Zunehmender Personalmangel sowie steigende Komplexitäten in den Betriebsstrukturen verlangen nach digitalen Lösungen, um alten wie auch neuen Herausforderungen gerecht zu werden. Das 2018 von CEO Stefan Strohmer und CTO Patrick Schubert gegründete Unternehmen Orderlion stellt sich diesen und möchte Lieferanten dabei helfen ihre Prozesse zu automatisieren, um so schlank wachsen und skalieren zu können.
Orderlion ist in der gesamten DACH-Region sowie im Vereinigten Königreich tätig. Alle Lieferanten wickeln zusammen 100 Mio. Euro Bestellvolumen jährlich über Orderlion ab, was einer Steigerung von 250 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Bisher hatte das Unternehmen zudem ein jährliches Umsatzwachstum von 300 Prozent. Zu ihren Kunden zählen unter anderem die Unternehmen Matser Großhandel, Gemüsebau Reichenau sowie der Großmarkt Bremerhaven.
Stefan Strohmer (links) und Patrick Schubert. Foto: Orderlion
Digitalisierung vieler Betriebsstrukturen
"Wir haben eine sehr positive Resonanz von unseren Kunden erhalten, weil wir das Thema Digitalisierung möglichst einfach gestaltet haben. Manche Digitalisierungsprojekte können sehr komplex werden, wenn man zum Beispiel von Grund auf eine komplett neue Warenwirtschaft einführen möchte, weshalb viele davor zurückschrecken. Im Bereich des Bestellwesens muss es aber eben nicht so komplex sein, wir haben es einfach gemacht. Da wir aber größtenteils mit Betrieben kooperieren, die sich schon souverän auf dem Markt bewegen, geht es ihnen vor allem darum, ihre Prozesse skalierbar zu machen. Deshalb integrieren wir uns nahtlos in alle gängigen Warenwirtschaftssysteme und sind so in kürzester Zeit einsatzbereit.", so Strohmer.
Da die unterschiedlichsten Bereiche eines Unternehmens digitalisiert werden können, ist es letzten Endes die Entscheidung des jeweiligen Unternehmens, wann welche Bereiche optimiert werden sollen. "Meistens wird das Bestellwesen als Erstes digitalisiert. Unternehmer haben durch Orderlion die Möglichkeit, eine eigene Bestellapp und einen eigenen Webshop einzurichten, und können somit gezielt auf ihre Kunden zugehen, was beiden Seiten das Leben erleichtert."
"Lieferanten zahlen bei uns keine Transaktionsgebühr, sondern einfach nur eine schlanke und fixe, monatliche Lizenz und können so unabhängig von den ganzen Marktplatzanbietern werden, in dem sie ihre eigene Bestellapp und ihren eigenen Webshop über Orderlion launchen und selbst die Kontrolle über ihre Kundenbeziehung behalten", erklärt Strohmer.
Orderlion als 'E-Commerce Operating System'
Im Unterschied zu Lösungen von Mitbewerbern, die sich nur auf das digitale Bestellen beschränken, ginge Strohmer zufolge Orderlion aber wesentlich weiter. "Wir bezeichnen Orderlion als 'E-Commerce Operating System'. Hierbei können viele Geschäftsbereiche im System integriert werden, wie etwa der Außendienst."
Betriebe können dabei mit ihren Kunden chatten, Bestellungen entgegennehmen und die Informationen in die App aufnehmen. Auch biete die App eine Sales-Funktion an, worüber Kunden über neue Produkte informiert werden könnten, etwas mittels Push-Nachrichten. Als Nächstes soll die Zahlungsabwicklung digitalisiert werden, womit Kunden Bestellungen aufgeben, aber auch Lieferscheine, Rechnungen und Zahlungen per SEPA freigeben können.
Ziel: 2024 europäischer Marktführer
Durch die steigende Nachfrage nach ihrem Produkt zeigt sich Strohmer äußerst motiviert: "Wir haben die Ambition, 2024 europäischer Marktführer zu sein. Mit dem DACH-Markt haben wir begonnen, weil es einfach ein sehr zentraler Markt für den Obst- und Gemüsebereich ist. Derzeit ist Deutschland der wichtigste Markt. Wir merken aber, das viele neue Länder auf den Zug aufspringen. Großbritannien war zum Beispiel innerhalb von sechs Monaten an dem Punkt, für den Deutschland etwa anderthalb Jahre gebraucht hat."
Ohne Digitalisierung könne vieles nicht gelingen. Schließlich steige auch der Wettbewerb innerhalb der Branche, so Strohmer. "Es gibt auch andere Player auf dem Markt, die versuchen, Online-Marktplätze im Bestellwesen zu schaffen. Was solche Plattformen aber aufbauen wollen, ist im Grunde das, was Amazon bereits anbietet. Gastronomen können Produkte von allen möglichen Lieferanten finden und die Preise vergleichen. Ihr Ziel scheint es aber zu sein, Lieferanten gänzlich zu ersetzen und selbst bei Produzenten einzukaufen und entsprechend zu liefern. Hierzu wollen wir das Gegenstück darstellen."
Bestellvolumen während Pandemie um 95 Prozent eingebrochen
"Unsere Kunden sind Obst- und Gemüsegroßhändler, die üblicherweise auch ihre Waren an die Gastronomie beliefern. Zum Beginn der Pandemie haben wir durchaus gemerkt, wie sich die Branche verändert hat. Immerhin ist in den ersten Monaten das Bestellvolumen um 95 Prozent eingebrochen. Allerdings sind wir seit etwa einem halben Jahr wieder auf dem Vor-Corona-Niveau angekommen. Da es gut wie keine Restriktionen mehr gibt, sind die Unternehmen wieder in vollem Betrieb." Von seinen Kunden im Lieferantenbereich weiß Strohmer, dass die Betriebe wieder stark ausgelastet sind. "Das Einzige, was noch eine Herausforderung darstellt, ist weiterhin der starke Personalmangel."
Wie Shopify für den Gastronomie-Großhandel
Es entstünden Strohmer zufolge viele spannende Produkte, gerade dadurch, dass bestimmte Angebote an Amazon vorbei vermarktet werden. "Dafür dienen Plattformen wie etwa Shopify, womit Nutzer ihre eigenen Shops anbieten und man komplett unabhängig ist. Das ist die Philosophie, die wir für die Obst- und Gemüsebranche sein wollen. Wir wollen den Betrieben die Chance ermöglichen, sich stark zu positionieren und nicht den großen Marktplätzen zum Opfer zu fallen."
Kooperation mit Industrieverbänden
Orderlion legt viel Wert darauf gemeinsam mit Industrieverbänden auf zusammenzuarbeiten. So ist das Unternehmen offizieller Partner vom DFHV, GFI und in der Schweiz von Swisscofel zur Unterstützung von regionalen Lieferanten. "Ebenso pflegen wir Partnerschaften mit führenden EFP-Systemherstellern wie Fruchtmanager, die in diesem Segment Marktführer in Deutschland sind", sagt Strohmer.
Als Sprachrohr für Orderlion sieht Strohmer nach wie vor die Großmärkte. "Wir sind aber auch überregional und unabhängig von den Großmärkten unterwegs. Immerhin stehen gut 90 Prozent der Kunden außerhalb des Großmarktbetriebs, wie etwa in der Getränkeindustrie. Unsere Zielgruppe ist aber ganz klar B2B, weil das Bestellverhalten ein ganz anderes ist als beim B2C. Als Privatkunde steht für dich Shopping und nicht Buying im Vordergrund, das heißt, dass die Kaufentscheidung, die beim Shopping trifft, sich ständig ändert. Beim B2B kommt es aber vor allem auf das Nachbestellen an. Neue Käufe findet man eher selten."
Weitere Informationen:
Stefan Strohmer
Orderlion GmbH
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Website: www.orderlion.com