Datteln haben sich im zurückliegenden Jahrzehnt sowohl im konventionellen als auch biologischen Geschehen etablieren können. Außer den bekannten Bezugsquellen Israel, Tunesien und dem Nahen Osten hat sich auch Algerien als zuverlässiger Lieferant am internationalen Markt behaupten können. Wir sprachen mit der Geschäftsführung der Eden Fruits GmbH, einer spezialisierten Handelsagentur mit Sitz in Kehl am Rhein, über den Status Quo und das Vermarktungspotenzial der Datteln am deutschen und internationalen Markt.
Als alleiniger Vermarktungspartner des Schwesterunternehmens Ziban Garden verantwortet die Eden Fruits GmbH die Vermarktung des gesamten Exportvolumens, nicht nur in Deutschland, sondern auch im europäischen Ausland, Asien und den USA. "Letzterer Absatzmarkt war pandemiebedingt nahezu komplett weggebrochen, mittlerweile haben wir allerdings wieder einige Kunden gewinnen können. In Deutschland beliefern wir nahezu alle namhaften Ketten, entweder direkt oder über den Zwischenhandel. In Sachen Bio-Datteln sind wir besonders stolz auf die Zertifizierung des japanische Bio-Siegel JAS, das mit extrem hohen Qualitätsvorgaben - insbesondere in Bezug auf die Erhaltung der Natur - einhergeht, die man nicht mal mit Deutschland oder anderen Märkten vergleichen kann. Dies wird uns weitere Türen öffnen."
Konventionelle Datteln wachsen vorwiegend in der Wüste, weshalb man mit Wassermangel und Insekten zu kämpfen hat. Bio-Datteln wachsen hingegen in Oasen. Die Entkernung der Datteln erfolgt manuell.
Pandemie und Kriegswirren
Währenddessen habe der Preisdruck vom Handel zu Pandemiezeiten spürbar zugenommen, was sich in Anbetracht der fixen Verträge und steigenden Fracht- und Verpackungskosten entsprechend auf die Margen ausgewirkt hat. ''Wir konnten mit diesen Problemen nur einen geringen Kostenanstieg in manchen Verträgen durchsetzen und somit schließlich nur einen Teil der zusätzlichen Verpackungskosten abdecken. Diese Kostenanstiege haben sich mit der Invasion der Ukraine durch Russland seit Jahresbeginn nochmal weiter verschärft."
Verzicht auf Zuckerzusatz
In der Summe umfasst der Bio-Anteil etwa 30% unseres Volumens (5% des Volumens des algerischen Marktes), verglichen mit konventionellen Datteln liege das Preisniveau der Bio-Ware in der Regel um 25 Prozent höher. "Ein wesentlicher Teil des Bio-Ertrags geht in die USA, obwohl sich die Bio-Dattel auch in Europa steigender Beliebtheit erfreut." Entscheidend sei dabei auch die Sortenauswahl der algerischen Dattelproduktion. "Die algerischen Dattelproduzenten widmen sich überwiegend der Erzeugung der Sorte Deglet Nour. Diese Dattel ist mit einem Stückgewicht um 7-9 Gramm im Vergleich zur herkömmlichen Medjoul deutlich kleiner. Durch den fruchtbaren Boden und das einzigartige Mikroklima in der Anbauregion, punkten unsere algerischen Datteln mit einem einzigartigen Geschmack, Fleischigkeit und Glanz. Der natürliche Zuckergehalt ist relativ hoch, weshalb wir komplett - bei den Deglet Nour Datteln in Algerien - auf Zuckerzusatz (der in anderen Anbauregionen üblich ist) verzichten können", schildert man.
Die algerischen Datteln sind mehrfach bio-zertifiziert: Bio EOS, Bio NOP, Bio JAS. Ferner verfügt man unter anderem über folgende Zertifizierungen: IFS-Food, BRC-Food, Cosher, Halal und Vegan und pünktlich zur BioFach hat man - als erster algerischer Dattelproduzent – das Fairtrade Zertifikat erhalten.
Kleingebinde und Karton-Verpackungen
Während die Dattel im benachbarten Ausland, etwa Frankreich, nach wie vor überwiegend mit Kern verspeist wird, sei die entkernte Frucht im deutschen Handel mittlerweile gängig. "Bis zu 80 Prozent des Volumens in Deutschland beläuft sich auf entkernte Ware. Darüber hinaus werden die Datteln im hiesigen LEH vorwiegend in Kleingebinden, entweder 200 oder 250 Gramm angeboten, obwohl gewisse Ketten auch 400 Gramm-Verpackungen gelistet haben. Hinsichtlich der Verpackungsart sind Kartonnagen und Wellpappe oder Holz sehr beliebt im Handel."
Vermarktungspotenzial für Dattelprodukte
Geerntet werden die Datteln in der Regel im Oktober, wonach die neuerntigen Datteln dann ab November sukzessive exportiert werden. ''Absatzspitzen gibt es nach wie vor zwischen August und Dezember sowie während der Ramadanzeit. In diesem Zeitraum wird teilweise ein Mehrumsatz um bis zu 35 Prozent erzielt." Außer den getrockneten Datteln finden auch die verarbeiteten Nebenprodukte, unter anderem Sirup, Paste und gefüllte Datteln, immer besseren Anklang beim Verbraucher. "Natürliche Nahrungsmittel wie die Dattel liegen offensichtlich im Trend und wir sind entsprechend bemüht dieses Potenzial weiter auszuschöpfen. Aus diesem Grund ist es uns eine Herzensangelegenheit auf den wichtigen Veranstaltungen, etwa BioFach Nürnberg und BioFach Amerika, Präsenz zu zeigen, damit wir den Kontakt zum Abnehmer verfestigen und ausbauen können."
Besuchen Sie das Unternehmen auf der BioFach 2022: Halle 9/Stand 127.
Bilder: Eden Fruits GmbH
Weitere Informationen:
Alexander Lasslop
Eden Fruits GmbH
Bierkellerstraße 18
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