Coop eröffnet grössten Logistikstandort
Drei Jahre lang war es die grösste private Baustelle der Schweiz – nun ist das neue, hochmoderne Coop Logistikzentrum in Schafisheim in Betrieb. Es besteht aus der grössten Bäckerei der Schweiz, einer neuen, nun nationalen Verteilzentrale für Tiefkühlprodukte sowie einer regionalen Verteilzentrale. Somit steht in Schafisheim der grösste Logistikstandort, den Coop betreibt. Die Kosten für den Bau belaufen sich auf mehr als 600 Millionen Franken. Mit der Automatisierung, dem Transport der Waren auf Schiene und Strasse sowie mit der Beheizung der Backöfen mit Biomasse setzt Coop bezüglich Logistik und Nachhaltigkeit neue Massstäbe. Ziel ist, als Grossverteilerin und Produzentin ökologischer, effizienter, schneller und besser zu werden.
Der erweiterte Logistikstandort ist Teil der sogenannten Logistik- und Bäckereistrategie 2015+ von Coop. Mit dem Standort Schafisheim will Coop die eigene Logistik und die Bäckereien modernisieren und weiter zentralisieren. Zudem liefert der Betrieb einen erheblichen Beitrag zur CO2-Vision von Coop, bis 2023 alle direkt beeinflussbaren Bereiche CO2-neutral zu betreiben. Insgesamt arbeiten in den verschiedenen Betrieben rund 1'900 Angestellte, wovon 1'000 Stellen neu geschaffen wurden.
Quelle: Coop
«Wir wollten mit Schafisheim Grosses schaffen – es ist Grosses entstanden»
Joos Sutter, der Vorsitzende der Geschäftsleitung von Coop, war an der gestrigen Eröffnungsfeier sichtlich stolz. «Wir graben tief, damit Grosses entsteht. Das war vor drei Jahren beim Beginn des Baus unser Motto», führte Sutter vor zahlreichen Gästen wie Bundesrätin Doris Leuthard und dem Aargauer Regierungsrat Alex Hürzeler am frühen Abend aus. Nun sei tatsächlich Grosses entstanden. «Was der neue Gotthard-Basistunnel für die Schweiz ist, ist Schafisheim für die Coop-Logistik,» äusserte sich Joos Sutter weiter. Schafisheim sei das Herzstück der Logistik- und Bäckereistrategie und bringe Coop vor allem bezüglich Effizienz, Qualität, moderner Technologien und Nachhaltigkeit einen riesigen Schritt weiter. Auch Leo Ebneter, der Leiter der Direktion Logistik, sprach von einem «neuen Zeitalter bei Coop».
Über 10'000 Tonnen weniger CO2 pro Jahr
Mit der gestrigen Inbetriebnahme des Standorts Schafisheim setzt Coop nicht nur auf dem Gebiet der Logistik neue Massstäbe, sondern ist auch ökologisch wegweisend. Denn der Standort steht im Zeichen der übergreifenden Strategie von Coop, bis 2023 CO2-neutral zu sein. Vom Areal in Schafisheim sollen so viele Waren wie möglich mit dem sogenannten unbegleiteten kombinierten Verkehr (UKV) abtransportiert werden. Konkret bedeute dies: Bereits heute werden alle tiefgekühlten Waren, die weiter als 90 Kilometer unterwegs sind, per Bahn gefahren. Nur noch auf den letzten Kilometern zur Verkaufsstelle werden sie schliesslich auf Lastwagen verladen. Um die konsequente Umlagerung von der Strasse auf die Schiene zu realisieren, hat Coop bereits 2010 das Bahnunternehmen railcare AG gekauft, das nun einen Teil der Transporte durchführt. Zwischen den nationalen und regionalen Verteilzentralen wickelt Coop bereits mehr als zwei Drittel der Transporte mit der Bahn ab.
Weiter versorgt eine Biomasse-Heizzentrale auf dem Areal die Öfen der Grossbäckerei mit Energie. Diese benötigt jährlich 20 Gigawattstunden an Wärme und Dampf. Rund 70 % davon stammen aus der Verbrennung von Biomasse. Diese besteht aus einem Gemisch aus Holzschnitzeln und aus Nebenprodukten, die aus dem eigenen Müllereibetrieb der Coop, der Swissmill, stammen. Aufgrund dieser Innovation unterstützt das Bundesamt für Energie (BFE) das Projekt finanziell. Auf dem Dach des Hochregallagers der regionalen Verteilzentrale und der Bahnhalle ist zudem eine Photovoltaikanlage installiert, die für die Logistikzentrale rund 250'000 Kilowatt Solarstrom pro Jahr liefert. Als erster Industriestandort seiner Art wird der neue Coop Logistikstandort in Schafisheim die Minergie-Zertifizierung erhalten.
Die Logistik- und Bäckereistrategie 2015+ der Coop
Coop will sich mit der Logistik- und Bäckereistrategie langfristig neu ausrichten und investiert dabei kräftig in den Wirtschaftsstandort Schweiz. Im Vordergrund stehen die Erreichung der Coop-Vision, im Jahr 2023 «CO2-neutral» zu sein, eine weitere Optimierung der Kosten, sowie qualitativ hochwertige Qualität der Produkte. Mit der Strategie werden jährlich wiederkehrend rund 50 Millionen Franken eingespart und das Potenzial des unbegleiteten kombinierten Schienenverkehrs (UKV) der railcare AG kommt voll zum Tragen. Ebenfalls Teil der Strategie ist das Grossprojekt in Pratteln (BL), wo derzeit das neue Qualitätslabor entsteht, die Schokoladenproduktion von Chocolats Halba, die Coop Weinabfüllerei Cave sowie die Rohwarenbeschaffung und Nahrungsmittelherstellung Sunray. 2018 werden die Anlagen in Betrieb genommen.
www.coop.ch