Im Rhein-Ruhr-Gebiet steckt man nun voll in der Salaternte, wie Peter-Josef Eßer, Gemüsebauer in Korschenbroich und Direktvermarkter am Großmarkt Düsseldorf, uns mitteilt. "Durch die anhaltende Trockenheit und die fehlende Feuchtigkeit im Boden tun wir uns extrem schwer regionales Gemüse in guten Mengen und anständiger Qualität zu produzieren. Diese Bedingungen beeinträchtigen das Wachstum der Sommerkulturen maßgeblich, weshalb wir mit ungleichmäßigen Beständen zu kämpfen haben."
Die konkreten Einbußen seien dennoch gemäß Eßer schwierig zu beziffern. "Die Verluste sind schon erheblich, sowohl bei den Kopf- als auch den bunten Salate, die wir jetzt im Sommer hauptsächlich ernten. Die herangewachsenen Salatköpfe sind zum Teil zu kleinkalibrig und somit unverkäuflich." Wie sich die Witterung auf die späteren Freilandkulturen, etwa Sellerie und Kohlgemüse, die ab Oktober vermehrt in den Ertrag kommen, auswirken wird, lässt sich derzeit schwierig vorhersagen. "Wir müssen aber schon damit rechnen, dass die Mengen auch bei diesen Winterkulturen eher überschaubar sein werden."
Erschwerend hinzu kommen in diesem Jahr die zum Teil exorbitante Kostensteigerungen mit denen sich die Gemüseerzeuger konfrontiert sehen. "Es gelingt uns nicht immer diese Mehrkosten preislich durchzusetzen. Bei den Salaten etwa waren die Notierungen in den zurückliegenden Wochen etwas niedriger. Jetzt sind wir aber in einer Phase angelangt, in der die Preise wieder allmählich angezogen werden können."
Gemeinsam mit zwei Söhnen steht Peter-Josef Eßer am Ruder des Familienunternehmens. Über den örtlichen Großmarkt Düsseldorf beliefert der Direktvermarkter vorwiegend Gastronomen und Facheinzelhändler.
Geringer Spielraum für regionale Gemüsebauern
Der Gemüsemarkt sei aber immer für eine Überraschung gut, so Eßer: "Erfahrungsgemäß sind schwierige Jahre nicht immer die schlechtesten". Der Gemüsekaufmann schaut aber mit Sorge auf die Zukunft der regionalen Landwirtschaft. "Der Personalmangel und der steigende Mindestlohn gepaart mit der gestaffelten Reduzierung von zugelassenen Pflanzschutzmitteln führen dazu, dass der Spielraum für uns regionale Landwirte zusehends enger wird."
Selbstversorgungsgrad erhöhen
Nichtsdestotrotz versucht Eßer seine festen Abnehmer in den Bereichen Gastronomie und Facheinzelhandel weiterhin mit Neuem wie auch Bewährtem zu bedienen. "Den Wirsing haben wir beispielsweise etwa 20 Jahre nicht kultiviert. Nachdem wir aber einen steigenden Bedarf beobachteten, haben wir diese Kultur dennoch wieder ins Portfolio aufgenommen. Auch Freilandkräuter sind während der Saison besonders beliebt. Schließlich sind wir auch bestrebt dem Nachhaltigkeitsgedanken gerecht zu werden: Wir planen nun eine Photovoltaikanlage auf unserem Kühllager um unseren Selbstversorgungsgrad zu erhöhen. Am Puls der Zeit wollen wir in Zukunft zunehmend CO2-neutral arbeiten."
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Peter-Josef Eßer
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