Forscher der Universität Wageningen haben diese Woche die ersten niederländischen Bananen geerntet. Boerenhart, ein Lieferant von frischen und lokalen Produkten, wird die Bananen als "regionales Produkt" an Restaurants und Krankenhäuser in der Region Wageningen verkaufen. Angebaut wurde auf zwei verschiedenen Substraten: Kokosnuss Torf und Steinwolle. Dadurch wird das Risiko für einen aggressiven Pilzbefall vermindert. Seit Januar wird das Experiment im Gewächshaus der Testfarm "Unifarm" in Wageningen durchgeführt, es ist ein einzigartiges Forschungsprojekt.
Die Bananen wachsen im Gewächshaus in Töpfen auf natürlichen und künstlichen Substraten. "Anlässlich des 100. Jubiläums von WUR haben wir zusammen mit Boerenhart einen Plan entwickelt: den Anbau von regionalen Bananen in den Gewächshäusern von Wageningen", sagt Gert Kema, Professor für Tropische Pflanzen Pathologie. "Mit diesem Experiment werden wir herausfinden, ob diese Art der Kultivierung auch eine Möglichkeit für weitere Forschung bietet. So soll eine Lösung für das Problem mit dem Pilz Pathogen gefunden werden. Der aggressive Pilz bereitet Bananen Produzenten auf der ganzen Welt Kopfzerbrechen. Da dieser Pilz im Boden wächst, haben wir die Bananen quasi einfach aus dem Boden rausgeholt."
Bananen wachsen hervorragend auf der Steinwolle Das Experiment ist sehr vielversprechend, sagt Professor Kema. "Die Bananenpflanzen wachsen sehr gut auf dem Kokosnusstorf und auf der Steinwolle, wenn man ein paar Nährstoffe dazu gibt. Der Vorteil des Anbaus auf Substrat ist, dass die Nährstoffzufuhr besser an den Bedarf der Pflanze angepasst werden kann. Außerdem wird bei den niederländischen Bananen keine Krankheitsprävention benötigt, weshalb der Anbau viel nachhaltiger ist als der in herkömmlichen Produktionsregionen."
60 Bananenpflanzen
Es gibt 60 Bananenpflanzen im Gewächshaus, aber weltweit hunderttausende Hektar, auf denen weltweit Bananen angebaut werden. "Eine Sache, die wir bereits gelernt haben ist, dass die Dichte der Pflanzen zurzeit zu hoch ist. Wir müssen dies bei zukünftigen Projekten korrigieren, damit die Pflanzen mehr Licht bekommen und die Früchte so schneller reifen können", sagt Professor Kema.
Einige Partner des niederländischen Bananen Projekts - die Wageningen Universität, Boerenhart, Triple20, Keygene und Chiquita - interessieren sich dafür, die Anbaumethode in Gewächshäusern oder anderen Gebäuden zu testen, um so einen kleinen, regionalen Markt zu beliefern. "Das sind zum Beispiel Verbraucher oder Restaurant und Krankenhäuser in der Region. So können wir auch mit dem Anbau von anderen Sorten beginnen. Wir wollen eine Testreihe auf den Philippinen starten, um zu gucken, wie sich die Anbaumethode unter idealen Bedingungen verhält."
Nachhaltiger Bananenanbau auf der ganzen Welt
Die Bananen im Wageningen Gewächshaus sind jetzt reif und können geerntet werden. Als nächstes kommen sie in ein Reifezentrum von Chiquita. "Wir sind auf dem besten Weg einen nachhaltigen Bananenanbau mit neuen Bananensorten zu entwickeln, die krankheitsresistent sind und auf gesunden Böden wachsen", sagt Kema.
Für weitere Informationen:
Prof. Dr. Ir. Gert Kema BSc
Tel: +31317480632
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