Hohe Lohnkosten und fehlende Mitarbeiter sorgen bei vielen Unternehmen für schwierige Zeiten. Besonders bei arbeitsintensiven Kulturen wie Spargel stellt sich für viele Betriebe daher die Frage, wie sich angesichts dieser Herausforderungen fortan ihre Produktion weiterhin bewerkstelligen lässt. "Wir haben vor zwei Jahren damit begonnen, unsere Spargelsortiermaschine weiter zu automatisieren und uns eingehend mit der Thematik Robotik beschäftigt, um passende Motoren, Steuerungen, etc. zu finden. Im Januar 2023 haben wir einen wichtigen Entwicklungspunkt erreicht, um ihn rechtzeitig im November 2023 auf der expoSE vorstellen zu können", so Christoph Neubauer, geschäftsführender Gesellschafter Neubauer Automation OHG.
Das Neubauer-Team samt der neuen Maschine Aspastore auf der expoSE 2023 in Karlsruhe.
Gute Investition für die Zukunft
"Spargelbauern, die früher zwischen 3.000 bis 4.000 Euro für ihre Mitarbeiter investierten, müssen heutzutage zuweilen bis zu 10.000 Euro für die Arbeitskräfte aufwenden. Der Kauf von unserer Roboterlösung, wird sich daher innerhalb von wenigen Jahren bereits amortisieren können." Der Prototyp der Maschine wurde zum ersten Mal auf der expoSE 2023 in Karlsruhe vorgestellt.
"In Zukunft könnte jeder von unseren weltweit 1000 Kunden, unseren Entnahmeroboter ASPASTORE von uns erwerben. Lieferfähig ist der Roboter noch nicht, da er noch nicht serienreif ist. In der kommenden Saison werden wir ihn in einem Betrieb testen", stellt Neubauer fest.
500 kg Spargel pro Stunde
"Mit unserer Roboterlösung lassen sich pro Stunde 500 kg Spargel in Kisten befüllen, unabhängig vom jeweiligen Kistenformat. Für diese Arbeit wurden in der Regel drei bis vier Mitarbeiter benötigt, die sich dadurch kompensieren lassen. Die Maschine lässt sich so einstellen, dass sie weiß, wie viele Jumbostangen, Suppenstangen, etc. in die jeweiligen Kisten hineingelegt werden sollen. Die intelligente Lösung kann je nach Einstellung als 5-kg-, 10-kg-, 15-kg-Kisten, Drehstapel-, 50x30-Kiste und weitere Behälter befüllen. Eine Anschaffung des Roboters lohnt sich bereits, wenn man nur einen Mitarbeiter einsparen will.
Unser Roboter kann den Spargel gezielt in die Kisten legen und agiert dabei so menschennah wie möglich. Unsere Lösung unterscheidet sich von bisherigen Systemen, weil sie die Spargelstangen nicht einfach wahllos in die Kisten schleudert, sondern fein sortiert in die Behälter legt."
Drei Generationen der Familie Neubauer (v.l.n.r.): Felix Neubauer, Christoph Neubauer und Hermann Neubauer.
Vom Maschinenbau- zum Robotikunternehmen
Infolge der aktuellen Entwicklungen schließt Neubauer nicht aus, dass sein Maschinenbauunternehmen sich früher oder später zu einer Robotikfirma entwickeln wird. "Sobald sich Aspastore erst einmal etabliert hat, ist es im Grunde genommen egal für welche Produktgruppen das System eingesetzt wird. Ich gehe davon aus, dass viele Arbeitsbereiche künftig von Robotern und KI übernommen werden. Automatisierungsprozesse sind wichtiger denn je, da mit den steigenden Lohnkosten und dem fehlenden Personal viele Landwirtschaftsbetriebe nicht mehr weiterarbeiten können."
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Christoph Neubauer
Neubauer Automation OHG
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