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Schockstarre im Premium-Segment beeinträchtige griechische Fruchtexporte

"Gerade in der Wassermelonen- und Traubenbranche stehen Existenzen auf dem Spiel"

Die griechische Traubensaison kommt nun langsam aber sicher ins Rollen. Die erste Kreta-Ware wird bereits seit Monatsbeginn gehandelt, zur Zeit treffen auch die ersten Chargen aus Korinth am deutschen Markt ein, wie uns eine spezialisierte Handelsagentur mitteilt. Aufgrund der aktuellen Widrigkeiten habe die griechische Fruchtbranche in diesem Jahr harte Verluste hinnehmen müssen. Auch aus längerfristiger Perspektive sei die Tendenz eher negativ, berichtet man.

Aufgrund der allgegenwärtigen Kostensteigerungen blickt die griechische Exportbranche bisher auf eine schwierige Kampagne zurück. "Griechische Wassermelonen waren in diesem Jahr einfach nicht konkurrenzfähig. Wir haben unsere Ware um 0,72 Euro/kg im Großhandel angeboten, während die marokkanische Ware zu 0,55-0,58 Euro/kg im Verkauf gehandelt wurde", so der Griechenland-Spezialist. Diese schwierige Ausgangslage habe sich ebenfalls auf die Umschlagsmenge niedergeschlagen. "In einer normalen Saison beschaffen wir gut 200 LKWs, dieses Jahr waren wir bei insgesamt 24 LKWs."

Auch bei den Trauben seien die ersten Vorzeichen eher düster gewesen, heißt es weiter. "Die griechischen Tafeltrauben befinden sich in der Regel im höherpreisigen Segment und gehen somit hauptsächlich an den Fachhandel und weniger an den LEH. Gerade in diesem Premium-Segment zeichnet sich momentan eine Schockstarre ab. Kurz gefasst ist der Abverkauf nicht ins Stocken geraten, sondern nahezu komplett lahm gelegt."

Nicht nur die Kosten- und Inflationssteigerung, sondern auch die Wetterextreme mit anhaltender Dürre wirken sich merklich auf den Agrarsektor aus. "Existenzen stehen auf dem Spiel, insbesondere in den Bereichen Wassermelonen und Trauben. Im vergangenen, relativ normalen Jahr haben gewisse Erzeuger bereits den Betrieb eingestellt und das wird auch in diesem Jahr der Fall sein."

Am deutschen Markt seien viele einst beliebte Obst- und Gemüseprodukte aus Griechenland mittlerweile zu einer Randerscheinung geworden. "Griechische Orangen haben wir in den 80er und 90er Jahren deutschlandweit verkaufen können. Gleiches galt für Spargel als Bundware und griechische Steinfrüchte. All diese Produkte werden leider nicht mehr in dem Stil gehandelt wie früher. Bei den Trauben hat sich in den zurückliegenden Jahre eine Verschiebung von den altbewährten Sorten hin zu neuen Varianten wie Arra, Sugar One, Superior und vielem mehr vollzogen. Ob der Verbraucher diese Innovationen auch tatsächlich annimmt, wird sich erst in wenigen Jahren herauskristallisieren."