Eine Motivation dafür ist die steigende Nachfrage in europäischen Ländern nach exotischen Früchten und gesunden Bio-Produkten. Grund dafür ist die wachsende Beliebtheit von gesundem Essen auf dem Kontinent. Außerdem ist Europa ein sehr strenger Markt, was Müll, Bio- und Nachhaltigkeits-Zertifikate angeht, was, laut Winstead, ganz mit ihrer Unternehmensphilosophie übereinstimmt.
Der Produzent argumentiert, dass Bio-Produkte, obwohl sie zur Zeit teurer als konventionelle Produkte sind, auf lange Sicht eigentlich preiswerter sind, da konventionelle Produzenten Aspekte wie Gesundheitskosten oder Bodendegradierung, die durch die Nutzung von Düngern und Pestiziden verursacht wird, nicht mit einkalkulieren. Er glaubt, dass die Verbraucher sich immer mehr darüber bewusst sind und dass sich schnell die Gesamtperspektive auf die Kosten für Bio-Produkte verändern wird.
Winsted sagte, dass die Fruit Logistica 2016 für ihn der erste Besuch auf der Messe als Exporteur war. Er war sehr begeistert über das Geschäftsdenken von europäischen Enterpreneuren und wie bewusst sie sich über den Bio-Anbau waren, was, neben der steigenden Nachfrage, ein weiterer Punkt ist, der für den europäischen Markt spricht.
Panama Organics legt 2,000 Hektar für die Produktion von Bio-Mangos (hauptsächlich die Lady Victoria9 in der Provinz Cocle, Panama, an. Die Ackerfläche macht im Schnitt einen Umsatz von 30 Tonnen pro Hektar. Insgesamt sind es 60,000 Tonnen, von denen das Unternehmen so viele wie möglich auf den lokalen Markt (der nicht sehr groß ist) verkauft und exportiert den Rest. Die Saison des Unternehmens geht von Mai bis Juli, mehr oder weniger zur gleichen Zeit wie in Costa Rica und Mexiko, obwohl der Exporteur nicht glaubt, dass sie mit anderen Ländern in Konkurrenz treten werden, da es ihre Sorte nirgendwo anders gibt. "Es ist eher ein Nischenmarkt. Mexiko oder Peru bauen andere Sorten an," so er.
Dieses Jahr wird die Saison als eine Folge von El Niño verlängert werden. Während der Einfluss des Wetterphänomens eher negativ war, könnte es dieses Jahr für Panama Organics sogar vorteilhaft sein. "In anderen Ländern hat El Niño viele Regenfälle verursacht; in Panama traf der gegenteilige Effekt ein: Wir hatten eine Dürre," erklärt der Produzent. Das Unternehmen ist darauf vorbereitet, da es genügend Zugang zu Wasserquellen hatte, einschließlich Grundwasserbrunnen und künstliche Seen. Dadurch hat uns die Dürre nicht geschadet, sondern sogar die relative Luftfeuchtigkeit gesenkt und somit alle Arten von Pilzen und Fadenwürmer vernichtet. "El Niño hat unseren Sommer bis September und somit um fast zwei Monate verlängert, was gut für uns war, weil wir darauf vorbereitet waren," fügte er hinzu.
So wie bei den asiatischen Märkten, wollen die Produzenten erstmal einen Schritt nach dem anderen tun und zuerst den europäischen Markt stärken. "Bei der Fruit Logistica haben wir viele interessante Kontakte im Mittleren Osten und in anderen Teilen Asiens geknüpft," erklärte er. "Da mehr Hektar, die mit unserer Sorte bepflanzt sind, produktiv werden, werden wir für jeden Markt, der Interesse hat, größere Mengen zur Verfügung haben. Wir wollen jetzt sehr vorsichtig sein, weil es unsere Philosophie ist, wenig zu versprechen und viel zu erreichen," fuhr er fort und fügte hinzu, dass sie es wichtig finden, die Eigenschaften jedes Markts gut kennenzulernen und sich nicht kopfüber in etwas zu stürzen. "Wir expandieren nicht schnell, aber wir machen es richtig."
Die Transportzeit für die Mangos des Unternehmens nach Panama zum Hafen von Rotterdam, einem der wichtigsten Knotenpunkte in Europa, beträgt 14 Tage. Das ist nur halb so lang, wie bei den meisten anderen Mangos. Andere Länder, in denen es nicht möglich ist, die Transportzeiten auf diese Art zu reduzieren, machen vom Luftweg Gebrauch.
Wegen der hohen Exportstandards, sind die besten Früchte für den frischen Markt bestimmt und der Rest geht in die Verarbeitung; allerdings ist für Mangos ein sehr feinfühliger Verarbeitungsprozess nötig. "Wenn während der Erntezeit ein Safttropfen auf eine Mango fällt, bleibt ein Schmutzfleck zurück und wegen so etwas muss man dann eine Frucht, die perfekt für den frischen Markt geeignet wäre, in die Verarbeitung geben. "Wir haben Quick Freezing (IQF); wir produzieren auch Brei und Püree und getrocknete Mangos," so Winstead. "Es ist unsere größte Industrie und einer unserer größten Kunden sind die Vereinigten Staaten durch die Saftunternehmen; ein global steigender Trend," schließt er.
Andrew Winstead
Panama Organics
T: 507.216.8180
E: [email protected]
www.panamaorganics.com