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Warmolt Boer, Mitglied der LTO-Pilzgruppe, über die steigende Grundnachfrage:

"Pilze eignen sich sehr gut für vegetarische oder flexitarische Gerichte"

"Die Verbrauchernachfrage nach Pilzen erreicht langsam aber sicher wieder ein normales Niveau. Der Markt nach der Pandemie war etwas enttäuschend. Bio-Pilze haben etwas schlechter abgeschnitten, aber auch hier zieht die Nachfrage wieder an", beginnt Warmolt Boer, Mitglied der Pilzgruppe der LTO Niederlande, seine Überlegungen zum Zustand des nordeuropäischen Pilzmarktes. "Die Verbraucher lieben Pilze und fangen wieder an, sie zu kaufen. Es ist ihnen wieder bewusst geworden, dass Pilze gesund, günstiger als Fleisch und ein schöner Bestandteil der Mahlzeit sind."

Züchtung bei Agarica

Boer vermutet, dass die Zurückhaltung der Menschen beim Kauf von Pilzen mit ihrer Vorsicht in Bezug auf ihre schwindende Kaufkraft zu tun hat. Dennoch ist er optimistisch, was die mittelfristige Marktentwicklung angeht. "Pilze passen sehr gut in vegetarische oder flexitarische Menüs und können einen Beitrag zur Eiweißumstellung leisten. Die Grundnachfrage steigt, und Pilze sind zunehmend ein Bestandteil und eine gute Ergänzung einer gesunden Ernährung. Was die Nachfrage betrifft, blicken wir also optimistisch in die Zukunft", sagt Boer.

Zunehmende Spezialisierung
Als Erzeuger konzentriert er sich an den beiden Standorten seines Unternehmens Agarica auf den Anbau von weißen und Buchenschüppling. Aber Boer sieht eine zunehmende Spezialisierung in der gesamten Branche. "Es gibt nur wenige Betriebe, die verschiedene Pilzsorten produzieren. Die Erzeuger konzentrieren sich oft auf, sagen wir, nur Bio, nur Champignons oder nur Austernpilze. Die Spezialisierungen setzen sich wie früher fort. Der Anbau von Champignons erfordert Hingabe, also bauen die Erzeuger sehr intensiv an, und die Spezialisierung hilft dabei. Auf diese Weise kann man effizienter arbeiten."

Boer stellt außerdem fest, dass sich das Sortiment auf dem niederländischen Markt von weißen Pilzen auf Buchenschüpplinge verlagert, wodurch der Anteil der Schüpplinge zunimmt. Aber auch die Nachfrage nach anderen Sorten, die inzwischen so gut etabliert sind, dass sie nicht mehr als Exoten gelten, steigt. "Betrachtet man das Gesamtpaket, so sieht man, dass Sorten wie Austernpilze und Shiitake sehr gut abschneiden. Diese stetig wachsenden Produkte haben eine steigende Grundnachfrage", erklärt Boer.

Mehr Fokus auf lokal für lokal
Auch er sieht längerfristig Herausforderungen und erwartet, dass diese zu einem kleineren, stabileren, ökologisch und finanziell nachhaltigen Pilzsektor in den Niederlanden führen werden. "In Europa wird immer mehr Wert auf die lokale Produktion gelegt. Das ist eine inhärente Schwäche des niederländischen Sektors, der viel exportiert. Dieser Anteil nimmt zwar ab, ist aber immer noch beträchtlich. Längerfristig könnte der Sektor europaweit organisiert werden, aber mit mehr lokaler Produktion. Das könnte einen gewissen Druck auf die Produktionsunternehmen in den Niederlanden ausüben."

Auch die steigenden Kosten sind eine Herausforderung, räumt Boer ein. "Vor allem arbeitsintensive Produkte wie weiße Pilze und Buchenschüpplinge haben mit steigenden Arbeits- und Rohstoffkosten zu kämpfen. Die meisten Unternehmen haben damit zu kämpfen, aber der Sektor arbeitet kreativ daran", sagt er und weist darauf hin, dass technische Innovationen zum Beispiel im Anbau- und Verpackungsprozess eingesetzt werden, die weniger Arbeit erfordern. "Die ersten dieser Lösungen wurden in verschiedenen Unternehmen umgesetzt. Jetzt können wir sehen, wie sie in der Praxis funktionieren."

Wettbewerbsfähig sein
Diese jüngsten Entwicklungen sind einer der Gründe, warum die Niederlande mit dem anderen großen europäischen Erzeuger wie Polen konkurrieren können. "Ich glaube, dass die Kostenunterschiede schrumpfen und nicht so schlimm sind. Dieses Land war früher eine erhebliche Bedrohung, aber das wird immer weniger", so Boer weiter. Faktoren wie die niederländische Produktinnovation, die Konzentration auf schnellere, kürzere und damit kostengünstigere Ketten sowie die steigenden Arbeits- und Logistikkosten in Osteuropa tragen dazu bei.

Verpackung bei Agarica

Nachhaltigkeit ist ein weiterer Aspekt, der beim Anbau immer mehr in den Vordergrund rückt. "Wie kann unser Sektor eine möglichst nachhaltige Kette sicherstellen?" Die Pilzgruppe ist an der Kartierung des CO2-Fußabdrucks des Sektors beteiligt. Um den Fußabdruck des Pilzanbaus zu optimieren, werden nach Angaben des Gruppenmitglieds Maßnahmen wie die Erzeugung von Energie, die Umsetzung von Energieeinsparungen, die Verwendung von weniger nicht erneuerbaren Rohstoffen wie Plastik und die Umsetzung kürzerer Ketten genutzt und erforscht.

Gemeinsam aktiv werden
"Die Aufmerksamkeit der Kunden für dieses Thema steigt erheblich. Die Bedeutung der Nachhaltigkeit wird von Einzelhändlern, Erzeugern, Transporteuren und Verpackern gleichermaßen gesehen. Die gesamte Kette stellt sich dieser Herausforderung." Boer merkt an, dass dies eine Veränderung gegenüber früher ist, als jedes Glied in der Kette dieses Thema oft getrennt betrachtete. "Es gibt mehr Zusammenarbeit, was eine wunderbare Entwicklung ist. Zwar ist nicht jeder Einzelhändler so engagiert, aber es gibt viel mehr Brainstorming. Es gibt mehr Dialog als Diskussion", schließt er.

Weitere Informationen:
Agarica bv
A.G. Bellstraat 17
7903 AD Hoogeveen
T: +31 (0)528-263909
[email protected]
www.agrica.nl