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Andreas Kreuzwieser von der Meleco GmbH zur Vegetation und Vermarktung österreichischer Bio-Äpfel

"Wir versuchen nun einen Puffer für die kommende Saison aufzubauen"

Eine Kaltfront, gefolgt von Strahlungsfrösten, hat Ende April große Teile Österreichs getroffen und setzt sowohl dem Wein- als auch dem Obstbau stark zu. Obwohl noch keine konkrete Schadenserhebung vorliegt, rechnet man insbesondere in der Steiermark, der bedeutendsten Apfelanbauregion des Landes, mit erheblichen Ertrags- und Qualitätseinbußen. "Im Normalfall wären die Auswirkungen nicht so gravierend gewesen, doch im Vergleich zu einem normalen Blütejahr ist die Vegetation in diesem Jahr etwa zwei bis drei Wochen weiter fortgeschritten. Das heißt, die Apfelblüte war bereits vorbei und die Früchte waren auf Fingernagelgröße herangewachsen. Ohne geeignete Frostschutzmaßnahmen sind die Schäden teils enorm. Auf einigen Lagen wird kein Apfel hängenbleiben. Insofern zeichnet sich – wieder - ein herausforderndes Jahr ab", skizziert Andreas Kreuzwieser, Geschäftsführer der Meleco GmbH mit Sitz in Pasching.

Firma Meleco widmet sich der Lagerung, Aufbereitung, Verpackung und gebündelter Vermarktung von österreichischem Bio-Obst und hat ihre Produzenten in allen Obstbauregionen Österreichs. 'Nur' ein Drittel des biologisch erzeugten Kernobstes stammt bei uns aus der Steiermark. Erfahrungsgemäß können die Ertragseinbußen regional sehr unterschiedlich ausfallen, weiß Kreuzwieser. "Im Jahr 2016 hatten wir eine ähnliche Situation mit starken Ertragseinbußen in der Steiermark. Nördlich der Alpen hat es damals hingegen nur kleinere Mengenrückgänge gegeben."

Obwohl der konventionelle Apfelmarkt zum Teil zurück zu Plastik tendiert, werden die Bio-Äpfel nahezu ausschließlich in Kartonschalen (4-er bis 10-er Foodtainer) angeboten.

Ernüchternde Preisverhandlung
Währenddessen verläuft die Vermarktung alterntiger Bio-Äpfel auf Hochtouren. "Es hat im vergangenen Jahr eine unterdurchschnittliche Ernte gegeben. Dementsprechend hatten wir keine Veranlassung, unsere Lagerware schnell zu verkaufen. Preistechnisch ist jetzt mehr zu erwarten als noch vor zwei bis drei Monaten. Angesichts dessen, dass es in diesem Jahr erneut eine kleinere Ernte geben wird, müssen wir nun versuchen, das aktuelle Preisniveau zu nutzen, um einen Puffer für die kommende Saison aufzubauen", so Kreuzwieser, der ebenfalls auf die erheblichen Kostensteigerungen verweist. Vor allem die gestiegenen Lohnkosten schlagen dabei zu Buche, während sich die Energiepreise eher wieder eingependelt haben.


Trotz Frostschutz wird es auch in diesem Jahr Ernteeinbußen geben.

In der Praxis war es äußerst schwierig, die benötigten Preisanhebungen zu verwirklichen. Kreuzwieser: "Am meisten haben sich die Naturkostfachhändler bewegt, während es im regulären LEH kaum Verständnis und entsprechende Zugeständnisse gegeben hat. Das war nicht nur für uns, sondern vor allem für unsere Obstbauern eine Ernüchterung." Wir haben unsere Abnehmer bereits im Herbst 2023 vorgewarnt, dass eine Vollversorgung bis zur nächsten Ernte nicht selbstverständlich ist – und genau so wird es nun kommen.

Kreuzwieser zufolge wird es noch bis Ende Juni/Anfang Juli genügend Lagerware geben, um die Märkte entsprechend zu bedienen. Es bleibt ein Loch von 4-6 Wochen. Aus der Langzeitlagerung seien mittlerweile die drei Sorten Topaz, Gala sowie Arlet vorzufinden. "Die für diese Zeit übliche Nachfragesteigerung bei Topaz hat bereits eingesetzt. Gute Lagerware ist bereits knapp. In der letzten Saisonphase rückt dann außerdem Arlet, eine Sorte mit einer ausgezeichneten Haltbarkeit, verstärkt in den Vordergrund. Bei Gala sehen wir hingegen die ganze Saison hindurch einen nahezu gleichmäßigen Bedarf. Insgesamt stellen wir eine sehr solide Grundnachfrage an Bio-Äpfeln am Inlandsmarkt fest, auch wenn nur wenige Aktionen gefahren werden. Das ist ein beruhigendes Zeichen insgesamt und ein sehr gutes Vorzeichen für die neue Saison."

Gesunkene Investitions- und Innovationsbereitschaft
Auch wenn das Interesse an neuen Sorten grundsätzlich vorhanden sei, fehlt zurzeit die Investitionsbereitschaft. "Den Umständen entsprechend versucht jeder sparsam durch die Saison zu kommen. Anstatt neuer Sorten und Neuanpflanzungen bleiben wir eher vorsichtig und konservativ. Wir setzen auf rote Mutanten bewährter Sorten und versuchen, durch die Umveredlung alter Anlagen die nötige Remontierung zu schaffen. Insgesamt ist der Bio-Apfelanbau recht stabil, aber große Umstellungsambitionen gibt es derzeit nicht."

Kreuzwieser verweist ebenfalls auf die eventuellen, langfristigen Auswirkungen der bereits erwähnten Ertrags- und Vermarktungssituation. "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Katastrophenjahre immer auch schwerwiegende Spätfolgen haben. Mittlerweile kämpfen viele Betriebe mit einer unsicheren Hofnachfolge."

Bilder: Meleco GmbH

Weitere Informationen:
Andreas Kreuzwieser
Meleco GmbH
Johann Lehner Straße 5
4061 Pasching
T: +43 (0) 7221 21212
[email protected]
www.meleco.at