Auch im Saarland schlagen sich die Preissteigerungen zunehmend auf das Tagesgeschäft mit Obst und Gemüse nieder. "Die Marktlage ist zurzeit extrem schwierig, was vor allem auf die hohen Beschaffungskosten und die zum Teil schwierige Versorgungslage zurückzuführen ist", so Frank Klein, Ein- und Verkäufer bei der Lisdorfer Frischgemüse Handelsges. mbH mit Sitz in Saarlouis.
Rechts: Ein spanischer Lieferant zeigt frische Tango Gold-Clementinen kurz vor der Verladung nach Deutschland.
Zu den saisonalen Rennern zählen etwa Clementinen, schildert Klein. "Wir bieten nun sowohl Tango Gold aus Spanien als auch israelische Orri-Clementinen an. Die Tango Gold wird voraussichtlich in drei bis vier Wochen zu Ende gehen. Orri-Clementinen werden wir hingegen noch einige Wochen länger anbieten können." Beide Clementinensorten haben ihre Daseinsberechtigung und werden kontinuierlich zu hohen, stabilen Preisen gehandelt, heißt es weiter.
Preissteigerungen prägen Gemüsehandel
Als regional agierender Großhandelsbetrieb verantwortet die Lisdorfer Frischgemüse die Vermarktung regional erzeugter Gemüsekulturen. Klein: "Die letzten Restbestände an saarländischem Kohl und Sellerie gehen nun langsam zur Neige, weshalb wir die Saison in zwei bis drei Wochen beenden werden. Der Löwenzahn, ein im Saarland beliebter Artikel, wird in der Regel bis Ende März/Anfang April angeboten."
Der Löwenanteil des Gemüse-Sortiments wird nun saisonbedingt aus dem südeuropäischen Ausland bezogen. "Bunte Salate etwa beschaffen wir zurzeit aus der Provence in Südfrankreich. In dieser Kategorie ist die Warenverfügbarkeit momentan noch in Ordnung." Kritischer sei es Klein zufolge im Bereich Blumenkohl. "Egal ob aus Frankreich, Spanien oder Italien - Blumenkohl ist zurzeit aufgrund der Warenverknappung extrem teuer mit Kollipreisen um bis zu 20 Euro. Ähnliche Ausreißer nach oben sehen wir bei Brokkoli und Paprika, italienischem Kohlrabi sowie portugiesischem Spitzkohl."
Nicht nur die rekordverdächtigen Einkaufspreise, sondern auch die Strom- und Dieselkosten machen dem Fruchtgroßhändler momentan zu schaffen. Man beobachte seitens der Abnehmer jedoch eine gewisse Akzeptanz hinsichtlich der Preissteigerungen. Die Widrigkeiten und vor allem das preisbewusste Konsumverhalten schlagen sich letzten Endes auch auf das Großhandelsklientel nieder, resümiert Klein. "Der Absatz in Richtung Gastronomie ist bisher weitgehend stabil, die Wochenmärkte und Facheinzelhändler haben hingegen besonders unter den Umständen gelitten. Das liegt vor allem daran, dass viele Verbraucher aus Preisgründen nun vermehrt beim Discounter einkaufen."
Bilder: Lisdorfer Frischgemüse Handelsges. mbH
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