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Europa soll kleine Produzenten vor großen Supermärkten schützen

Der Krieg zwischen landwirtschaftlichen Erzeugern und großen Vertriebsketten wird nun einen Schlichter in Europa haben. Diesen Oktober will das Parlament eine Verordnung verabschieden, die nach jahrelangen Forderungen von Produzenten schlechte Praktiken im Agrarhandel überwachen und verhindern soll.

Das Hauptziel der Verordnung, die von den Grünen vorgeschlagen und von dem Landwirtschaftskommissar angenommen wurde, ist dem Verkauf mit Verlusten, ein Ende zu setzen. Abgesehen von den Auswirkungen von Stürmen ist dies das Hauptproblem der valencianische Erzeuger: Sie wissen nicht, wann sie bezahlt oder wie viel sie für ihre Produktionen bekommen werden. In Spanien ist der Verkauf mit Verlust illegal; so wurde es im Lebensmittelkettengesetz und im Handelsgesetz festgelegt. Der Staat verfügt über eine spezielle Agentur zur Kontrolle landwirtschaftlicher Praktiken: Die Agentur für Information und Lebensmittelkontrolle (AICA). Im Jahr 2017 wurden 223 Unternehmen in Valencia unter die Lupe genommen, von denen mehr als die Hälfte (65%) zum Obst- und Gemüsesektor gehörten. Dies führte zu 85 Strafen wegen missbräuchlichen Praktiken.

In Europa sind die verlustbringenden Verkäufe jedoch weder verboten, noch gibt es einen gemeinsamen Ordnungsrahmen. Die großen Verteiler nutzen Tricks und rechtliche Lücken, um Preise festzulegen, und verderbliche Produkte, um Kunden anzuziehen. Mit anderen Worten: Sie bieten dem Verbraucher einen bemerkenswerten Rabatt auf Obst und Gemüse, damit die Kunden dort ihre Lebensmittel kaufen. Der Sprecher der Unió de Llauradors, Joanma Mesado, kritisiert, dass diese Praxis auf Kosten der Preisespanne der Produzenten, nicht der der Supermärkte, durchgeführt wird. "Der Supermarkt setzt einen Preis fest, der natürlich für andere Glieder in der Kette auch gilt, so dass der Produzent, der das letzte Glied ist, derjenige ist, der am wenigsten bekommt", erklärt Mesado.

Laut dem Sprecher haben die Produzenten wenig Einfluss auf die Verhandlungen. Nach Berechnungen des Verbandes der landwirtschaftlichen Genossenschaften (COPA-Cocega) erhalten die Erzeuger nur 23% der Wertschöpfung landwirtschaftlicher Erzeugnisse, während der Anteil der Verteiler 53% beträgt. Außerdem erreichen die Einkommen landwirtschaftlicher Produzenten nur 46,5% des Durchschnittseinkommens anderer Wirtschaftszweige.

Im Jahr 2013 gab es nach Angaben der Kommission mehr als 12 Millionen Produzenten in der EU, während es knapp ein Dutzend Supermarktkonzerne gibt. Mehr als die Hälfte des spanischen Marktes liegt in den Händen von Carrefour (zusammen mit Dia), Mercadona, Lidl, Eroski und der Auchan-Gruppe. In Europa gehören Tesco und Marks & Spencer zu den dominantesten. In Spanien kontrollieren die zuvor genannten 59,4% des Marktes, so Kantar Worldpanel.

Die Produzenten sind zunehmend Marktschwankungen und Preisschwankungen ausgesetzt. In den letzten Jahren seien die Energierechnungen der Betriebe um 223% und die Preise für Düngemittel um 163% gestiegen. Die Agrarpreise sind laut Daten von 2013 um durchschnittlich 50% gestiegen.

Unter diesen Umständen sind die Produzenten hinsichtlich ihrer Aussichten nicht optimistisch gestimmt. "Die Erzeuger werden diese Verhandlungsmacht nie haben. Es ist kein freier Markt; [die großen Supermärkte] tragen die ganze Macht über die Verhandlungen und es gibt keine Transparenz (bezogen auf die Preiskette)", sagt Mesado. "Wir wollen nur, dass sie ihre Dominanzposition nicht missbrauchen. Große Vertriebsketten haben eine große Möglichkeit, Einfluss auf andere zu nehmen", sagte er.

Die valencianischen Produzenten haben dieses Problem seit 2002 in Europa verurteilt. Die Europäische Kommission hat sich 2008 damit beschäftigt und seither wurden mehrere landwirtschaftliche Foren eingerichtet, einige Empfehlungen zur Vermeidung unfairer Praktiken veröffentlicht und auch Berichte über das Thema verfasst. All dies führte im Jahr 2016 zu dem Beschluss, dass es eine erhebliche Politik gegen schlechte Praktiken gegeben hat und dass ein Regulierungsansatz auf europäischer Ebene keinen Mehrwert bringen würde, hieß es in einem Bericht des Umweltministeriums im Jahre 2016.

Bislang hat die Europäische Union die Regulierung unfairer Praktiken in die Hände des einzelnen Mitgliedstaates gelegt und sie aufgefordert, freiwillige Vereinbarungen für gute Praktiken ohne einen gemeinsamen Rahmen zu unterzeichnen. Das Problem wird sich nächstes Jahr ändern, wenn der Erlass über schlechte Praktiken genehmigt wird. Dies würde die Erzeuger davor schützen, mit Verlust verkaufen zu müssen und Verzögerungen bei den Zahlungen zu erleiden.

Das für Landwirtschaft zuständige Kommissionsmitglied Phil Hogan versprach auf Vorschlag der EFA - Grünen-Fraktion (Grüne - Europäische Allianz) eine Richtlinie, die in den kommenden Wochen im Anschluss an die Änderungsanträge der Europaabgeordneten umgesetzt werden soll.

Die Mitglieder des europäischen Parlaments werden voraussichtlich im Oktober über diese Meldung abstimmen, sobald die Frist für die Änderungsanträge abgelaufen ist. Mit der Annahme der Richtlinie würden die Gespräche zwischen der Kommission, dem Ministerrat und dem Parlament um die Durchführung in jedem Mitgliedstaat beginnen. Valencianische Landwirte feiern dies mit Vorsicht und sagen, dass es ein guter Ausgangspunkt ist.

Quelle: eldiario.es

Erscheinungsdatum: