Der Höhenflug des US-Dollar geht weiter: Der Dollar erreichte am Montag den höchsten Stand seit rund 1 ½ Jahren, da die politischen Unsicherheiten in Europa - Italiens Haushaltsdilemma und Brexit - den britischen Pfund und den Euro im Vergleich zu wichtigen Konkurrenten schwächten.
Die Anleger verfolgten aufmerksam die nächsten Schritte zwischen Italien und der Europäischen Union, die die Währung der Eurozone belasteten und auf einen Tiefpunkt Ende Juni 2017 zogen. Roms erster Haushaltsentwurf für 2019, der hochschießende Verluste beinhaltet, wurde letzten Monat abgelehnt.
Da Italien die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone ist, beobachten die Marktteilnehmer den eskalierenden Konflikt aufmerksam von seinen politischen Auswirkungen auf die Stabilität der Eurozone und seinen finanziellen und wirtschaftlichen Auswirkungen, falls das Land seine Schuldenlast nicht unter Kontrolle bringen kann.
„Rom hat bis morgen Zeit, seinen Haushaltsentwurf erneut vorzulegen. Danach könnte ein Verfahren bei einem übermäßigen Defizit eingeleitet und Sanktionen verhängt werden, wenn Italien sich nicht daran hält“, schrieb Craig Erlam, Senior Marktanalyst bei Oanda.
„Dies dürfte den wachsenden Populismus in Italien nur noch verstärken, was Brüssel sicherlich lieber vermeiden würde. Da sich Rom jedoch derzeit weigert, von seinem 2,4% -Defizitziel für 2019 abzuweichen, muss sich etwas ergeben“, sagte Erlam.
Der Euro schwächte sich daraufhin unter das Niveau von 1,13$ ab und fiel auf den niedrigsten Stand seit Ende Juni 2017.
Der ICE-Dollar-Index stieg auf sein bestes Niveau seit fast 17 Monaten und erhöhte sich um 0,7% auf 97550. In Großbritannien startete das britische Pfund Anfang der Woche schwach, da die Brexit-Verhandlungen die Währung erneut belasteten.
Verkehrsminister Jo Johnson, Bruder von Boris Johnson, ist am Freitag zurückgetreten und damit der letzte Beamte, der wegen der Abwicklung der Verhandlungen zwischen Brüssel und London zurückgetreten ist. Nachdem ein Deal vor dem Jahresende plausibel erschien, weil in den vergangenen Wochen einige Fortschritte erzielt wurden, hat der Optimismus inzwischen nachgelassen.
Die irische Grenze ist nach wie vor eine der zentralen Gesprächsthemen, um eine Einigung zu erzielen, und das inmitten eines schwankenden Vertrauens in die Fähigkeit von Premierministerin Theresa May, eine Einigung im Parlament durchzubringen.
Quelle: MarketWatch