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Chancen für die Griechen in den Golfstaaten und Asien

“Der Westen konsumiert Obst, im Osten kann es aber auch ein Geschenk oder eine Opfergabe sein.“

Nicht alle griechischen Unternehmen konzentrieren sich nur auf den (ost-)europäischen Markt, manche schauen über den Tellerrand. Der Export in ferne Länder ist nicht einfach, bietet aber einiges an Potenzial. Nick Nafpliotis von Greek and Fresh befürwortet den Export in den Nahen Osten und nach Asien. Er sieht Chancen, ist aber von der Mentalität vieler griechischer Erzeuger frustriert.

„Wir verlieren zunehmend Marktanteile an Italien und Spanien, da sie sich der globalen Konkurrenz schneller anpassen können. Sie bieten neue Sorten, bessere Verpackungen und niedrigere Preise,” sagt Nick. Er veranschaulicht das an vier Beispielen: Granatäpfel, weiße kernlose Trauben, Heidelbeeren und Valencias.

„Granatäpfel und weiße kernlose Trauben sind dem mittleren Osten zu teuer, für den Export nach Asien ist aber die Qualität (Größe und Geschmack) nicht gut genug. Obendrein verlieren wir Marktanteile im Traubenmarkt in Europa.“

Er hat sich am Export von Heidelbeeren in die Golfstaaten probiert. „Es ist ein interessanter Markt, die griechischen Erzeuger sehen das auch so,“ so Nick. Warum ist nichts daraus geworden? Die Heidelbeerproduktion war nicht vor Hagelstürmen geschützt, in den letzten zwei Jahren wurde fast die gesamte Sommerernte vernichtet und der Export in ferne Länder verhindert.

 

Valencias sind vom April bis zum Juni verfügbar, aber „die Erzeuger wollen nicht mitspielen.“ Die Zitrusfrucht muss besser aussortiert werden, in Asien können Früchte mit Hautschäden und nicht einheitlicher Größensortierung nur schwer verkauft werden. „Man muss sich am globalen Markt mit einem hochqualitativen und preiswerten Produkt platzieren. Jeder muss hier selbst seine Nische finden, um erfolgreich zu sein.”

Die griechischen Erzeuger sind über das Thema Schädlingsbekämpfung bei der Zucht von Granatäpfeln nur schlecht informiert. „Obwohl im letzten Jahrzehnt viele Hektar der Wonderful-Sorte gepflanzt wurden, werden die geernteten Früchte als zweitklassig eingestuft oder an die Industrie verkauft.“ Außerdem, so Nick, „ist die rosafleischige Granatapfelsorte 'Afrate', sehr süß und der Sorte Spanish Mollar ähnlich, im Inland gewinnbringender als die Wonderful-Sorte. Es hat also niemand Interesse am Export in den persischen Golf, wo die spanischen Granatäpfel den Markt dominieren.“

Griechische Erdbeeren reisen um die Welt 
Trotz dieser Umstände ist Nick zuversichtlich beim Export in fremde Länder. Vor sechs Jahren begann er die Vermarktung von Erdbeeren in Kooperation mit Labidino, einem mittelgroßem Erzeugerunternehmen aus dem Südwesten von Griechenland. „Das ist ein Exporteur, der sich von Anfang an auf den Export nach außerhalb Europas konzentriert hat. Er passte seine Produktion der Aufgabe an und spezialisierte sich auf Luftfracht. Dieses Engagement macht den Unterschied zwischen Erfolg und Versagen aus.“ Die Erdbeersaison beginnt im November und dauert bis Juni. “Wir haben dieselben Sorten wie Spanien,” fügt er hinzu.

Das erklärt auch, wie das Unternehmen fungiert. „Wir arbeiten mit Erzeugern und Verpackern zusammen, um den außereuropäischen Export voranzutreiben,“ so Nick. In den letzten Jahren konnte man ihn auf der WOP Dubai, der Asia Fruit Logistica und der Fruit Logistica antreffen. Das wichtigste Produkt, mit dem Nick arbeitet, sind Erdbeeren, welche per Luftfracht in die ganze Welt geschickt werden.

Marktwissen ist unentbehrlich 
Er ist bereits seit vier Jahren am asiatischen Markt aktiv. „Konsum steigt dort, deswegen will jeder am Markt mitmischen. Wir erkannten eine Nachfrage nach Erdbeeren.“ Die griechischen Erdbeeren sind billiger als koreanische und amerikanische Erdbeeren, die Qualität ist aber vergleichbar. So entsteht ein Markt für diese Früchte. Die griechische Regierung verhandelt noch mit den chinesischen Behörden über den dortigen Verkauf von Erdbeeren. Dieser Prozess dauert üblicherweise einige Jahre.

Die Griechen bieten am internationalen Markt auch Kiwis an. „Früher haben zwei Unternehmen nach Asien exportiert, diese Zahl ist inzwischen gestiegen,“ so Nick. „Italienische Kiwis sind international bekannt, griechische Kiwis fangen an, sich einen Namen zu machen.“ Auch die Spanier fangen an, sich für die Kiwiproduktion zu interessieren. Es dauert allerdings seine Zeit, einen Markt aufzubauen. “Man muss mindestens drei große Messen im Jahr besuchen. Zwei reichen nicht.“

“Asiatische Konsumenten wollen Früchte, die gut aussehen und süß schmecken. Der dortige Markt ist ganz anders als unserer,” sagt Nick. „Im Westen konsumieren wir Früchte, weil wir wollen. Im fernen Osten kann es aber auch ein Geschenk oder eine Opfergabe sein.“ Die Erdbeeren werden hauptsächlich in 250-Gramm-Körbchen exportiert.

Chancen für die Griechen
„Dubai, Kuwait und Saudi-Arabien sind wichtige Verkaufsmärkte,“ erklärt Nick. Die lokalen Erzeuger stellen in den Golfstaaten keine Konkurrenz für die Griechen dar. „Erdbeeren werden in Dubai angebaut, allerdings im Vergleich zur Nachfrage in so kleinen Mengen, das die griechischen Exporteure darunter nicht leiden.“

„Es wird schwieriger, da der Euro stärker wird.“ Die starke Position des Euros im Vergleich zum Dollar beeinflusst auch die Konkurrenz aus anderen Ländern. Die türkische Lira hat kürzlich eine Menge an Wert verloren, worüber sich türkische Exporteure freuen. „Ich vermute, dass wir in Zukunft mit stärkerer türkischer Konkurrenz rechnen können,“ so Nick. In Asien sind türkische Feigen beliebter als Griechische. Im mittleren Osten sind die beiden Länder in Sachen Beeren und Äpfel gleichauf.

Er fasst zusammen: “Ich denke, wir werden weiterhin wachsen. Wir produzieren genug und planen, zu expandieren. Der Markt in den Golfstaaten ist stabil und wächst in Asien. Wenn weitere griechische Erzeuger mitspielen, werden griechische Produkte in diesen Märkten immer beliebter.“

Für mehr Informationen: 
Greek & Fresh
Nick Nafpliotis
72, Marinou Antypa str.
14121 Iraklio Attikis, Greece
T: +30 215 215 80 63
F: +30 210 27 13 683
M: +30 6932 454646
S: nick.nafpliotis
E: [email protected] 
W: www.greekandfresh.com   

Erscheinungsdatum: