Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sie haben eine Software (Adblocker) installiert, der unsere Werbung blockiert.

Da wir die Nachrichten kostenlos zur Verfügung stellen, sind wir auf die Einnahmen aus unseren Werbebannern angewiesen. Bitte deaktivieren Sie daher Ihren Adblocker und laden Sie die Seite neu, um diese Seite weiter zu nutzen.

Klicken Sie hier für eine Anleitung zum Deaktivieren Ihres Adblockers.

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
"Wir können Obst und Gemüse lose kaufen - das muss nicht vorverpackt sein"

Neuer Höchststand bei Verpackungsabfällen - 227,5 Kilo pro Kopf und Jahr

227,5 Kilo Verpackungsmüll produziert jeder von uns pro Jahr. Laut neuesten Zahlen des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2018 haben wir damit wieder mal einen Höchststand erreicht. 18,9 Millionen Tonnen Verpackungsmüll waren es insgesamt und damit 0,7 Prozent mehr als noch 2017. Nur knapp die Hälfte des Mülls geht allerdings auf das Konto der Privathaushalte. Warum wir seit Jahren immer mehr Verpackungsmüll produzieren und die Recyclingquote gleichzeitig zurückgeht, erläutert Gerhard Kotschik, Verpackungsexperte beim Umweltbundesamt.

Herr Kotschik, warum brechen wir jedes Jahr die Negativ-Rekorde, wenn es um Verpackungsmüll geht?
"Wir haben da viele Gründe. Ein wichtiger Grund ist das Wirtschaftswachstum - auch in 2018. Aber es gibt auch noch Gründe wie aufwändigere Verpackungen - denken Sie an Sprühaufsätze bei Reinigungsmitteln oder bei Sonnencremes. Wir haben eine Zunahme des Essens und Trinkens unterwegs in Einwegverpackungen. Wir sehen auch die Zunahme von kleineren Verpackungseinheiten bei Wurst und Käse. Das führt zu mehr Verpackungen."

Geben Sie uns doch bitte mal Beispiel, von welchen Verpackungen wir hier sprechen!
"Wir sprechen von allen Verpackungen von der Industrie bis Zuhause - also von der Palette bis zum Bonbonwickler. Denken Sie nur an den Onlinehandel, wo immer mehr Pakete transportiert werden. Wir haben einen Anstieg bei Kunststoffverpackungen um 1,6 Prozent auf 3,2 Millionen Tonnen. Aber auch bei Holz und Aluminium sehen wir deutliche Anstiege."

Nun steigt die Zahl des Verpackungsmülls - gleichzeitig sinkt die Recyclingrate. Wie passt das zusammen?
"Der wichtigste Grund ist, dass wir eine Verschiebung bei den Materialarten haben. Wir haben mehr Kunststoffverpackungen und mehr Holz. Die haben beide insgesamt niedrige Recyclingquoten. Wichtig ist auch eine getrennte Erfassung: nur, was getrennt gesammelt wird, geht nicht in die Müllverbrennungsanlage und kann dann überhaupt erst recycelt werden. Insgesamt haben wir in Deutschland im Moment eine Recyclingquote von 69 Prozent. Das ist ein leicht negativer Trend."

Was muss passieren, um diesen Trend zu mehr Verpackungsmüll umzukehren?
"Wir müssen mehr auf Mehrweg setzen, wenn wir nicht mehr so viele Verpackungsabfälle wollen. Bei Getränken haben wir immer noch sinkende Mehrweganteile. Coffee-To-Go - da gibt es Mehrwegbechersysteme, die stärker genutzt werden sollten. Essen-To-Go, im Onlinehandel kann Mehrweg eingesetzt werden. Das ist auf jeden Fall wichtig, um die Verpackungsabfälle zu reduzieren."

Und was kann jeder einzelne von uns tun?
"Wir können unnötig aufwendige Verpackung vermeiden. Wurst und Käse sind häufig sehr aufwendig eingepackt - einzelne Scheiben in großen Verpackungen. Wir können Obst und Gemüse lose kaufen - das muss nicht vorverpackt sein. Leitungswasser aus dem Hahn ist sehr gut und braucht überhaupt keine Verpackung. Und wenn wir dann noch daran denken, Mehrwegsysteme in allen Bereichen, wo sie uns angeboten werden, zu nutzen, dann können wir sehr viel schaffen."

Weitere Informationen:
www.umweltbundesamt.de

Erscheinungsdatum: