Vor einem Jahrzehnt sagte das niederländische Unternehmen voraus, dass Ingwer ein wichtiger Artikel auf dem europäischen Markt werden würde. B&C Lifestyle hat 2018 seinen ersten Container Ingwer im Hafen von Rotterdam erhalten. "80 Prozent unserer Verkäufe sind Ingwer aus China, der am Ende der Saison durch einige Partien aus Brasilien und Peru ergänzt wird", sagt Lucas Liu. Das Unternehmen vermarktet außerdem Knoblauch, Süßkartoffeln, Pampelmusen, Drachenfrüchte, Nashi-Birnen und einige andere Früchte. Es verfügt über eigene moderne Kühl-, Trocknungs- und Verpackungsanlagen.
Keine saisonalen Probleme mehr
Chinesischer Ingwer ist das ganze Jahr über erhältlich. "Die neue Ernte ist im Januar verfügbar, aber die Qualität wird ab September zum Problem. Dann weichen wir manchmal auf brasilianischen oder peruanischen Ingwer aus. Das brasilianische Produkt ist faseriger und kann blau werden, während der peruanische Ingwer schärfer ist. Peru hat zudem einen hohen Bio-Anteil, was sein Verkaufsargument ist. Der chinesische Ingwer zeichnet sich durch seinen milderen Geschmack und weniger Fasern aus."
China hat nur eine Ernte pro Jahr. Sie lagern diesen Ingwer sofort in Lagerhäusern, unterirdisch oder in Höhlen. Unterirdisch gelagerter Ingwer verliert in zehn Monaten nur zehn Prozent seines Gewichts. "Wenn wir gewaschenen, getrockneten Ingwer lagern, haben wir eine Verlustrate von fünf Prozent pro Woche, obwohl sich unsere Lagerhäuser ganz auf die Lagerung von Ingwer ausgerichtet haben. Wir verpacken den Ingwer in den Niederlanden und vertreiben ihn in der gewünschten Verpackung an die Supermarktketten. Das Produkt kommt in der Regel in Plastikkisten an und kann in dieser Form auch direkt an Großhändler geliefert werden. Es kann aber auch in viele Arten von Kartons und Plastikkisten für Supermärkte umgepackt werden. Wir haben Kunden in ganz Europa", erklärt Lucas.
"Die Qualität hat in letzter Zeit unbestreitbar an Bedeutung gewonnen, da die europäischen Importeure zunehmend direkt von den Erzeugern beziehen. Zwischenhändler kümmern sich nicht so sehr um die Qualität; sie wollen vor allem Mengen bewegen und sind oft an Spekulationen beteiligt. Wenn man aber, wie wir, eine feste Verbindung zu einer Gruppe von Erzeugern hat, kann man mehr Kontrolle über die gesamte Lieferkette ausüben."
Die Preise sind nach dem hohen Niveau von 2023 günstig. Sie dürften in diesem Jahr nach einer Ausweitung der Anbauflächen und verbesserten Durchschnittserträgen aufgrund günstiger Wetterbedingungen sinken. "Die Situation am Roten Meer scheint die Dinge jedoch zu erschweren, da sich die Containerpreise aus China zeitweise verdreifacht haben. Das und die Verzögerungen bei den Ankünften (bis zu drei Wochen vor der neuen Ernte) sind aber wahrscheinlich nur vorübergehende Probleme", so Lucas abschließend.
Weitere Informationen: Lucas Liu 
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