Europa bereitet Rechtsvorschriften vor, um den Plastikberg zu verkleinern; einigen Ländern geht dies jedoch zu langsam. Frankreich ist Vorreiter und hat den Fehdehandschuh bereits aufgenommen. Niederländische und belgische Frischwarenunternehmen mit Kunden in Frankreich müssen sich daher anpassen. So verpackt der niederländische Gemüselieferant Versland seine Radieschen jetzt in einer von Argos entworfenen Papier-Flowpackung.
Am 1. Januar 2022 trat das Verbot des Verkaufs verschiedener Obst- und Gemüsesorten in Plastikverpackungen unter 1,5 kg in Kraft. Dieses Gesetz wurde inzwischen angepasst und verschärft. Seit dem 1. Januar dieses Jahres gibt es keine Möglichkeit mehr, es zu umgehen. Es gibt jedoch einige Ausnahmen: vollreifes Obst - bei dem die Gefahr des Verderbens zu groß ist - und 29 Obst- und Gemüsesorten, darunter frische Kräuter, einige Salatsorten, Spargel, Pilze, Brokkoli und Beerenobst. Für Steinobst, Trauben oder Kirschtomaten, um nur einige zu nennen, kommen in Frankreich keine Plastikbecher oder -schalen in Frage.
Das Verpacken ist mit den vorhandenen Maschinen möglich
Seit einigen Monaten verpackt Versland Radieschen in Papiertüten anstelle der bekannten Folie. Diese gehen an einen französischen Supermarkt. "Wir haben diese Anfrage aus Frankreich bekommen", beginnt Ed Koelewijn, "der Einzelhandel muss Alternativen zu Plastik finden. Da kommt einem natürlich Papier in den Sinn. Aber das ist nicht ganz unproblematisch. Papier ist teurer und benötigt zugegebenermaßen länger zum Verpacken. Ein Pluspunkt ist, dass wir es mit geringfügigen Anpassungen in unseren vorhandenen Maschinen verwenden können. Der Trend ist unbestreitbar, und so arbeiten wir bereits mit dieser Art von Verpackungen auch für andere Parteien."
Sichtbarkeit ist entscheidend
Für endgültige Aussagen ist es noch zu früh, aber Ed hat gehört, dass sich Obst und Gemüse im Allgemeinen etwas besser verkauft, wenn es gut sichtbar ist, wie in einer Kunststoffverpackung, als wenn ein Teil des Produkts nicht sichtbar ist. "Dennoch: Gesetz ist Gesetz, daran führt kein Weg vorbei. Es wäre allerdings einfacher, wenn es auf europäischer Ebene geregelt wäre. Derzeit hat jedes Land seine eigenen Vorschriften, was schwierig ist", sagt er.
Argos Packaging & Protection, das niederländische Unternehmen, das diese neue Flow-Pack-Verpackung entworfen hat und herstellt, ist sich bewusst, dass Sichtbarkeit entscheidend ist. Der Beutel aus braunem Frischfaserpapier mit attraktivem Vollfarbdruck ist in Zusammenarbeit mit Versland und dem Endkunden so gestaltet worden, dass er der ursprünglichen Kunststoff-Flowpack-Verpackung sehr ähnlich ist, und lässt genügend Platz für ein Zellulosefenster.
Testtage
"Wir haben mehr als zwei Jahre lang an diesem Produkt gearbeitet", sagt Martijn Dammers, Marketingleiter bei Argos. Das Unternehmen stellt Verpackungs- und Schutzmaterialien für verschiedene Sektoren her, darunter Ziergartenbau, Frischwaren, Bauwesen, Einzelhandel, Lebensmittel und Non-Food. "An unseren Testtagen im Jahr 2022 haben wir ein Netzwerk von Interessenten für dieses Produkt aufgebaut. Versland war einer von ihnen."
"Wie andere Gäste aus der Obst- und Gemüse- und Verpackungsbranche konnten sie eine mitgebrachte Probe auf den ausgestellten Vertikal- und Horizontalverpackern verpacken", erklärt Martijn. Versland verpackte Radieschen probeweise, nahm sie mit, untersuchte sie und beobachtete die Haltbarkeit über mehrere Tage hinweg genau. Ein Jahr später gaben sie eine Bestellung auf, und die Papier-Flowpack-Verpackung wurde geliefert.
Gute Lagerfähigkeit
"Die Rückmeldung von Versland war, dass die Haltbarkeit ähnlich wie bei der Kunststoff-Flowpack-Verpackung ausfiel. In anderen Ländern werden Möhren und Kartoffeln in unseren FSC-zertifizierten Papier-Flowpack-Verpackungen verpackt. Dort zeigen Tests eine verbesserte Haltbarkeit. Wir raten unseren Kunden immer, zunächst umfangreiche Tests durchzuführen, da jede Kette anders ist", sagt Miquel van den Ende, Spezialist für Nachhaltigkeit und Innovation bei Argos.
"Wir sind derzeit in Gesprächen mit verschiedenen Parteien, um weitere Produkte zu testen. Auf der Messe in Berlin hat diese Art von Material viel Aufmerksamkeit erregt. Das Interesse wird immer konkreter, nicht nur aus Frankreich, wo die Gesetzgebung Plastik reduziert, sondern zum Beispiel auch aus Belgien. Dort gibt es mehr Nachfrage von Einzelhändlern und Verbrauchern selbst. Wenn man Plastik loswerden will, entscheidet man sich schnell für eine Papierversion wie diese", so Miquel abschließend.
Die Papier-Flowpack-Verpackung von Argos ist vollständig recycelbar und kann im Altpapier landen, ebenso wie das Zellulosefenster. Diese nachhaltige Monoverpackung ist eine Kreislauflösung, die aus einem einzigen Rohstoff hergestellt wird und das Recycling erheblich vereinfacht.
Weitere Informationen:
Ed Koelewijn
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Versland Selection
ABC Westland 641
2685 DH Poeldijk
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