Bereits seit vielen Jahren ist der Abstädter Frischelieferant Lino Manduca im (über)regionalen Fruchthandel fest verankert. Der gebürtige Italiener bedient eine breit gefächerte Kundschaft mit Obst- und Gemüsespezialitäten aus seiner Heimat. Doch im Zuge der Corona-Krise wurde die Umschlagsmenge an Artischocken, Blutorangen, Radicchio und Co in den vergangenen Monaten erheblich kleiner. Für den leidenschaftlichen Händler wird die Lage nun langsam aber sicher existenzbedrohend.
Der Familienname Manduca blickt auf eine jahrzehntelange Geschichte in der Obst- und Gemüsebranche zurück. "Mein Großvater war bereits in den 30-er Jahren als Erzeuger tätig. Ich habe die Lebensarbeit meiner Familie einfach fortgesetzt und bin mit Leib und Seele mit meinem Job verbunden", erläutert er.
Lino Manduca zu Besuch bei einem italienischen Erzeuger. Die Erzeugung in den familieneigenen Freiland- und Gewächshausanlagen kam bereits vor einigen Jahren zum Erliegen.
Rückläufige Umsätze
Im Laufe der Krise seien die Umsätze des Fruchtgroßhandels rasch zurückgegangen. "In der Sparte Gastronomie läuft ja gar nichts, das tendiert gegen Null. Auch in anderen Bereichen, etwa Wochenmärkte und Facheinzelhandel, sind die Umsätze seit dem Jahreswechsel rasch gesunken. Nicht umsonst haben einige meiner Kunden bereits Insolvenz anmelden müssen. Der Beschluss zur Verlängerung des Lockdowns bis Anfang März war eine erneute Enttäuschung für mich und meine Kundschaft." Den Umständen entsprechend seien auch die Gewinnmargen pro Produkt reduziert worden.
Seitens der Warenbeschaffung seien die Herausforderungen bisher noch überschaubar, erklärt Manduca. "Ich habe seit Beginn der Krise überall hinfahren können, ob nach Mailand, Verona oder anderswo. Die Lage, so wie sie in den Medien oftmals dargestellt wird, entspricht meines Erachtens nicht der Realität. Natürlich gibt es Probleme, meine Lieferanten beschweren sich auch. Doch wer über ein zuverlässiges Lieferantennetz verfügt, bekommt nach wie vor pünktlich seine Ware."
Harter Überlebenskampf
Durch die Pandemie und das monatelange Umsatzminus befindet sich der Fachhändler nun im harten Überlebenskampf. "Ich überlege mein Geschäft kurzweilig einzustellen, damit ich nach der Krise wieder vollgas durchstarten kann. Die kommenden Wochen und Monate werden in dem Sinne entscheidend für mich und meine Zukunft sein", heißt es abschließend.
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Lino Manduca
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