Für Michel Jansen, Direktor bei Orangenimporteur Total Produce, sind diese neuen Regeln unverständlich. "Es besteht keinerlei akute Gefahr vor dem Apfelwickler", sagt Jansen. "In den vergangenen Jahren gab es den Apfelwickler auch, da gab es aber keinerlei Auflagen."
Schwerwiegende Folgen
"Die Folgen sind groß, wenn die Regeln tatsächlich eingeführt werden. Dann werden zwischen Juni und Oktober wesentlich weniger Zitrusfrüchte auf dem Markt sein. Ein Defizit an Apfelsinen, hohe Preise und weniger Produkte in den Geschäften". Jansen schließt nicht aus, daß die Preise für Apfelsinen enorm steigen werden. "Es ist schwierig einzuschätzen, wir haben eine solche Situation noch nie gehabt. Eine Verdopplung des Preises liegt in der Möglichkeit."
Die Importeure sind der Ansicht, daß diese Maßnahme eine verschleierte Schutzmaßnahme für den südeuropäischen Zitrusfrucht-Sektor, vor allem für den Spanischen, ist. Die niederländische CDA-Europarlementarierin Annie Schreijer-Pierik schließt sich dieser an. "Die spezielle Kühltechnik, die das Europäische Parlament vorschreibt, besteht noch nicht einmal", sagt sie. "Es handelt sich hierbei um eine ganz normale Handelsblockade und um ein typisches Beispiel von unnötiger Regelgebung."
Europa importiert jährlich 600.000 Tonnen Obst aus Südafrika. 400.000 Tonnen davon sind Apfelsinen, die in dem Zeitraum Juni-Oktober nach Europa kommen. Nach Informationen der Obstimporteure findet in dieser Periode in Europa keine Produktion statt. Der südafrikanische Importmarkt umfasst 70% des gesamten Apfelsinen-Import.
Die europäische Kommission muss entscheiden ob diese Maßnahme, für die sich das Europäische Parlament ausgesprochen hat, tatsächlich durchgeführt wird.
Quelle: NOS