Der Mitbegründer der Rungis express GmbH George W. Kastner (r) ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Nach einem zufälligen Treffen mit Rungis express-Gründer Karl-Heinz „Carlo“ Wolf während eines Frankreich-Urlaubs wurde Kastner Ender der 70er-Jahre zum Lebensmitteldealer des Vertrauens der deutschen Sternegastronomie.
Zweimal die Woche holten die beiden Visionäre Luxusprodukte wie Foie gras, Hummer, französisches Bressegeflügel, aber auch verschiedenstes Obst und Gemüse vom Pariser Großmarkt im Vorort Rungis und belieferten damit deutsche Restaurants der Spitzen- und Sterneszene, schreibt das Unternehmen.
Nachdem Karl-Heinz Wolf das Unternehmen schon recht früh wegen anderer Projekte verlassen hat, veräußerte er seine Firmenanteile jedoch erst 1986 an die Kaufhof AG und Kastner startete mit dem Rungis express als geschäftsführender Gesellschafter durch. Nicht nur in Deutschland waren die exquisiten Delikatessen vom Rungis express gefragt, auch in Österreich und sogar Dubai. Denn wenn der Küchenchef vom Burj al Arab gewisse Produkte haben wollte, diese aber nur der R express liefern konnte, ist Kastner kurzerhand in den Wüstenstaat geflogen und hat geliefert.
Innerhalb von 20 Jahren hat George W. Kastner mit dem Rungis express 100.000 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet, 120 Lkws auf der Straße gehabt und 450 Mitarbeiter beschäftigt.
Ungünstige Umstände haben jedoch dazu beigetragen, dass das Unternehmen Insolvenz anmelden musste. Die Rungis express GmbH wurde erst in ein Eigentümerkonsortium umgewandelt und später als AG weitergeführt wurde. Neuer Eigentümer wurde der Bremer Kühllogistiker Christian Helms mit der Cool Chain Group. Und Kastner ging. Doch weil er so auf tolle Lebensmittel abgefahren ist, hat er kurze Zeit später in Köln den Frischeimport gegründet. Später hat er sich etwas zurückgezogen, doch war nie ganz weg aus der Spitzengastronomie. Frische, Qualität und Dienstleistung sowie Klarheit und Übersicht im Einkauf war immer seine Philosophie.
Weitere Informationen:
www.rungisexpress.com