"Die sizilianische Cantaloupe-Melonensaison scheint für die Erzeuger auf eine Katastrophe zuzusteuern. Man bietet ihnen kaum 20 Cent pro Kilo für ihr Produkt", sagt Alessandro Morgana, ein Kleinproduzent aus Palma di Montechiaro. Die Melonen werden in einem ziemlich großen Gebiet angebaut, von Palma di Montechiaro und Licata bis weiter südlich an der Küste der Insel.
Alessandro Morgana
"Über die Qualität gibt es nichts Schlechtes zu sagen, aber der Handelswert ist minimal. Die Kosten für den Anbau sind dagegen ein fester Posten und steigen zudem ständig an. Ein Cantaloupe-Setzling kostet zum Beispiel 1,00 bis 1,05 Euro, aber das ist natürlich noch nicht alles. Die Pflanzen müssen auch mit Plastik abgedeckt werden, die Pflanzen müssen behandelt werden und Düngemittel kosten ebenfalls Geld. Selbst wenn es eine Pflanze schafft, 6 bis 8 kg Melonen zu produzieren, belaufen sich die Anbaukosten auf 60/70 Eurocent pro Kilo. Und dann sind da noch die Arbeitskosten, über die niemand spricht, weil die Arbeit der Produzenten einfach übersehen wird."
"Persönliche Opfer scheinen keinen Wert zu haben, aber die anfallenden Kosten schon, dafür sorgen die Banken mit ihren Mahnungen zur Schuldentilgung", beklagt sich der Erzeuger. "Im Moment sehen wir leider Preise um 10/20 Cent pro Kilo und dass Ladungen wegen irgendwelcher Streitigkeiten oder einfach wegen unverkaufter Mengen zurückgegeben werden. Wir gehen ein großes Risiko ein, weil wir uns übermäßig verschulden. Wir häufen Schulden an, nur weil wir arbeiten. Das ist wirklich inakzeptabel."
"Der Kern des aktuellen Problems ist die Überproduktion aufgrund des Zeitraums, in dem die Anpflanzung erfolgte. Fast alle Produkte sind zur gleichen Zeit reif. Zudem steigt der Konsum wegen des schlechten Wetters überhaupt nicht an."
"Als Industrie bitten wir die Regierung nur um etwas Luft. Wir bitten um Vermittlung mit den Banken, um ein Moratorium für laufende Kredite und günstigere Zinssätze für Folgekredite zu erhalten. Andernfalls wird es schwierig sein, in der nächsten Saison anzubauen."
Dieses Mal hat die ausländische Konkurrenz wenig oder gar nichts damit zu tun. In der Tat ist die sizilianische Cantaloupe-Melone das erste europäische Produkt, das auf den italienischen und europäischen Markt kommt. Dem sizilianischen Produkt geht nur die senegalesische Melone voraus und dann wird Sizilien von den nordafrikanischen und dann den anderen mediterranen Anbaugebieten flankiert. Das mediterrane Obst- und Gemüseangebot hat die Aufgabe, dazu beizutragen, Versorgungslücken zu schließen und zu versuchen, auf die Nachfrage zu reagieren.