Übersicht Weltmarkt Mandarinen
Vereinigten Staaten: Mandarinen beleben Zitrusbranche
Mandarinen aus Marokko und Spanien sind "reichlich" auf dem Markt anwesend, sagt ein Händler. Die Volumen sind vergleichbar mit letztem Jahr um diese Jahreszeit. Die Preise sind niedrig im Vergleich zu den letzten Wochen. Der Preis liegt mit 25 bis 26 Dollar um etwa 10 Dollar unterhalb des Preises von vor einigen Wochen. Die spanischen Nules erreichen den Punkt an dem sie die Reise in die VS nicht mehr schaffen wegen der Reife. Die Ernte der Nour Mandarinen in Marokko ist dieses Jahr niedriger, deshalb erwartet ein Händler, dass der Preis im Januar in die Höhe geht, weil ein Mangel an kalifornischer Anfuhr erwartet wird. Ab Februar erwartet der Importeur ein guter Anfuhr der Orri aus Israel.
Die Einfuhrmandarinen sind nicht alleine auf dem Markt. Die kalifornischen Erzeuger pflücken sie auch. Ein Erzeuger sagt, die Schätzungen sind nach unten angepasst worden, genauso wie beim sonstigen Zitrus in Kalifornien der Fall ist. Die Saison fängt im Oktober mit den Satsumas an, später folgen die Klementinen und Murcotts, die die Saison bis Mai komplettieren. In der Zitrusbranche werden die Mandarinen immer wichtiger. "Wie die Navels vor zehn Jahren," erläutert ein Händler. Die Marken Halo und Cuties sind in den letzten Jahren richtig gewachsen.
Deutschland: Blattmandarinen geschätzt
Die deutschen Händler sind momentan sehr zufrieden über die Nachfrage nach Zitrus. Vor allem Blattclementinen sind während der Weihnachtszeit sehr beliebt. Ab Januar wird die Nachfrage langsam wieder abnehmen. Es sind vor allem die spanischen Produkte, die dominieren, obwohl die Ernte durch die geringen Temperaturen etwas kleiner ausfällt als normal zu dieser Zeit des Jahres. Die Preise werden hierdurch nur sehr geringfügig beeinflusst und fallen für sowohl Clementinen als auch Mandarinen nur ein paar Prozent höher aus als im Vorjahr.
Der Markt wird durch italienisches und marokkanisches Produkt komplettiert. Die Qualität ist auf der ganzen Linie gut. Bei den Clementinen sind es vor allem die Clemenules, die momentan einen hohen Absatz finden. Bei den Mandarinen sind es hauptsächlich die Clemenvilla. Ab Mitte Januar werden die Hernandina Clementinen immer mehr auftauchen.
Australien: Erzeuger hoffen auf mehr Export
Das Zitrusjahr war erfolgreich, auch was die Mandarinen betrifft. Der Export ist in Zahlen bis September um 38 Prozent gewachsen bis 64.755 Tonnen. Die Zahl wird noch höher ausfallen wenn man die Jahresbilanz aufstellt. Der größte Abnehmer des Zitrus ist China. Die Saisonsspitze findet in den mittleren Monaten des Jahres statt. Laut Citrus Australia schalten Erzeuger auf den Mandarinenanbau über, weil der Anbau lukrativ ist. Das ist dem Wachstum der asiatischen Exportmärkte zu verdanken. Auch arbeitet man an dem Zugang zum amerikanischen Markt. Queensland ist der wichtigste Anbauregion in Australien. Die Sorte Murcott ist in den letzten Jahren sehr erfolgreich. Die Protokollen sind rezent angepasst worden, unter anderen die Kältebehandlung des Zitrus. In Riverland in Süd-Australien schlussfolgerte man, dass die Obstfliege nicht mehr in der Region anwesend ist. Einige weitere phytosanitäre Protokolle sind angepasst worden. So hoffen die Erzeuger auf ein Wachstum der Ausfuhr nach Asien.
China: Gelbe Drachenkrankheit treibt Preise in die Höhe
Die Preise sind gestiegen. Die Produktion leidet unter den anhaltenden Problemen mit der Gelben Drachenkrankheit und ungünstigem Wetter. Auch haben die örtlichen Zitrusbetriebe mithilfe von E-Commerce einen wachsenden Anteil an dem einheimischen Markt wegen der Erweiterung der Verkaufskanäle. Die Preise für Arbeit und Grundstoffe, wie Transport und Verpackungskosten, sind gestiegen. Die Gelbe Drachenkrankheit hat den Süden des Landes getroffen, vor allem in den Provinzen Guangdon und Guanxi. Das wird teilweise von dem Anbau in dem zentralen und nördlichen Regionen, unter denen Hubei, Hunan und Sichuan, ausgeglichen.
Die Einfuhr der Mandarinen wächst schnell. Das Land importierte 21.000 Tonnen in der Saison 2015/2016, ein Wachstum von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Populär sind die israelischen Jaffa Orri, die australischen Empress Mandarinen und die südafrikanischen ClemenGold.
Pakistan: große Nachfrage nach Kinnow-Mandarine
Laut eines Exporteurs ist die Nachfrage nach den Kinnow-Mandarinen momentan groß. Kunden fragen vor allem nach den größeren Sortierungen, die gut laufen in Märkten wie Russland und der Ukraine. Die Anfuhr ist aber beschränkt weil die Färbung noch unzureichend ist. Erwartungsgemäß wird die Ernte innerhalb von etwa zehn Tage zunehmen, dann fängt die Saisonsspitze an. Die Golfstaate bilden einen weiteren Wachstumsmarkt für den Export. Der Exporteur erklärt die Gründe: einerseits essen die Konsumenten in diesen Ländern mehr Mandarinen wegen der Hitze, andererseits stammt ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung aus Pakistan oder Asien.
Israel: Früher Start essenziell
Die Ernte in Israel hat offiziell schon angefangen, aber es dauert noch einigen Wochen bevor die großen Volumen an Klementinen auf den europäischen Markt kommen. Der Regen hat die Ernte um einigen Tage verspätet, aber inzwischen sind die ersten Container auf die Schiffe geladen. Vorige Saison hatte Israel große Volumen zur Verfügung, dieses Jahr wird die Ernte niedriger ausfallen, vor allem wegen der Wetterumstände und des natürlichen Zyklus der Bäume.
Ein früher Saisonstart ist für die Exporteure essenziell. Sie beeilen sich, weil sie früher sein wollen als andere große Produktionsländer. Bis vor einigen Jahren war die israelische Ausfuhr von Klementinen garantiert erfolgreich, weil der Markt leer war. In den letzten Jahren ist diese Position abgeschwächt, weil andere Länder früher auf den Markt kommen.
Die Nachfrage ist gut, vor allem in Europa. Dieser Markt kauft 70 Prozent der Klementinen. Auch arbeiten Exporteure an dem Zugang zu dem nordamerikanischen Markt, aber die langen Transportzeiten sorgen dafür, dass Europa immer noch zur ersten Wahl gehört. Nach zehn Jahren, in denen die Erzeuger gute Gewinne erzielten, hat die Lage sich geändert. Die Anbaufläche wurde um 700 Hektar erweitert, vorher waren es 7.000 Hektar.
Die Position der Orri-Mandarine wird sich nicht ändern, laut der Exporteure. Orri ist schon seit einigen Jahren auf dem Markt und rezente Marketingaktionen haben die Beliebtheit vergrößert.
Marokko erwartet kleinere Ernte
Die Hitze in Marokko verursacht eine beträchtliche Volumenabnahme. Ein Zitrusexporteur schätzt den Rückgang auf 15 bis 20 Prozent, so dass die Ernte 2 Millionen Tonnen beträgt. Vor allem in der östliche Region Oriental und um Marrakesch hat die Hitze die Ernte sehr beeinträchtigt. Wegen der strengen Anforderungen des Landes an die Exportmandarinen, war dieses Jahr weniger Obst für die Ausfuhr verfügbar. Die Saison dauert von Oktober bis Mitte Dezember. Wegen der Hitze in diesen Monaten ist die Qualität enttäuschend. Die wichtigsten Märkte für die Klementinen sind die VS, Kanada und Russland.
Italien: weniger Klementinen
Die Klementinenernte hat im Oktober angefangen. Wegen der Dürre letzten Sommer ist der Brix-Wert um zwei Punkte höher, aber die Ernte ist niedriger. Ein Erzeuger schätzt ein, dass um etwa 20 Prozent weniger geerntet wird. Ein anderer Erzeuger schätzt den Verlust um die 30 bis 50 Prozent.
Ende November meldete ein Händler, dass die Nachfrage größer war als das Angebot. Das ist die Folge der niedrigere Produktion. Der höhere Preis, der damit verbunden ist, drückt die Nachfrage einigermaßen. Auf dem internationalen Markt konkurriert Italien unter anderen mit Spanien.
Spanien: mühseliger Saisonstart
Die spanische Ernte der Mandarinen und Klementinen ist in den wichtigen Anbauregionen Castellón und Valencia um 30 Prozent niedriger. Der Preis Ab-Feld ist deshalb stark gestiegen im Vergleich zum Vorjahr, obwohl der Handel Schwierigkeiten hat die Preiserhöhung durchzuführen. Der Handel hatte Anfang der Saison mit heftiger Konkurrenz aus dem Südhalbkugel zu kämpfen. Das galt namentlich für die extra frühen Sorten wie Okitsu ben Iwasaki. Danach folgen die Clemenrubi, Oronul, Loretina, Arrufatina oder Orogrande. Diese Sorten haben eine bessere Qualität, so dass die Nachfrage in Europa sich verbessert.
Momentan werden die Klemenules geerntet. Die Produktion verzeichnete den größten Verlust wegen der hohen Temperatur und des Regenmangels. Voriges Jahr war der Markt der Klemenules um diese Zeit dramatisch wegen der heftigen Regenfälle. Dieses Jahr schließt die Saison mit weniger Volumen und endet etwa zwei Wochen früher als sonst. Der Preis Ab-Feld ist 0,36 Euro pro Kilo, das ist ein guter Preis für die Erzeuger.
In Andalusien, wo Huelva die größte Anbauregion ist, ist die Produktion stabil. Die ersten Klementinen der Saison sind fast nicht mehr auf dem Markt. Die Qualität der frühen Sorten wie Clemenrubi, Oronules und Orogross ist laut der Branchenorganisation enttäuschend. Auch waren diese frühen Sorten zusammen mit den späteren Sorten der Südhalbkugel, vor allem aus Südafrika, auf dem Markt. Dadurch waren die Preise Anfang der Saison enttäuschend. Die Erzeuger dieser Region sorgen sich meist um den Mangel an Erntehelfern. Die Weichobstbranche ist gewachsen deshalb herrscht Knappheit auf dem Arbeitsmarkt.
Belgien: Stabiler Markt mit niedrigen Preisen
Laut eines belgischen Händlers ist der Geschmack der Klementinen momentan "sehr süß". Das Obst, das in Belgien ankommt, stammt aus Marokko und Spanien und ist für den belgischen Markt. Der Händler sagt nichts über die Volumen an Mandarinen, die wöchentlich in Belgien ankommen. Er bemerkt, dass die Preise dieses Jahr etwas niedriger sind im Vergleich zu vorigem Jahr. Obwohl die Preise etwas niedriger sind, ist der Markt seiner Meinung nach stabil.
Niederlande: Mäßige Nachfrage nach Mandarinen trotz niedrige Volumen
Der Mandarinenmarkt ist bis jetzt sehr langsam, es gibt dieses Jahr weniger Mandarinen, aber es reicht für die Nachfrage. Sorten auf dem Markt sind jetzt die spanischen "Klemenules", diese Sorte ist erwartungsgemäß in zwei, maximal 3 Wochen alle, dann kommen die Clemenvillas und danach die Nadorcott. Aus Marokko stammen jetzt die Klemenules und Anfang Januar die ersten Nour Mandarinen und danach die Nadorcott. Die niederländische Importeure erwarten, dass im Januar alle Zitrussorten besser laufen und teurer werden.
Deutschland: Mandarinen mit Blatt gefragt
Die deutschen Händler sind momentan zufrieden über die Nachfrage nach dem kleinen Zitrus. Vor allem die Klementinen mit Blatt sind während der Weihnachtszeit sehr beliebt. Ab Januar wird die Nachfrage allmählich abnehmen. Es sind vor allem die spanischen Produkte die dominieren, obwohl die Ernten wegen der niedrigen Temperaturen etwas kleiner ausfallen als sonst um diese Jahreszeit. Das beeinflusst die Preise nur beschränkt. Die Preise sind sowohl für Klementinen als auch für die Mandarinen nur einige Prozente höher als voriges Jahr.
Der Markt wird von den italienischen und marokkanischen Produkten ergänzt. Die Qualität ist im Großen und Ganzen gut. Bei den Klementinen sind es vor allem die Klemenules die momentan gut verkauft werden. Was die Mandarinen betrifft, handelt es sich vor allem um die Clemenvilla. Ab Mitte Januar werden die Hernandina-Klementinen immer mehr auftauchen.