In Anwesenheit von 170 Akteuren des Sektors hat der französische Apfel-Birnen-Verband (ANPP) anlässlich der Eröffnung der Kampagne am 31. August seine Ernteprognosen und die Aussichten für die Saison 2023/2024 bekannt gegeben. Nach drei Jahren des Defizits ist 2023 endlich wieder eine positive Dynamik mit einem vielversprechenden Markt zu verzeichnen. Bei den Birnen ist die Produktion in diesem Jahr rückläufig, aber die Ernten sind in allen europäischen Ländern, insbesondere in Italien, niedrig, was für die Vermarktung französischer Birnen von Vorteil sein dürfte.
Eine sehr gute Apfelernte
Nach einer schwierigen Kampagne 2022 aufgrund der steigenden Produktionskosten und des schlechten Wetters, sieht dieses Jahr sehr vielversprechend aus. "In diesem Jahr sind die Apfelplantagen von keiner größeren Wettergefahr betroffen", erklärt Vincent Guérin. Qualität, Größe, Zuckergehalt und Geschmack sind allesamt zufriedenstellend. Laut Daniel Sauvaitre, Präsident der ANPP, "sieht die Ernte 2023 gut aus und dürfte die Verbraucher in Bezug auf Menge und Qualität zufriedenstellen."
Für die neue Kampagne werden insgesamt 1,5 Millionen Tonnen prognostiziert, das sind acht Prozent mehr als 2022 und zehn Prozent mehr als im Dreijahresdurchschnitt (120.000 Tonnen mehr als in den letzten drei Jahren). Vincent Guérin erklärt, dass die Ernte "reichlicher ausfällt als in den Vorjahren und mengenmäßig einem normalen Jahr sehr nahe kommt, aber nicht das volle Produktionspotenzial erreicht hat."
Französische Apfelernte 2023
Sowohl auf dem französischen als auch auf dem Exportmarkt dürften die französischen Äpfel von der "eher geringen europäischen Ernte in diesem Jahr (11,4 Mio. t laut Prognosfruit, gegenüber einem Produktionspotenzial von 14 Mio. t) sowie von einem Markt ohne Übertragsbestände und einer bereits beträchtlichen Exportnachfrage profitieren".
Zahlen für Clubsorten und internationale Sorten: Golden dürfte 358.000 Tonnen erreichen (+10,8 Prozent ab 2022), Gala 279.000 Tonnen (+6,9 Prozent ab 2022), Granny Smith 139.000 Tonnen (+2 Prozent ab 2022). Bei den Clubsorten ist Cripps Pink mit 163.000 Tonnen um 14,2 Prozent niedriger als 2022, was eine Rückkehr zur Stabilität nach einer sehr hohen Ernte im letzten Jahr bedeutet, aber mit einer viel besseren Verpackungsrate als im letzten Jahr; und Juliet ist dieses Jahr um 15 Prozent höher. Die Produktion der Terroir-Sorten (Belchard, Chantecler, Reinette grise du Canada, Reine des reinettes...) ist leicht gestiegen (+2 Prozent gegenüber 2022).
Wechselndes Jahr für die Birne: - 28,6 Prozent ab 2022
Im Jahr 2022 waren die Zahlen gut, aber in diesem Jahr ist der Absatz französischer Birnen um 28,6 Prozent (im Vergleich zu 2022) und 6,8 Prozent im Vergleich zum Dreijahresdurchschnitt zurückgegangen. Dieser Rückgang ist auf das Phänomen des Wechseltriebs zurückzuführen und ist eine direkte Folge der Hitzewelle des letzten Jahres.
Französische Birnenernte 2023.
Der Rückgang betrifft alle Sorten, aber die Guyot (-45,2 Prozent und die Doyenné du Comice (-38 Prozent) sind dieses Jahr besonders betroffen / © Eco-responsible Orchards
Französische Birnenernte 2023
Insgesamt werden 105.000 Tonnen französische Birnen erwartet, was im Einklang mit der allgemein niedrigen europäischen Ernte (1,75 Millionen Tonnen angekündigt) steht, insbesondere mit dem sehr starken Rückgang in Italien. Diese Situation dürfte jedoch der französischen Birne zugutekommen, die mit einem klaren Markt konfrontiert ist, der die Förderung neuer Sorten und damit einen guten Absatz begünstigt.
Europäische Birnenernte 2023 nach Ländern / © Eco-responsible Orchards
Europäische Birnenernte 2023 pro Sorte / © Eco-responsible Orchards