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Artur Lammert von der Dreesen Frische Kräuter GmbH & Co. KG:

"Anbaumenge in Marokko wird sich in diesem Jahr verdreifachen"

Kräuter und Kressen haben sich im vergangenen Jahrzehnt zunehmend etabliert. Das Familienunternehmen Dreesen mit Sitz in Bornheim hat dieses Marktsegment von Anfang an proaktiv mitgeprägt und weiterentwickelt. Seit nunmehr drei Jahrzehnten perfektioniert der Betrieb den Kräuteranbau im In- und Ausland mit fortschrittlichen Anbaumethoden und zeitgemäßen Produktkonzepten. Mit Artur Lammert, der seit gut einem Jahr gemeinsam mit Robert Dreesen die Geschicke des Unternehmens leitet, sprachen wir Ende 2023 über die zurückliegende Saison und die Zukunft der Kräutererzeugung.

"Das Weihnachtsgeschäft, wie man das früher kannte, gibt es jetzt nicht mehr. Bei den Kräutern merken wir jedoch, dass in KW 50 bis 52 viel Menge gebraucht wird, was auch zum Teil daran liegt, dass auch die Spezialkräuter, etwa Beifuß, in diesem Zeitraum stärker nachgefragt werden. Wir reden da mitunter von den doppelten Mengen, die man da bewegt", schildert Lammert.


Rosmarin im Folientunnel

Aufwärtstrend bei Microgreens
Das Bornheimer Unternehmen blickt insgesamt auf ein erfolgreiches Jahr zurück, fährt Lammert fort. "Unsere speziellen Microgreens in den Varianten Koriander, Basilikum und Petersilie glatt, die wir im ersten Halbjahr 2023 erstmalig im LEH platzieren konnten, haben sich in der zweiten Jahreshälfte gut etabliert. Hier ist das Erfolgsgeheimnis die Frische und die Logistik, die wir hier tagtäglich bundesweit garantieren können. Zudem sind wir auch in der Lage, diese Artikel das ganze Jahr über aus deutschem Anbau anzubieten. Aus den ersten Analysen und Gesprächen mit dem LEH stellt sich heraus, dass vor allem die Basilikum-Microgreens im Frühling und Sommer starken Absatz finden und viel in Kombination mit Tomaten verzehrt werden."

Obwohl sich die Firma Dreesen bereits seit nunmehr 15 Jahren der Kressenerzeugung widmet, sei der Anbau von Microgreens-Spezialitäten am Anfang recht herausfordernd gewesen. Lammert: "Es ist nicht nur in der Kultivierung ein anderes und vor allem neues Produkt, sondern auch in der Vermarktung, was wiederum bedeutet, dass wir uns aktiv mit der Produktgestaltung am POS auseinandersetzen mussten. Dies ist uns auch gelungen, indem wir viel ins Marketing, sprich entsprechende Displays und Zweitplatzierungen, investiert haben. Dies spiegelt sich nun in einer erfreulichen Nachfrage nach diesem für uns relativ neuen Produkt wider."


Das Team von Dreesen Kräuter auf der vergangenen Fruit Logistica: Robert Dreesen und seine Tochter sowie Artur Lammert.

Marokko gewinnt an Bedeutung
Neben Schnittkräutern aus deutschem Anbau bietet das spezialisierte Unternehmen außerhalb der heimischen Saison auch Importware aus mehreren Ursprungsländern an. Das Gros der Importe stammt dabei aus eigenen Produktionsanlagen unweit der südmarokkanischen Stadt Agadir. "Der Übergang war in diesem Jahr unvergleichbar mit dem Vorjahr, in dem wir einen recht milden Winter hatten und dementsprechend relativ lange deutsche Kräuter anbieten konnten. In diesem Jahr gab es bereits Ende November einen in unserer Region relativ untypischen Wintereinbruch mit Minustemperaturen und Schnee. Dies konnten wir zum Glück mit ersten Waren aus marokkanischem Anbau abfangen."

Anhaltende Hitze und Temperaturen bis zu 50 Grad im Juli und August erschwerten jedoch auch den Kräuteranbau im nordafrikanischen Land erheblich. Lammert: "Wir haben da viele Hausaufgaben machen müssen, konnten aber rechtzeitig reagieren, sodass die Warenversorgung und -sicherheit auch in diesem herausfordernden Jahr stets gewährleistet war. Wir haben zum Teil Sätze neu anpflanzen sowie Schattiersysteme einsetzen müssen; insbesondere bei empfindlichen Kulturen wie Salbei und Rosmarin war es kritisch. Obwohl wir es noch nicht genau abschätzen können, gehen wir von minimalen Schäden und Ernteeinbußen aus."

In den vergangenen Jahren habe sich die marokkanische Landwirtschaft sehr stark weiterentwickelt. "Es gibt gute logistische Bedingungen und Autobahnen quer durchs Land vom Norden bis in den Süden. Gleichzeitig haben wir sehr viel in Anbautechnik und dergleichen investiert, sodass Marokko mittlerweile zu einem sehr wichtigen Ursprungsland geworden ist. Dank der Investitionen im Ursprung können wir nun auch außerhalb der deutschen Saison eine kontinuierliche Warenversorgung und gleichbleibende Qualitäten gewährleisten. Ausschlaggebend dabei ist eben, dass wir durch die kurzen Wege im Vergleich zu anderen Herkünften noch mal 24 Stunden näher an der Ware dran sind, was natürlich einen bedeutenden Mehrwert darstellt. Man muss auch dazu sagen, dass der Kräuteranbau hervorragend zu den dortigen Bedingungen, ob den Böden, den Anbaumethoden etc., passt. Dementsprechend haben wir die Anbaufläche im Vergleich zum Vorjahr noch mal erweitert, sodass sich die Menge in etwa verdreifachen wird."

Klimawandel und Automatisierung
In der Summe blickt die Firma Dreesen auf ein erfolgreiches Jahr 2023 zurück. "Was uns aber zu schaffen macht, sind die Wetterkapriolen, Niederschläge und Starkregen, die uns punktuell erwischen. Dadurch, dass wir mehrere Produktionsstandorte haben, können wir aber eine gewisse Flexibilität an den Tag legen. Ferner gibt es Herausforderungen wie die Mauterhöhung und Lohnkosten, denen wir uns stellen müssen. Diesen Mehrkosten versuchen wir mittels Investitionen im Bereich Automatisierung – vom Anbau bis hin zur Aufbereitung und Verpackung – entgegenzuwirken. Diesen Weg müssen wir gehen, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben."

"Wir sehen durch die Bank eine gesunde Nachfrage und Marktentwicklung bei den Schnittkräutern", bilanziert Lammert. "Darüber hinaus stellen wir fest, dass auch die größeren Verpackungseinheiten immer mehr Akzeptanz beim Verbraucher finden, was ebenfalls darauf hindeutet, dass die gesamte Nachfrage weiterhin steigt. Während wir bis vor einigen Jahren vorwiegend 15-20 Gramm Packungen angeboten haben, prägen nun die 30-40 Gramm-Einheiten zunehmend das Geschehen. Insofern sehen wir einen erfreulichen Aufwärtstrend in unserem Marktsegment."

Weitere Informationen:
Artur Lammert
Dreesen Frische Kräuter GmbH & Co. KG
Rosental 30
53332 Bornheim
Tel.: (0 22 27) 91 87 68
Fax.: (0 22 27) 91 87 13
artur.lammert@dreesen.de
http://www.dreesen.de