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Falsche Deklarierung

Coop: Importstopp von Produkten aus der Westsahara

In Zukunft will die Schweizer Coop Genossenschaft keine Produkte mehr aus dem Konfliktgebiet der Westsahara importieren. 2017 soll der Importstopp in Kraft treten. Hilfsorganisationen hatten diese Geschäfte schon seit Längerem kritisiert. Die durch mehrere Detailhändler importierten Produkte aus dem durch Marokko besetzen Gebieten waren unzulässigerweise mit dem Ursprungsland "Marokko" gekennzeichnet.


Die Westsahara ist geteilt, der Westen steht unter der Kontrolle Marokkos (gelb), der äußere Osten und Süden wird von den Polisario (rot) gehalten

Recherchen der SRF-Sendungen "Kassensturz" und der Hilfsorganisation terre des hommes Schweiz hatten ergeben, dass Schweizer Detailhändler die Herkunft der aus dem Kriegsgebiet importierten Produkte verschleierten. Darauf reagierten nun neben Coop auch andere Großverteiler wie Migros und Denner.

Der Detailhändler Coop geht dabei den drastischsten Schritt. Ab dem kommenden Jahr werde der Händler keine Cherry-Rispentomaten aus der Westsahara mehr importieren. Dies bestätigte Coop-Sprecher Ramon Gander gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Den Importausfall will Coop durch verstärkte Importe aus Spanien, dem Norden Marokkos und aus Agadir kompensieren.

Konkurrent Migros wolle solch konsequente Schritte vorerst nicht gehen. Man wolle keinen Boykott ausrufen und saisonal auch künftig Melonen aus der Westsahara beziehen. Man werde aber dennoch genau Prüfen, woher die Produkte stammen. Sollten diese falsch deklariert sein, wolle man diese umgehend richtig deklarieren. Der Kunde solle entscheiden, ob er die Produkte kaufen wolle. Händler Denner kauft auch Rispentomaten und Melonen aus der Westsahara. Vorbehaltlich weiterer Schritte, wolle man zuerst mit den Lieferanten prüfen, woher die Produkte stammen. 

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