Joost Derks von de Nederlandse Betaal & Wisselmaatschappij (NBWM).
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"Das Bauchgefühl der Wähler spielt eine wichtige Rolle," erklärt Joost. Der Wechselkurs des Pfundes sank nach dem Brexit und erneut als die Regierung ankündigte, schon kurzfristig Schritte zum Brexit zu unternehmen. Nach dem Wahlgewinn von Trump in der VS korrigierte sich der Kurs wieder. "Der Markt korrigiert sich ständig, trotz unglaublicher Schwankungen," so Joost. "Das nennt man 'mean reversion: Der Wechselkurs kehrt letztlich zurück zum langjährigen Durchschnitt."
Auch für den Dollar war es ein turbulentes Jahr. Die Folgen der Debatten zwischen Trump und Clinton während des Wahlstreits spiegelten sich im Wechselkurs wider. Auch am 28. Oktober, dem Tag an dem die CIA ankündigte, die Recherche nach den E-mails von Clinton wieder aufzunehmen, resultierte in einen schwachen Wechselkurs. Auch in der VS spielt das Bauchgefühl und der Unfrieden im Zusammenleben eine wichtige Rolle in dem Ergebnis.
Entwicklung der Wechselkurse
Wie die Kurse des Euro, Pfundes und Dollars sich entwickeln werden, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. In Europa stehen im nächsten Monat die Wahlen auf dem Programm. Österreich wählt, aber noch wichtiger ist das Referendum in Italien. Präsident Renzi will reformieren und macht seine politische Zukunft von diesem Ergebnis abhängig. Bei einem 'nein' bedeutet das erneut einen Gewinn für den Populismus. "Das bedeutet einen neuen Riss in der Eurozone und damit im Euro," so Joost.
Auch die Richtlinien der Zentralbanken sind wichtig für die Kursentwicklung. Die amerikaanse Zentralbank FED beratschlagt im nächsten Monat und wird wahrscheinlich die Zinsen erhöhen. Das ist positiv für den Dollar. Die ECB wird sich höchstwahrscheinlich an das Aufkaufprogramm, das im Jahr 2014 angefangen wurde, halten. "Der Euro wird gegen den Dollar und dem Pfund mehr unter Druck stehen." Joost Derks erwartet, dass der Dollar gegenüber dem Euro im Jahr 2017 stärker wird. Auch das britische Pfund wird sich wiederherstellen, erwartet der Währungshändler.
Für Händler ist es wichtig, um die Risiken, die an den Wechselkursen verbunden sind, gut abzudecken. "Eine Währungspolitik ist wichtig, da die Märkte instabil sind und der Wechselkurs einen großen Einfluss haben kann." Ein schwaches Pfund ist zum Beispiel günstig für Importeure in Holland. Ein starkes Pfund widerum positiv für die Exporteure. "Man kann ein paar Dinge tun, um die Risiken abzudecken," endet Joost. "Man kann nichts machen und mit dem Markt mitbewegen. Wenn man das an den Kunden weiterberechnet, ist das kein Problem. Man kann auch einen Kurs für einen bestimmten Zeitraum festlegen, wobei man das Risiko abdeckt."
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