Auch für mittelständische Unternehmen in der Fruchtbranche gewinnt das Thema Digitalisierung - insbesondere mit dem Einstieg der neuen Generation - schlagartig an Bedeutung. "Wir haben im zurückliegenden Jahr eine Menge an Digitalisierungsmaßnahmen unternommen, da wir in Zukunft damit rechnen müssen, dass sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt nur noch verschärfen statt verbessern wird. Sowohl in Deutschland als auch im europäischen Ausland wird die Anzahl an Leuten, die aus dem Arbeitsmarkt ausscheidet, die Anzahl der Neueinsteigern drastisch übertreffen. Insofern kommt der demografische Wandel nun erst richtig zum Tragen", so Sven Nüchter, Geschäftsführer des gleichnamigen Fruchtgroßhandels mit Sitz am Duisburger Großmarkt.
Dementsprechend müsse die gesamte Wirtschaft schnellstmöglich digitalisiert werden, fährt der engagierte Fruchthändler fort. "In allen Bereichen unseres Betriebs versuchen wir die digitalen Möglichkeiten zu nutzen, sei es in der Buchhaltung über die Erfassung von Kundenbelegen bis hin zur Bestellannahme per App. Das Feedback seitens unserer Kunden ist überwiegend positiv. Was dabei hilft, ist, dass die jetzigen Möglichkeiten auch attraktiv und benutzerfreundlich sind. Gleichzeitig stellt sich der Digitalisierungsprozess auch teilweise automatisch ein, da irgendwann einfach nicht mehr genug Arbeitskräfte vorhanden sind. Es ist aber nicht nur eine Frage der Verfügbarkeit, sondern auch der Kosten: Die Löhne entwickeln sich dahingehend, dass diejenigen, die der Digitalisierung kritisch gegenüberstehen, irgendwann mit Effizienzproblemen konfrontiert werden."
Sven Nüchter führt das Familienunternehmen seit nunmehr fünf Jahren in 4. Generation.
Sichere und saubere Lösung
Abläufe, die man vorher nicht hinterfragt hätte, müsse man heute auf ihre Kostenintensität prüfen und gegebenenfalls anpassen. Prozesse, die seit 40 Jahren ähnlich abliefen, wurden nun innerhalb kürzester Zeit grundlegend verändert. Nüchter: "Im Zuge dessen hat es durchaus auch kleinere Benutzerprobleme und Zahlendreher gegeben, davon muss man sich aber meiner Meinung nach nicht abschrecken lassen. Die große Gefahr liegt schließlich darin, sich gar nicht damit zu beschäftigen. Die vorhandene Technik ist extrem ausgereift und im Verhältnis zu den bisherigen Prozessen kaum fehleranfällig. Kurz gefasst, man hat nun dauerhaft eine sichere und saubere Lösung."
Beheimatet ist die Firma Nüchter bereits seit vielen Jahren am örtlichen Großmarkt Duisburg.
Steigerung der Effizienz
Die Warenbestellung erfolgt nicht über die Firmenhomepage, die ebenfalls neugestaltet wurde, sondern über einen externen Dienstleister. Trotz der umfassenden Neustrukturierung sieht Nüchter weitere Möglichkeiten in Sachen Digitalisierung, etwa auf Logistikebene. "Man könnte beispielsweise digitale Konzepte zur Unterstützung der Routenplanung umsetzen. Wir haben natürlich da angefangen, wo das Potenzial am höchsten ist. Dennoch könnte man auch versuchen, andere Bereiche des Unternehmens mittels Digitalisierung zu optimieren", so Nüchter, der insgesamt 20 Mitarbeiter beschäftigt. "Unsere Mitarbeiter nehmen den Umschwung überwiegend als Verbesserung wahr. Unser Anliegen ist es auch nicht Personal zu reduzieren, sondern in Zukunft bestehende Kapazitäten effizienter einzusetzen."
Bilder: Willi Nüchter GmbH & Co. KG
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Sven Nüchter
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