vor 75 Jahren, eröffnete Otto Gläßner den ersten Stand auf dem Wochenmarkt. Sein Enkel und heutiger Inhaber machte 2003 den Großhandel, neben dem Gartenbau, zu einem weiteren geschäftlichen Standbein. "Es gibt immer wieder Produkthypes, die auftauchen und irgendwann wieder aufhören. Kohlgemüse wurde vor 30 Jahren sehr viel verkauft, mittlerweile ist der Konsum deutlich geringer. Beim Feldsalat ist es gerade mal umgekehrt: Der wurde vor 30 Jahren wenig gegessen und ist heute vor allem im Winter ein Riesenthema. Wir können den bis zum ersten Frost aus Eigenanbau anbieten und beziehen anschließend Gewächshausware von festen Partnern."

Ein längerfristiger Wachstumstrend zeichne sich hingegen im Bereich Convenience ab, beobachtet Gläßner. "Auch hier sind wir gut aufgestellt, in dem wir über zuverlässige Partner verfügen, von denen wir den übergroßen Teil unseres Sortimentes flexibel beziehen können und ergänzend auch selbst Ware verarbeiten. Gastronomen, Kliniken oder Großküchen haben alle überhaupt kein Personal mehr, was dazu führt, dass vermehrt auf Convenience, ob Monoprodukte, fertige Salatmischungen oder Obstsalate, umgeschwenkt wird."

Rechts: Bernd Gläßner baut u.a. Brokkoli und Romanesco an.

Insgesamt blickt der Erzeuger und Direktvermarkter der Zukunft mit gemischten Gefühlen entgegen. "Die stark gestiegenen Kosten, allen voran Sprit und Dünger, sind meines Erachtens unverhältnismäßig zu den nur leicht gestiegenen Erzeugerpreisen, die wir erzielen. Absatzseitig ist die Lage in der Gastronomie äußerst schwierig: Das fing mit Corona an: Alle, die kurz vor der Rente standen, hörten auf. Der darauffolgende Ukrainekrieg führt dazu, dass man das Geld eher festhält. Andererseits gibt es nach wie vor junge Unternehmer, die sich für das Geschäftsfeld entscheiden und sich selbstständig machen, auch in unserem Einzugsgebiet", schlussfolgert Gläßner.

Bilder: Gläßner Fruchtgroßhandel

Weitere Informationen;
Bernd Gläßner
Gläßner Fruchtgroßhandel
Stadtweg 13
37297 Berkatal-Hitzerode
Tel.: 0 56 52 - 58 99 88
[email protected]
www.fruchthandel-glaessner.de