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Deutscher Obst und Gemüse Kongress 2021

Einzelhandel im Test und in der Zukunft - Go2Market und Typy

Bislang kann der klassische stationäre Einzelhandel die größten Umsätze erzielen. Jedoch rufen sowohl die Folgen der Pandemie, ein verändertes Kaufverhalten sowie weitere Aspekte wie Nachhaltigkeit, Regionalität, etc. neue Player auf den Plan. Auf dem DOGK 2021 stellten go2market und TYPY food.de.    


Jörg Taubitz stellt go2market vor

Einzelhandel im Test: go2market
Das junge Unternehmen go2market startete vor vier Jahren in Wien. Laut Jörg Taubitz war die Leitfrage dahinter: "Warum scheitern so viele Produkte, bevor sie eine richtige Chance bekommen hatten, sich im Handel zu beweisen?" Als Antwort bietet das Unternehmen die Möglichkeit an, der Marktindustrie die Augen der Konsumenten zu geben, sprich: einen Produktcheck durch die Augen der Konsumenten. Demnach hätten Produkttester die Möglichkeit einerseits selbst zu entscheiden, was künftig auf dem Markt erscheinen soll, andererseits kann die Industrie gezielter auf die Wünsche ihrer Kunden eingehen.

Taubitz bezeichnet go2market daher weniger als Supermarkt, sondern vielmehr als eine Art "Marktforschungslabor", bei dem gezielt Fragen an Konsumenten gestellt und entsprechende Point of Sales festgestellt werden sollen. Im Juni 2020 eröffnete das Unternehmen ein zweites Geschäft in Köln. Dort gibt es bisher 6.500 Mitglieder, von denen wiederum um 2.650 Produkttester sind. Auf den 400qm sind Regale mit verschiedenen Produkten mit bis zu fünf verschiedenen Sorten versehen. Ein Roboter für hilft den Produkttestern dabei, sich zu orientieren. 

Hohe Motivation wegen Mitgestaltungsmöglichkeit
Das Prinzip dahinter ist recht simpel: Über eine hauseigene App erhält man als Produkttester jeden Monat 55 Euro Guthaben, mit denen man im Geschäft einkaufen gehen kann. Der Unterschied zu herkömmlichen Supermärkten liegt darin, dass bis zu fünf verschiedene Sorten eines Produkt angeboten werden, von denen aber wiederum nur eines gekauft werden kann. Das erfordert einen bewussteren Einkauf. Taubitz zufolge nähmen die Probanden dieses Prinzip wohlwollend an. Von den Testern sind 80% motiviert, über Fragebogen ihre Erfahrungen und Bewertungen den jeweiligen Produzenten direkt mitzuteilen, da sie dadurch aktiv an der Sortimentsgestaltung beteiligt sein können und auch neue Produkte ausprobieren dürfen. 

"Wir sprechen hier von einer perfekten Zielgruppenanalyse, die sich aus der Repräsentativität des zusammengestellten Panels speist, das wiederum einen Querschnitt der Gesellschaft darstellt. Hierdurch lassen sich auch valide Aussagen über das gesamte Kaufverhalten treffen." 

Einzelhandel in der Zukunft: Typy
Carlo Caldi von Campo Two GmbH präsentierte Typy. Caldis Ziel ist es, Automatisierung, Digitalisierung und Robotisierung in Einklang zu bringen. Neben vielen anderen Herausforderungen sieht er vor allem auch den zunehmenden Fachkräftemangel kritisch. Die Antwort darauf liegt laut Caldi zukünftig in der Mobilität. 

Auf den 116qm der Typy-Stores gehören etwa 1000 Produkte zum Sortiment, die mithilfe einer vollautomatisierten Robotik 24/7 gekauft werden können. Convenience, Frische, Schnelligkeit und 24/7 Verfügbarkeit steht dabei im Vordergrund. 


Carlo Caldi präsentiert Typy

Local Community Store
"Wir orientieren uns stets nach dem Bedarf des Menschen im lokalen Umfeld. Wir denken nach dem Prinzip von Local Community Stores.  Dabei müssen wir optimal den Tagesverlauf abdecken können", sagt Caldi. 

Caldi appelliert auch daran "Millenials und die Y-Generation" stärker in den Blick zu nehmen, da diese vom Handel zu sehr vernachlässigt werden. Caldi: "Schaut auf die jungen Leute der Zukunft! Sie wollen Nachhaltigkeit, Transparenz und Frische. Das sind die Herausforderungen, denen sich der Handel stellen muss. Der Kunde hat heutzutage auch ein 24/7-Mindset."

Generell wird die Robotik bisher sehr gut angenommen, wobei die Menschen in diesem Feld noch besser aufgeklärt werden müssten, so Caldi. Obst und Gemüse muss bisher noch verpackt angeboten werden, wobei bereits mit vielen lokalen, regionalen Erzeugern eng zusammenarbeitet wird. Wie sich am Beispiel von einigen Online-Shops zeige, ist eine gezieltere Interaktion mit den Kunden ebenfalls vonnöten, um etwa zeitnah auf Rezensionen einzugehen. 

"Robotik wird Einzug in unser Leben halten, selbst wenn uns das nicht gefallen sollte, ganz einfach weil wir einen Fachkräftemangel haben. Wir sehen unsere Chance im Mobilitätsbereich, gerade in ländlichen Gebieten, da es dort teilweise keine intakte Infrastruktur mehr gibt. Wir sollten in Europa enger zusammenarbeiten und nicht bloß Personal aus den USA verlassen." 

Morgen folgt ein Artikel zum DOGK-Auftritt von food.de Edeka Frische-Center Coburg ihre Konzepte und Positionen. 

Hier sehen Sie den Fotoreport zum DOGK 2021.

Weitere Informationen:
Jörg Taubitz
go2market GmbH 
Aachener Str. 519
50933 Köln
E-Mail: [email protected]  
Web: https://go2.markets/ 

Carlo Caldi
Campo TWO GmbH
Kaistraße 16
40221 Düsseldorf
E-Mail: [email protected] 
Web: https://www.typy.de/