Die Geschäftseinheit Gewächshausgartenbau und Blumenzwiebeln der Wageningen University & Research will eine Methode entwickeln, bei der Sensoren und Bildanalyse einen Hinweis auf die Frische und Haltbarkeit einer Strauchtomate geben.
Haltbarkeit
Die Haltbarkeit hängt nicht nur vom Erntedatum ab. Ältere Tomaten können über einen längeren Zeitraum als frisch empfunden werden als Tomaten, die erst vor kurzem geerntet wurden (z.B. weil sie eine andere Sorte sind oder aufgrund der Anbaubedingungen). Die Bestimmung der Haltbarkeit von Gemüsepartien ist immer noch menschliche Arbeit, aber das ist relativ teuer, subjektiv und unflexibel.
Technologische Lösung
Die WUR will dafür eine Lösung entwickeln - gemeinsam mit mehreren Produzenten, einer Kontrollstelle und Unternehmen der Sensortechnik. Diese Lösung besteht aus einer Kombination von Techniken. Mit Spektralsensoren kann zum Beispiel die Textur der Strauchtomate untersucht werden, ohne die Frucht berühren zu müssen. Und mit einer Bildanalyse lassen sich die Farbwerte und der Glanzgrad der Früchte sowie die Größe und Form der grünen Teile kartieren.
Formel für Frische
Um die richtige Methode zu bestimmen, geben die Mitglieder des WUR-Verbraucherpanels ihre Meinung zu einer großen Anzahl Strauchtomaten ab: Wie frisch sieht die Tomate Ihrer Meinung nach aus, und sollten Sie die Strauchtomate kaufen? Auch Experten werden zu ihren Beobachtungen befragt. Dieser Input wird dann u.a. mit den Messungen der Sensoren und der Bildanalyse verknüpft. So entsteht eine "Formel" für die wahrgenommene Frische, die dann zur Vorhersage der Haltbarkeit verwendet werden kann.
Bekämpfung von Lebensmittelabfällen
Die neue Methode ermöglicht objektive Messungen. Dadurch ist es einfacher, die Haltbarkeit verschiedener Partien Strauchtomaten in der Kette zu vergleichen. Die Methode kann somit auch zur Bekämpfung von Lebensmittelabfällen beitragen. Darüber hinaus kann die Methode in Zukunft auch für andere Kulturen eingesetzt werden.
Die Forschung wird voraussichtlich Anfang 2021 beginnen und ist eine Initiative eines Konsortiums, das aus einer Reihe von Unternehmen und der WUR besteht. Das Projekt ist Teil der eingereichten PPP 'Future Sensors and Digital Twins'.
Quelle: WUR