Sie sind die Zierde eines jeden Supermarkts und die beliebtesten Hauptdarsteller idyllischer Werbespots. Biologische Lebensmittel verhelfen Händlern zu einem Wachstumsschub, von dem junges konventionelles Obst und Gemüse nur träumen kann. Mehr als neun Prozent der Produkte österreichischer Handelsketten sind bio. Das ist der höchste Anteil in Europa. Vor gut zehn Jahren lag er noch bei weniger als fünf Prozent.
Hinter den Kulissen aber gärt es. Auslöser ist ein Kräftemessen zwischen Spar und kleinen Lieferanten, das auf große Teile der Branche ausstrahlt. Der Konzern ist im Wettlauf um Österreichs Biomarkt hinter der Rewe-Gruppe und Diskonter Hofer undankbarer Dritter.
Was Spar nun dazu bewog, sich einzelne Lieferanten enger an die Brust zu nehmen. Die Botschaft an sie war unmissverständlich, erzählen Produzenten dem STANDARD: Wolle der betroffene Biopartner weiterhin in den Regalen der Spar gelistet bleiben, müsse er seine Ware künftig um bis zu 30 Prozent billiger geben. Zugleich habe der Handelsriese anderen Lieferanten zugesichert, ihnen mehr konventionelle Agrarware abzunehmen – geknüpft an die Bedingung, dass auch sie ihre Preise für Bio kräftig senken.