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Juan Llombart Gavaldá, Geschäftsführer der Llombart Handels- und Treuhandgesellschaft mbH:

"Von den Frühclementinen sowie den Spätsorten wie Nadorcott oder Tango wird es in diesem Jahr weniger Ware geben als im Vorjahr"

Die Llombart Handels- und Treuhandgesellschaft mbH ist seit den 1960er-Jahren im Importgeschäft tätig und Experte im Vertrieb von spanischem Obst und Gemüse. Mit Geschäftsführer Juan Llombart Gavaldá sprachen wir über den aktuellen Stand der Gemüseproduktion und den Zitrussektor in Spanien.  


Die Geschäftsführung: Liliane Llombart Gavaldá  und Juan Llombart Gavaldá 

Wachsende Nachfrage nach rückstandsfreier (Bio-)Ware
Der Bio-Sektor in Spanien wachse Llombart zufolge konstant an, weshalb auch die Anbauflächen entsprechend zunehmen. "Zwar stammt der Großteil der von uns gehandelten Produkte aus konventionellem Anbau, wir arbeiten aber mit vielen Erzeugern zusammen, welche im Zitrus,- und Avocadobereich rückstandsfrei produzieren. Statt mit einem Bio-Siegel wird die Ware als rückstandsfrei gekennzeichnet. Diese Ware wird von den französischen Supermärkten bereits seit einiger Zeit angeboten", so Llombart.

Die Bio-Produktion sei von ursprünglich 4.235 Hektar im Jahr 1991 auf 2,4 Millionen Hektar in 2022 angewachsen, wobei der Großteil auf den Anbau von Tierfutter, Weizen, Trockenfrüchten, Oliven und Wein fällt. Nach wie vor befindet sich der biologische Anbau im Wachstum.

Konsum von Wassermelonen und Trauben verdoppelt
"Seitdem es bei Wassermelonen und Trauben kernlose Sorten gibt, hat sich deren Konsum verdoppelt. Doch auch neuere Produkte wie Bimi-Brokkoli, reich an Vitaminen und Antioxidantien, wie auch weitere Sorten befinden sich aktuell in der Pipeline. Zudem schmecken sie gut und sind für den Konsumenten leicht zugänglich“, sagt Llombart. 

1,7 Millionen Tonnen Gemüse und 2,3 Millionen Tonnen Obst
Llombart bietet die Produkte überwiegend als Frischware an, wobei ein geringer Anteil auch an Verarbeitungsbetriebe verkauft wird. "Deutschland führt aus Spanien insgesamt etwa 4 Millionen Tonnen Obst und Gemüse ein. Davon sind 1,7 Millionen Tonnen Gemüse und 2,3 Millionen Tonnen Obst. Der Import von Gemüse ist etwas geringer als bei Früchten, was daran liegt, dass Deutschland in diesem Bereich eine große Eigenproduktion hat. Spanien ist für Deutschland nach wie vor ein wichtiger Lieferant von Obst und Gemüse."

Die meistverkauften Gemüseprodukte von Llombart sind Gurken, Tomaten, Eisbergsalate und Paprika, gefolgt von Brokkoli und Blumenkohl. "Der Absatz dieser Produkte hat sich generell gut entwickelt, allerdings werden speziell Gurken, Tomaten, Eisberg und Paprika oft von den Supermärkten beworben. Dies führt dazu, dass die Preisgestaltung kaum Erhöhungen zulässt und die gezahlten Preise oftmals unter den Produktionskosten liegen", sagt Llombart.

70 Prozent Freiland- und 30 Prozent Gewächshausanbau
Die Nachfrage nach Obst und Gemüse wachse stetig an. "Spanien produziert so rückstandsfrei wie möglich. Sowohl der LEH als auch die Kunden fordern aber mittlerweile, dass die Produkte möglichst gar keine Rückstände mehr aufweisen. Noch sind wir nicht an diesem Punkt, jedoch verbessert sich das Monitoring von Jahr zu Jahr." Heutzutage sind die Früchte so unbelastet wie schon lange nicht mehr, heißt es. 25-30 Prozent der mit Llombart kooperierenden Betriebe fokussieren sich auf den Gewächhaussanbau, während sich die restlichen 70-75 Prozent dem Freilandanbau widmen. 

Entwicklung der Zitrusfrüchte
"Von den Frühclementinen sowie den Spätsorten wie Nadorcott oder Tango wird es in diesem Jahr weniger Ware geben als im Vorjahr. Bei klassischen Clementinen, bei denen es sich vorwiegend um Clemenules-Sorten handelt, sind wir allerdings gut aufgestellt. Es wird definitiv ausreichende Mengen geben. Die Produktion ist auch weniger das Problem, sondern eher die Preise", sagt Llombart. 

"In der Sommersaison hat es in den letzten Jahren immer wieder Probleme gegeben. Zwar sehe ich bei Orangen bis dato keine Schwierigkeiten, eventuell wird es lediglich weniger Spätsorten und insgesamt kleiner ausfallende Früchte geben. Das ist dem fehlenden Regen zuzuschreiben, was im Grunde genommen ganz Europa betrifft. Im Zitronenbereich als auch bei den Grapefruits werden wir wohl mit einigen Herausforderungen zu kämpfen haben", fasst Llombart zusammen. 

Herausforderungen im Anbau und Handel
Die massive Trockenheit sowie die momentane Preispolitik erschweren zudem die Arbeit immens. Llombart: "Wir haben erhöhte Produktionskosten durch die hohen Preise für Dünger, Energie und Kartonage. Dabei sollen wir den Spagat schaffen, noch billigere Ware anzubieten? Sollte sich hierbei nichts ändern, geht die Agrarwirtschaft dadurch in die Knie. So wird etwa der Anbau von Tunnelerdbeeren drastisch gesenkt werden." 

"Sicher versucht man, ständig neue Märkte zu finden. Deutsche Verbraucher werden aber zunehmend anspruchsvoller und sind gewissermaßen 'verwöhnt', dafür bezahlen sie auch noch deutlich weniger als viele andere europäischen Länder. China versucht auch, Obst und Gemüse aus Europa zu kaufen, wohingegen der russische Absatzmarkt aus bekannten Gründen wegfällt. Ich bin auch der Meinung, dass Lebensmittel niemals als Sanktions- oder Druckmittel eingesetzt werden sollten. Durch den Ausschluss eines ganzen Abnehmerlandes leidet in der Konsequenz der komplette Exportmarkt." 

Wertschätzung von Lebensmitteln näherbringen
Neben dem LEH wird auch der Großhandel von Llombart beliefert. "Die Spezialisten suchen nach Produkten mit einem bestimmten Eigencharakter, zum Beispiel, dass die Waren von Familienunternehmen stammen. Wichtig ist es, nicht nur Massenware zu vermarkten, sondern auch Waren, die es verdienen, so präsentiert zu werden, dass ihre jeweilige Besonderheit im Vordergrund steht. Das dem Konsumenten näherzubringen, sehe ich als unsere Aufgabe. Man sollte das Thema Wertschätzung von Lebensmitteln in die Bildungspolitik mit einbauen und versuchen, die Produkte den Menschen auch spielerisch näherzubringen." 

Anlässlich der Fruit Attraction 2022 erschien dieser Artikel zuvor in unserem Printmagazin Primeur, in dem der Artikel auf Englisch und auf Niederländisch zu lesen ist.  

Weitere Informationen:
Juan Llombart Gavaldá
Llombart Handels- und Treuhandgesellschaft mbH
Import – Export
Industriehof 4
D-77933 Lahr
+49 (0)7821/93970
+49 (0)7821/939769
info@llombart.de 
https://www.llombart.de/