Auch am Kölner Großmarkt verläuft das Großhandelsgeschäft nun überwiegend in ruhigen Bahnen, wie uns Guido Mirgeler (r), Inhaber des gleichnamigen Unternehmens, mitteilt. "In den ersten zwei Wochen nach dem Jahreswechsel lief das Geschäft sehr gut an, mittlerweile ist es hingegen etwas ruhiger geworden. Das liegt unter anderem daran, dass auf den Wochenmärkten nun witterungsbedingt weniger los ist, was wiederum für uns Großhändler eine wichtige Absatzsparte ist."
"Man merkt halt, dass die Wochenmarkthändler vorsichtiger einkaufen und auch die Einkaufsfrequenz ist zurzeit geringer", so der Fruchtgroßhändler, der das Unternehmen in 3. Generation führt und neben Wochenmarkthändlern vorwiegend regionale Gastronomen und sonstigen Großhandelskunden mit Rat und Tat zur Seite steht.
Erschwerend hinzu kommt die teilweise schwierige Beschaffungslage, insbesondere die Preiserhöhungen machen den Großmarkthändlern im Einkauf zu schaffen. Mirgeler: "Französische Salate sind aufgrund des Kälteeinbruchs spürbar teurer geworden. Gleiches gilt für belgische und niederländische Treibhausware." Das wirke sich wiederum negativ auf die Nachfrage aus, etwa bei Tomaten, die momentan sehr hochpreisig gehandelt werden. Von nennenswerten Engpässen oder Versorgungslücken bei gewissen Artikeln sei aber Mirgeler zufolge noch keine Rede.
Währenddessen schwebt die schleppende Verhandlung zur Standortverlagerung des Kölner Großmarktes wie ein Damoklesschwert übers Tagesgeschäft. Im Zuge der Entwicklung der Parkstadt Süd mit Verlängerung des Grüngürtels bis zum Rhein muss der heutige Großmarkt in Köln-Raderthal langfristig weichen. Als Ersatz soll ein modernes Frischezentrum in Köln-Marsdorf errichtet werden. "Man merkt, dass der Großmarkt durch die schleppenden Verhandlungen etwas eingeschlafen ist. Stand heute werden wir die nächsten drei Jahre noch hier bleiben können. Wie es danach weitergeht, steht immer noch in den Sternen", schildert Mirgeler.
Eines steht fest, betont die dritte Generation des 1938 gegründeten Familienunternehmens, "wir sind vom Großmarkt abhängig und würden beim eventuellen Aus des Großmarktes unsere Großhandelssparte aufgeben. In dem Fall würde ich den Frischetransport zwischen Frankreich und Deutschland, in dem wir bereits tätig sind, weiter ausbauen", heißt es abschließend.
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Guido Mirgeler
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