Handel
Deutschland ist nach China und Russland der drittgrößte Kirschen Importeur weltweit. Laut der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft GmbH waren in der Zeit von 2014 bis 2016 54% bis 68% der in Deutschland konsumierten Kirschen importiert.
In den vergangenen zehn Jahren lagen die deutschen Importe zwischen 45.000 und 70.000 Tonnen jährlich. Der Großteil stammte aus anderen EU-Mitgliedsländern, die Süßkirschen hauptsächlich aus Österreich, Italien und Spanien, die Sauerkirschen vor allem aus Ungarn, Polen und Tschechien. Der größte Lieferant von Süßkirschen außerhalb der EU ist die Türkei, von Sauerkirschen ist es Serbien. 2017 gingen die Importe, anders als in den vorherigen Jahren, um 1% zurück, da Österreich und Polen schwer von Frost getroffen worden waren und somit weniger Kirschen nach Deutschland exportierten. 2018 werden die Importe zwar zurückgehen, jedoch nicht so weit abfallen wie bei der großen lokalen Ernte vielleicht zu erwarten wäre. Das liegt vor allem daran, dass der Konsum von frischen Kirschen wegen des ungewöhnlich warmen Sommers gestiegen ist und dass es weniger Äpfel als sonst gibt.
Auch in der Türkei wird die Ernte voraussichtlich groß ausfallen, ein Teil davon geht, wie immer, nach Deutschland.
Süßkirschen aus den USA haben entweder zu Beginn oder zum Ende der deutschen Saison die besten Chancen, sprich Ende Mai/ Anfang Juni und August/September. Der Spätsommer ist jedoch vielversprechender, da es in dieser Zeit weniger günstige Kirschen aus der Türkei gibt.