In Bulgarien werden einheimische Pilze, wie weiße Champignons, als wurmstichig und qualitativ schlecht bezeichnet. Daher bevorzugen die bulgarischen Unternehmen zunehmend Importe aus Rumänien, wie Julian Kolev, Vorsitzender des Verbands der Waldpilz- und Obstverarbeiter, erklärt.
Derzeit liegt der Schwerpunkt auf der Verarbeitung von Entenfüßen, die hauptsächlich nach Deutschland, in die Schweiz, nach Österreich, Frankreich und in die Niederlande exportiert werden. Die Preise liegen zwischen 3,1 und 5,1 EUR, wobei die weißen Pilze, obwohl sie knapp sind, etwa 3,1 bis 3,6 EUR pro Kilogramm kosten.
Da 99 Prozent der Produkte exportiert werden, weil der einheimische Verbrauch begrenzt ist, stellt Kolev fest, dass die Bulgaren nur selten Pilze in ihren Speiseplan aufnehmen und sich oft für tiefgekühlte Pilze entscheiden. Qualitativ hochwertige Pilze findet man vor allem in gehobenen städtischen Restaurants.
In Bulgarien gibt es zwölf kommerzielle Pilzarten, und in den bulgarischen Wäldern wachsen über 200 Sorten. Trotz des günstigen Wetters und der jüngsten Regenfälle geben die Erzeuger zu, dass es an Sammlern mangelt. Die Dörfer, vor allem in Bergregionen wie den Rhodopen und dem Balkangebirge, sind von Entvölkerung bedroht, was zu einem Rückgang der Arbeitskräfte führt. Da jedes Jahr weniger Pilzliebhaber eine feste Anstellung suchen, schwankt die wöchentliche Pilzernte, was eine vorsichtige Prognose für die Saison darstellt, wie Kolev erklärte.
Quelle: omvesti.ru