Weiß- und Spitzkohl sowie weitere Kohlsorten kann die ARUS August Reimers & Sohn GmbH ausreichend anbieten, wie uns Geschäftsführer Jörn Reimers sagt. Aufgrund der Trockenheit erwarte er jedoch kleinkalibrige Waren. "Wir beziehen die Ware aus Norddeutschland. Statt 5-6 kg weisen die Köpfe jedoch lediglich 2-3 kg auf, weshalb entsprechend Mengen fehlen werden. Erfahrungsgemäß steht das Kohlgemüse bis zur nächsten Saison zur Verfügung. Die Preise sind in diesem Jahr auch schon höher als im Vorjahr, was ebenfalls der Menge geschuldet ist. Die Kunden scheinen sich aber regelrecht zu verweigern bzw. sehr kaufscheu zu sein. Das liegt nicht zuletzt an der Kommunikation seitens der Politik. Die Verbraucher werden schon von vornherein verunsichert", so Reimers.
Jörn Reimers am Stand von ARUS auf dem Großmarkt Hamburg 2022
Große Ausfälle in den Niederlanden
Weitere Probleme durch die Energie- und Produktionskosten werden sich erst im Winter zeigen, vermutet er. "In der Regel sind die niederländischen Produzenten ganzjährig im Betrieb. Jedoch lassen sie ihre Kulturen auslaufen und pflanzen diese aktuell nicht nach, da bei ihnen auch die Verträge ausgelaufen sind und sie Energie vom Spotmarkt beziehen müssen. Davon abgesehen wissen die Betriebe noch nicht einmal, ob das Geld, das sie ins Heizen und in die Belichtung investiert haben, auch wieder einspielen können. Die Niederlande wird im Winter fast zu 100 Prozent als Produzent ausfallen", befürchtet Reimers.
"Durch die Trockenheit ist immerhin die Lagerfähigkeit des Kohls besser gewährleistet. Der Einkaufspreis ist im Vergleich zum letzten Jahr um das Doppelte gestiegen. 2021 war der Preis aber auch aufgrund der Übermenge recht niedrig, während sich die Preise mehr oder weniger wieder im Normbereich befinden. Zum Anfang der Woche wird so gut wie nichts verkauft, stattdessen fokussieren sich die Kunden, vor allem die Gastrolieferanten, eher auf das Ende der Woche."
Doppelter Preis für Paletten
"Spanien wäre dann das Hauptbezugsland. Sollte dort wiederum noch schlechtes Wetter auftreten, werden wir hier mit abartig hohen Preisen konfrontiert sein. Am Anfang des Jahres, noch vor dem Krieg in der Ukraine, musste man schon viel heizen, mit entsprechend hohen Preisen. Die Transportkosten sind aufgrund der hohen Spritpreise ebenfalls enorm hoch. Die Frachtraten haben sich ebenfalls in diesem Jahr verdoppelt", so Reimers. Diese Kosten gemeinsam mit dem gestiegenen Mindestlohn drücken sich wiederum in den Warenpreisen aus und werden sich Reimers zufolge ab dem kommenden Jahr noch stärker bemerkbar machen. "Wenn die Ware knapp und teuer wird, dann ist es sozusagen egal was es ist. Hauptsache man kann die Ware anbieten. Die Produzenten beliefern bei solchen Situationen dann doch lieber die Großmärkten statt die Ketten, weil sie bei uns auch mehr erhalten als vom LEH."
Kleinkalibrige Waren überall
Nicht nur beim Gemüse, sondern auch bei Früchten wie etwa Äpfeln sei in diesem Jahr eine riesengroße Ernte zu verzeichnen gewesen, die jedoch aus lauter kleinkalibrigen Früchten bestünde und sich schwer vermarkten ließen, so Reimers. "Bei den Zitrusfrüchten ist es ähnlich, denn die Hitze wird bei Produkten wie etwa den Orangen stark bemerkbar machen. Eben auch eine ordentliche Menge mit kleinen Früchten, die wiederum von Ketten in Netzen zu günstigen Preisen verkauft wird."
Erleichtert sei Reimers wiederum darüber, dass man hierzulande noch nicht von Frost betroffen sei. "Eisbergsalate laufen in der kommenden Woche aus. Wenn es nicht friert, könnte man ähnlich wie in den Vorjahren relativ gute Umsätze mit Salaten und Gemüse erzielen. Sollte es wiederum frieren, dann ist es vom einen auf den anderen Tag vorbei", prognostiziert Reimers.
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