Das Erdbeben im Südosten der Türkei und Nordsyrien hat die dortige Gesellschaft und damit auch die Agrarwirtschaft stark beeinträchtigt. "Wir beziehen viel Gemüse aus der Osttürkei, etwa Gurken und Zucchini, aber eben je nach Marktlage auch Kräuter aller Art. Die dortige Landwirtschaft wurde nun über Nacht komplett über den Haufen geworfen. Nicht nur in diesem Jahr, sondern auch längerfristig wird das Erdbeben verheerende Folgen für den Gemüseimport aus dieser Region haben", so Mehmet Koyak, Gemüsegroßhändler und Geschäftsführer der Anadolu Market GmbH mit Sitz in Berlin.
Zur regional sowie international agierenden Unternehmensgruppe zählen eine Einzel- und Großhandelssparte sowie ein Gastroservice. Kernkompetenz des 1991 gegründeten Unternehmens ist unter anderem der Direktimport von Obst und Gemüse aus allen wichtigen Anbauländern, ob der Türkei, Spanien, Italien oder den Niederlanden. "Wir verfügen etwa über rund zehn Hektar Vertragsanbau in den Niederlanden. Momentan, ca. ein Monat später als sonst, können wir auf erste Mini-Gurken, Auberginen und Paprika aus dortigem Gewächshausanbau zurückgreifen", so Koyak, der Abnehmer in Deutschland sowie im benachbarten Ausland bedient.
Türkische Erzeugnisse im Wareneingang der Anadolu Market GmbH
Noch stammt das Gros der Gemüse-Auswahl aus Spanien sowie Italien. Die Kostensteigerungen sowie die derzeitige Kältewelle im Mittelmeerraum wirke sich merklich auf das Preisniveau aus, beobachtet Koyak. "Eissalat und Kräuter aus Spanien haben sich mitunter im Preis verdoppelt. Diese saisonalen Schwankungen gibt es - gerade zum Saisonwechsel - zwar immer, momentan ist das Geschäft jedoch kaum planbar. Hinzu kommen die erschwerten Rahmenbedingungen in Sachen Logistik: Unsere LKWs aus der Türkei bleiben mitunter bis zu vier Tage an der türkisch-bulgarischen Grenze stehen, was wiederum zu erhöhten Reklamationen führt."
Nichtsdestotrotz blickt Koyak zuversichtlich in die Zukunft. "Obst und Gemüse erfreuen sich steigender Beliebtheit im Handel. Es ist viel Bewegung in der Branche, was unter anderem dem Trend hin zur veganen Ernährung zu verdanken ist. Auch in den Bereichen, in den wir tätig sind, etwa türkischen Importen, ist die Tendenz weiterhin steigend. Denn türkische Strauchtomaten, Granatäpfel und Sultana-Trauben finden immer besseren Anklang beim Verbraucher."
Weitere Informationen:
Mehmet Koyak
Anadolu Market GmbH
Mariendorfer Damm 70
D-12109 Berlin
m-koyak@hotmail.de