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Markus Staden von Kraege Beerenpflanzen und Hansabred zu Erdbeer-Trends

"Durch die Direktvermarktung in Deutschland haben wir weltweit eine einzigartige Stellung"

Die Erdbeersaison lief für Erzeuger und Vermarkter in diesem Jahr nicht einfach ab. Zwar konnten über die Direktvermarktung gute Absätze erzielt werden, jedoch sorgten Wetterschwankungen für Probleme; während sich teils überschneidende Angebotsmengen aus Früh- und Spätsorten aus ganz Deutschland den Markt übersättigten. Markus Staden (rechts im Bild), Geschäftsführer von Hansabred und Kraege Beerenpflanzen, erkennt jedoch einige Trends, die als Antwort auf diese Probleme zu sehen sind. Mit Hansabred forscht Staden etwa an neuen Sorten und an Vertical Farming. 

Sortenauswahl entscheidend für Vermarktung
"Der geschützte, kalkulierbare Anbau ist besonders geeignet um auch Sortenentwicklungen berechenbarer zu machen. Zudem können wir, sowohl durch Terminkulturen im geschützten Anbau sowie durch die Weiterentwicklung der Sorten, kalkulierbare Mengenflüsse erreichen", sagt Staden. Gerade bei den Sorten gäbe es jedoch eine klare Zweiteilung in der Vermarktung: "Einerseits gibt es diejenigen Sorten, die gutschmeckend und attraktiv in der Schale sind, dafür aber nur ein bis zwei Tage vermarktbar sind. Dann gibt es Handelssorten bei der insbesondere Festigkeit, Lagerbarkeit und hohe Tonnagen eine größere Rolle spielen. Früher hatten die Bauern dieselbe Ware für beide Kanäle produziert, mittlerweile ist das aber nicht mehr möglich, denn bereits bei der Sortenauswahl muss man sich entweder für den einen oder den anderen Kanal entscheiden."

Erdbeeren aus dem Gewächshaus und Vertical Farming
Staden verweist ferner auf die Tatsache, dass Gewächshauserdbeeren noch längst nicht so weit verbreitet seien, wie in anderen Ländern. "Die Niederlanden und Belgien haben 80-90% auf Gewächshausanbau umgestellt. Von den USA ist wiederum das Konzept des Vertical Farmings zu uns gekommen. Hierzu forschen wir mit Hansabred bereits an neuen Sorten und Pflanzen für das Vertical Farming", so Staden. Allerdings läge ihm zufolge Vertical Farming in Deutschland noch in weiter Ferne, da kostentechnisch gesehen der Freilandanbau immer noch am rentabelsten sei, sobald man die Fixkosten mit einberechne. Staden: "Selbst, wenn ich von 30 ha Erdbeeren 3 ha nicht verkaufe, ist das für Freilanderzeuger noch verkraftbar. Bei einer Tunnelkultur mit Stellage und High-End-Systemen habe ich wiederum Verluste gemacht, wenn ich 10% nicht vermarkte."

Lohnkosten und Clubsorten beeinflussen Angebot
Mehrere Probleme beeinflussten zudem auch das Angebot an Himbeeren, von denen nur noch wenige deutsche Ware auf dem Markt zu finden sei, so Staden. "Gerade beim Faktor Lohnkosten können wir kaum mit Südeuropa konkurrieren. Hinzukommt, dass es immer mehr Clubsorten gibt. So kaufen größere Firmen kleinere Unternehmen auf, übernehmen deren 'DNA', haben Vermehrungs- und Jungpflanzenbetriebe in einer Hand und verwalten später dann auch noch die Vermarktung mit den großen LEH-Ketten und Discountern. Das sind auch diejenigen, die in diese Vertical Farms investieren und den Bauern zur Verfügung stellen. Der normale Landwirt kann das nicht mehr stemmen und wird auf lange Sicht auf der Strecke bleiben."

Damit zusammen hänge allerdings nicht bloß der Preisdruck, sondern der gesellschaftlich-politische Wandel und damit auch eine veränderte Nachfrage, was die Arbeit erschwere. "Aufgrund der fehlenden Arbeitskräfte werden Hacktechniken, Pflückroboter, etc. zwar für die Betriebe interessanter, jedoch werden sich diese auch nur kapitalintensive Unternehmen leisten können. Die anderen nun einmal nicht."  Positiv anzumerken sei wiederum, dass weltweit Beerenobst und Frischgemüse en vogue sind und das Interesse an regionaler Ware ebenfalls sehr hoch sei. "Das Gros unserer Betriebe kann auch noch wirtschaftlich rentabel arbeiten. Durch die Direktvermarktung in Deutschland haben wir weltweit auch eine einzigartige Stellung." 

Weitere Informationen:
Markus Staden
KRAEGE Beerenpflanzen
Delsener Heide 36
48291 Telgte, Germany
Fon +49 (0)2504 7000-0
Fax +49 (0)2504 7000-40
[email protected] 
https://kraege.de/ 

Hansabred GmbH & Co. KG
Radeburger Landstraße 12
01108 Dresden
Mobil: +49-174-3300-761
[email protected]
www.hansabred.org